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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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wusste nicht, was sie sagen sollte. In ihrem Herzen hatte sie gewusst, dass es so kommen würde – es sogar gehofft –, und nun, da er vor ihr stand, das Gesicht von warmem gelbem Kerzenschein erhellt, musste sie sich entscheiden.
    »Ich weiß, du hast Topa etwas versprochen«, sagte er mit nervös zitternder Stimme. »Ich weiß, du fühlst dich Mylea verpflichtet. Und glaub mir bitte, dass ich dich nicht von diesen Aufgaben weglotsen will …«
    »Das weiß ich«, flüsterte sie. Sie wusste es aus der Geschichte, die er ihr geschrieben hatte, aus der Inspiration, die sie den Momenten abgewann, in denen sie zusammen waren. Durch seine Augen sah sie Bajor und das Leben klarer als je zuvor. Die unsichtbare Hand, die ihr den Hals zuschnürte, ließ sie frei, und Hitzeschübe jagten durch ihren Körper. Sie schlang Jacob die Arme um den Hals und küsste ihn.
    »Wow«, keuchte er und hielt die Kerze weiter weg. »Wir sollten darauf achten, die Legende nicht
zu
wörtlich zu nehmen. Sonst sind wir morgen früh Glas.«
    Rena lächelte, küsste ihn erneut, und dann, ohne ein weiteres Wort, führte sie ihn in die Herberge.
    Jacob hatte kaum Zeit, die Kerze auf den Nachttisch zu stellen und die Tür zu verschließen, bevor Rena ihn schon zu sich auf die Bettkante zog.
    »Falls dir das zu schnell gehen sollte, müssen wir nicht …«
    Sie legte den Finger an seine Lippen, und er verstummte. Dann streifte sie ihre Sandalen ab, zog den Pullover aus und legte den Kopf an Jacobs Schulter. Es war angenehm, so dazusitzen und gemeinsam zu schweigen. Jacob zeichnete mit dem Finger Kreise auf ihren nackten Arm und die Schulter. Seine federgleichen Berührungen wurden immer forschender, und Rena erschauderte.
    Sie legte die Hand an seine Brust, bremste ihn. Mit zitternden Fingern knöpfte sie sein Hemd auf, legte die Haut frei und schmiegte ihre Wange an ihn. Er roch nach Moschus, Kerzenrauch und dem Weidegras über Yyn. Sie begann, sein Brustbein mit Küssen zu bedecken, und murmelte seinen Namen, bis er ihr Gesicht in die Hände nahm. Einen Sekundenbruchteil weckte seine undeutbare Miene ihre Sorge, doch dann riss er sie mit einem atemberaubend intensiven Kuss davon.
Wir ziehen das tatsächlich durch
, dachte Rena wieder und wieder.
Er will es so sehr wie ich
.
    Als sie sich voneinander gelöst hatten, schaltete Jacob das Licht aus, legte ihr einen Arm um die Hüfte und zog sie aufs Bett. Nebeneinander lagen sie da, berührten sich zunächst gar nicht, und nur der sepiafarbene Schein der Kerze spendete ihnen etwas Licht.
    Ich bin dran
. Rena setzte sich wieder auf, löste die Kragenknöpfe ihrer Bluse und zog sie über den Kopf. Sie spürte seine Blicke. Bei ihrem ersten Mal war es dunkel gewesen, nun konnte er sie sehen. Rena fühlte sich, als sei sie eines ihrer eigenen Bildmotive, und erschauderte vor nervöser Anspannung.
    Plötzlich lagen seine Hände an ihrer Hüfte, strichen über ihre Haut. Jacob vergrub seine Lippen in ihrer Halsbeuge, und Rena gab sich der Liebkosung hin. Sie legte den Nacken auf seine Schulter, schloss die Augen, und endlich schienen die Dinge wieder so zu sein, wie sie sollten. Vollständig.
    Das Licht des späten Morgens weckte sie. Rena drehte sich um und sah Jacob, der sie beobachtete. Was für einen Anblick sie ihm bieten musste: das Haar so wirr und abstehend wie immer um diese Zeit, die Lippen geschwollen, nahezu jeder Zentimeter von ihr noch schmerzend von den Strapazen. Sie streckte sich, hob die Arme über den Kopf und dann, in einem eigenartigen Anflug von Schüchternheit, zog sie sich die Decke über den Leib. »Hey«, sagte sie und schenkte ihm ein schläfriges, schräges Grinsen.
    »Selber hey«, erwiderte er und sah sie erwartungsvoll an. Er hatte den Kopf aufgestützt und wirkte ihr ein wenig zu zufrieden.
    Rena runzelte die Stirn. »Du siehst aus, als platzt du, wenn du nicht bald sagen kannst, was in deinem Kopf vorgeht …«
    »Ich … Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt«, stieß er aus.
    Überrascht hob sie die Brauen.
    »Ich weiß, wie plötzlich das jetzt kommt und so …«
    Auf einmal wusste Rena, wusste es instinktiv, dass sein Geständnis auf ehrlichem Gefühl basierte, nicht auf dem emotionalen Nachhall der vergangenen Nacht. Lächelnd beugte sie sich vor, platzierte einen festen Kuss auf seinen Lippen und zog ihn auf sich. »Mal davon abgesehen«, sagte sie schelmisch und genoss das Gefühl seines Körpers auf dem ihren, »woran hast du gerade noch gedacht?«
    »An Wörter
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