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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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… Ideen … Den Kern einer Geschichte, die ich später schreiben möchte. Keine Ahnung, ob das einen Sinn ergibt, aber mir ist, als hätte ich das Leben durch eine zerbrochene Linse betrachtet, die jetzt plötzlich wieder heil ist.«
    Rena lächelte wissend und betrachtete seinen Oberkörper. »Das ist die Aufgabe eines Künstlers: die Wahrheit der Welt und ihrer Bewohner zu erkennen und auszudrücken. Oft genug fallen wir auf das zurück, was wir wissen, nicht was wir sehen – aber das ist ein Unterschied.«
    »Du klingst wie jemand, den ich mal kannte«, sagte Jacob. »Sie starb. Einer von Dukats Männern tötete sie. Es war …« Er atmete tief ein, seufzte. »Ich vermisse sie.« Den Blick nicht von ihr lassend, beugte er sich hinab, bis sich ihre Stirnen berührten. »Du hättest sie gemocht. Ziyal war auch Künstlerin. Ihre Arbeiten werden auf der Station ausgestellt. Hast du schon von ihr gehört?«
    Rena schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe nicht sonderlich auf das geachtet, was auf der Raumstation geschieht. Aber ich werde mich schlau machen.« Ein Funken Eifersucht stieg in ihr auf. »Hast du sie geliebt?«
    Jacob dachte kurz nach. »In einer anderen Zeit und an einem anderen Ort hätte ich das mit der Zeit vielleicht. Aber, nein, wir waren nur Freunde – für die kurze Zeit, die wir uns kannten.«
    »Du schätzt diese Zeit«, wusste Rena. »So wie du jeden Moment deiner Vergangenheit zu schätzen weißt, und die Personen, mit denen du diese Momente geteilt hast.«
    »Du verstehst das«, flüsterte er staunend und küsste sie sanft auf die Stirn. »Ich fühle mich, als könntest du in mich hineinschauen.«
    »Kann ich auch«, erwiderte Rena, »weil ich dich liebe.« Sie sagte die Worte, ohne darüber nachzudenken, und wusste, dass sie die Wahrheit waren.
    Dann flüsterte er etwas. So dicht an ihrem Kopf, dass sie es zwar hören, ihren Ohren aber nicht trauen konnte.
    Sie sah in seine Augen und lächelte. »Frag mich das noch mal.«

Epilog
Sisko
    Alles in allem war es ein fröhlicher Abend gewesen. Schon kurz nach Sonnenuntergang waren die ersten Gäste erschienen, Opaka und seine Freunde von der Station. Die Premierministerin war als Letzte dazugestoßen. Sie hatten sich seiner Bitte dankbarerweise gefügt und auf formelle Kleidung verzichtet. Kira trug ein dunkelrotes Kleid und Stiefel, Asarem eine lange rostfarbene Robe zu Hosen, Vaughn einen grünen Pullover zu Jeans. Einzig Sulan hatte nicht auf ihre »Berufskleidung« verzichtet, schien sich in der bescheidenen purpurnen Kutte ihres Ordens aber so wohl zu fühlen, dass Sisko sich nicht daran störte.
    Wie erwartet, stand Rebecca schnell im Zentrum aller Aufmerksamkeit. Die vielen fremden Gesichter, die sich in ihre ruhige Welt drängten, sorgten dafür, dass Kasidy sie bald auf den Arm nehmen musste, um sie zu beruhigen. Doch nach und nach gewöhnte sie sich an die neuen Leute, und bevor der Abend vorüber war und Kasidy sie zu Bett brachte, durfte jeder sie einmal halten.
    Zum Essen hatte Sisko ein Étouffée mit Flusskrebsen gemacht. Er hatte die Krustentiere vor zwei Wochen auf der Erde bestellt – bei einer Firma, die sich auf den Export von Meeresspeisen verstand. Die Krebse waren direkt nach dem Fang in Stasis gelegt worden und so frisch geblieben. »So frisch, wie es nur geht«, hatte Siskos Vater ihm versichert, als er ihm das Unternehmen vorschlug. Und Dad hatte recht behalten. Kas und ihre Gäste genossen die Krebse sichtlich.
    Als die Nacht in die ersten Morgenstunden überging, zogen sie auf die Veranda um. Dort gab es einen »Aperitif danach«: Kira öffnete ihr mitgebrachtes Päckchen und enthüllte eine seltsam aussehende grüne Flasche. Vaughn erkannte sie prompt und hielt sich – kopfschüttelnd und lachend – die Hände vor die Augen. Kira erklärte daraufhin, es handele sich um einen capellanischen Drink namens
Grosz
, den Admiral Akaar ihr vor einer Weile nähergebracht habe. »Ich sollte euch aber warnen«, sagte sie, »er hat einen ziemlichen Wumms.«
    Sisko nahm das halb mit klarem, leicht purpurfarbenem Alkohol gefüllte Glas entgegen, das sie ihm reichte, roch daran und nippte. Als die Flüssigkeit seinen Rachen hinablief, entschied er, dass die Worte »wie geschmolzenes Latinum« sie angemessen beschrieben. »Wumms kommt hin«, sagte er und versuchte, die Tränen zurück in seine Augen zu blinzeln. Kira grinste, schenkte ihm nach und füllte drei weitere Gläser. Opaka und Kasidy winkten ab, sie blieben lieber beim
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