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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
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Sinne geschärft. Das leise Klicken der Türklinke hallte wie ein Donnerschlag in seinen Ohren. Sein Puls begann zu rasen, als Nicole ins Zimmer trat. Sie war so schön. Jäh fielen ihm all die Momente beispielloser Freuden ein, die sie ihm geschenkt hatte.
    Fast war es wie damals vor sieben Jahren, als er sie das erste Mal in der Bank gesehen hatte. Das wunderbare lange dunkle Haar, das wie schimmernde Seide ihr hübsches Gesicht rahmte, die grünen Augen mit den dunklen Wimpern, die herausfordernd blitzten, die vollen, perfekt geschwungenen Lippen mit ihrem Versprechen auf sinnliche Freuden, die verführerisch weibliche Figur …
    Seine Frau.
    Er hatte es schon damals gewusst. Heute war es nicht anders. Vor fünf Jahren hatte er sie gehen lassen, aber er hatte sie nie vergessen können, hatte sie nie durch eine andere ersetzen können. Bei keiner anderen fühlte er sich so lebendig. Er wollte Nicole. Er brauchte sie. Mit ihr wollte er sein Leben teilen.
    Ein Hauch von Röte zog über ihre Wangen. Machte sein eindringlicher Blick sie verlegen? Spürte sie das Verlangen, das in ihm brannte?
    „Hi.“ Er bemühte sich, so normal wie möglich zu klingen, und begrüßte sie mit einem warmen Lächeln.
    „Hi“, erwiderte sie seinen Gruß und lächelte seltsam schüchtern zurück, so als fühle sie sich nicht wohl in ihrer Haut und erst recht nicht in dieser Situation. „Ich bin froh, dass du wieder bei uns bist, Quin.“ Die ehrliche Erleichterung war deutlich in ihrer Miene zu erkennen.
    Bei uns, nicht bei mir.
    Immerhin hatte sie sich nicht gewünscht, er möge tot und damit ein für alle Mal aus ihrem Leben verschwunden sein. Und sie trug auch nicht ihre sonst übliche Kleidung – Jeans und T-Shirt –, sondern ein eng anliegendes Top, das ihre wunderbaren Brüste betonte, und einen weit schwingenden farbenfrohen Rock, dazu hübsche Riemchensandaletten. Hieß das, ihre Einstellung zu ihrer Beziehung hatte sich geändert?
    „Du siehst … reizend aus.“ In seinem Kopf hatte er hastig alle Worte gestrichen, die sie vielleicht nicht hätte hören wollen. Nicht drängen, das war wichtig. Dennoch konnte er sich kaum zurückhalten, sie endlich wieder zu spüren. „Setzt du dich zu mir? Bitte, Nicole.“
    „Ich möchte etwas mit dir bereden.“ Sie zog den Stuhl an sein Bett heran, wirkte entschlossen, so als habe sie eine Entscheidung gefällt, die sie nun in die Tat umsetzen wollte.
    Ein Hauch ihres exotischen Parfüms wehte zu ihm herüber. Quin atmete den wunderbaren Duft ein. Den Duft der Hoffnung. Eine Frau trug kein Parfüm für einen Mann, an dem sie nicht interessiert war. Dennoch ermahnte er sich, nicht zu viel zu erwarten, sondern sich auf harmlose Themen zu beschränken. „Der blaue Ulysses hat mir liebevolle Gesellschaft geleistet. Bitte richte Zoe meinen Dank aus.“
    Die grünen Augen lagen unverwandt auf ihm. „Ich habe ihr versprochen, sie heute Nachmittag herzubringen. Dann kannst du dich selbst bei ihr bedanken, darüber wird sie sich sicherlich freuen. Ich wollte vorab mit dir reden, um ein paar Dinge zwischen uns zu klären.“
    Alles in ihm spannte sich an. In diesem Moment war er sich gewiss, dass sie klarstellen wollte, dass es lediglich ein Vorwand gewesen war, sich als seine Verlobte auszugeben. Gegen diese Zurückweisung und gegen die Klarstellung dieser scheinbar unumstößlichen Tatsachen würde er kämpfen, mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen.
    Nicole senkte die Lider und atmete tief durch. Offensichtlich musste sie sich sammeln. Dann heftete sie den Blick auf ihn – in den grünen Augen, in diesen Spiegeln ihrer Seele, lag der verzweifelte Wunsch, die Dinge endgültig zu richten.
    „Es war falsch von mir, so kalt und berechnend dir gegenüber zu sein, Quin“, sprudelte es aus ihr heraus. „Dein … dein Verlangen nach mir auszunutzen, dich Schulden bezahlen zu lassen, mit denen du überhaupt nichts zu tun hattest.“
    „Ich habe dich damals verletzt mit meiner besessenen Jagd nach Geld, um zurückzahlen zu können, was mein Vater unterschlagen hatte. Meinst du nicht, ich verstehe deine Motive?“
    „Du hattest gute Gründe für das, was du getan hast.“
    „Ich habe unsere Beziehung dem Trauma meiner Jugend geopfert.“
    „Du musstest es tun, für deine Mutter.“
    „Nein, es ging nicht nur um sie, es war auch mein Stolz, der mich antrieb. Der Preis, den ich dafür zahlen musste, war zu hoch.“ Er verzog reuig das Gesicht. „Ich weiß nicht, ob du mir je
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