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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn
Autoren: Aaron Allston
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1. Kapitel
     
    ÜBER DEM PLANETEN KASHYYYK, AN BORD DES MILLENNIUM FALKEN
     
    Der Falke kreiste über einem Abbild der Hölle.
    Unmittelbar darunter brodelte ein aufgewühltes Meer aus Schwarz- und Gelbtönen, aus Rot und Orange. Weiter östlich ging die Feuerdecke in den dem Untergang geweihten Wald über. Die Linie zwischen diesen beiden Bereichen war ungleichmäßig und unbeständig, und selbst aus der Entfernung von einigen Kilometern konnte Han Solo im Grenzgebiet einzelne Bäume in Flammen aufgehen sehen; einige ließ die Hitze schier explodieren.
    Westwärts stieg eine mehrere Kilometer durchmessende Säule überhitzter Luft auf, schleuderte Hauch in die Atmosphäre und verdunkelte die Nachmittagssonne. Und es war diese Rauchsäule, die die wahre Gefahr des Mahlstroms zeigte; während sie immer höher kletterte, saugte sie aus allen Richtungen Luft an, die das Feuer ringsum in einem fort anfachte und das unersättliche, außer Kontrolle geratene Ungetüm nährte.
    Einst hatte sich einem hier ein makelloser Blick auf himmelhohe Wroshyr-Bäume und anderes Blattwerk geboten. Vor einigen Tagen jedoch hatte der Sternenzerstörer Anakin Solo mit seinen Langstreckenturbolasern auf Befehl von Jacen Solo hin die Oberfläche von Kashyyyk ins Visier genommen und das Feuer so konzentriert, dass quadratkilometergroße Waldstücke schier in Flammen explodiert waren. Der Angriff sollte die Wookiees dafür bestrafen, dass sie den Jedi Zuflucht gewährten und sich übermäßig viel Zeit damit ließen, ihre Streitkräfte Jacens Galaktischer Allianz zu unterstellen.
    Und was für eine Strafe es war. Die einzelnen Feuer hatten sich in unkontrolliert wütende Feuersbrünste verwandelt.
    Der Falke bockte, als er über einen thermischen Aufwind glitt, Han brachte ihn wieder in geschmeidigen Horizontalflug und reckte den Kopf, um nach irgendwelchen Lauten von sich lösenden Hüllenplatten oder durch die abrupte Bewegung herausspringender Nieten zu lauschen, doch abgesehen von den Tausenden von Geräuschen, die er in- und auswendig kannte, war nichts zu vernehmen.
    Leias Stimme drang knisternd aus der Kommunikationskonsole. »Überflug abgeschlossen. Ich habe den letzten Peilsender platziert.«
    Han zog den scheibenförmigen Raumfrachter in die Kurve und sank tiefer, in Richtung ihres Treffpunkts, etwa zwei Kilometer außerhalb der Brandzone. »Irgendwelche Probleme?«
    »Jede Menge. Musste einige Schnellreparaturen an einem der Sender durchführen. Und die ganze Zeit über muss ich Herden fliehender Tiere ausweichen.«
    Der Falke buckelte heftiger, als er von einer besonders starken Thermalbö erfasst wurde, und dann glitt das Schiff über unverbrannten Wald. Hier war das Gelände höher, die Bäume wesentlich niedriger - kein Einziger ragte mehr als einen halben Kilometer in die Höhe. Die geologische Abtastung ergab, dass die Erdschicht zu dünn war, als dass hier voll ausgewachsene Wroshyrs wachsen könnten - der unterirdische, steinerne Höhenrücken. der die Bäume klein hielt, würde das Feuer aufhalten, zumindest in diesem Gebiet.
    Han überprüfte die Kom-Konsole, suchte nach dem Signal, das von Leias letztem Peilsender übertragen wurde, und peilte ihn an. »Waroo! Mach die Winde einsatzbereit!«
    Ein bestätigendes Knurren drang über die Gegensprechanlage. Gleichzeitig konnte Han hören, wie das Geräusch um einiges schwächer den Zugangskorridor zum Cockpit hinter ihm entlanghallte. Waroo stand an der Andockschleuse an Steuerbord, durch die Kashyyyks Atmosphäre hereindrang, bereit, Leia in Empfang zu nehmen.
    Han gestattete sich ein flüchtiges Lächeln. Es war gut, wieder einen Wookiee an Bord des Falken zu haben. Das erinnerte ihn an die alten Tage, als er und Chewbacca noch jung und sorglos gewesen waren - vorausgesetzt, dass es nicht unter die Rubrik »Sorgen« fiel, wenn sie von Kopfgeldjägern und imperialen Schmuggelabwehreinheiten gehetzt wurden.
    Außerdem war Waroo nicht bloß irgendein Wookiee. Er war Chewbaccas Sohn. Ein gescheiter Sohn, ein guter Krieger.
    Wären die Dinge anders gelaufen und hätte sich Hans eigener Sohn Jacen nicht zu dem entwickelt, zu dem er sich entwickelt hatte, hätte der Falke eines Tages womöglich ihm gehört, um mit Waroo an seiner Seite Hans schurkisches Erbe anzutreten.
    Stattdessen war Jacen zu etwas Dunklem geworden, zu etwas Schrecklichem, zu einem selbsternannten Anführer, der entschlossen war, die Galaxis seiner unbeugsamen Herrschaft zu unterwerfen. Er hatte
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