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ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen

Titel: ST - Die Welten von DS9 4: Bayor - Fragmente und Omen
Autoren: J. Noah Kym
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nicht fürchterlich irre, ist diese Aufgabe tatsächlich Ihnen vorbestimmt. Doch ungeachtet der Nähe, die Sie zu ihnen empfinden mögen, sind die Eav-oq keine Bajoraner. Die Kluft zwischen uns und ihnen ist vielleicht breiter, als wir alle denken.«
    »Ein Grund mehr«, erwiderte Opaka, den Blick auf Sisko gerichtet. »Wir können unsere Unsicherheit nur mit Verständnis besiegen. Und mit dem Glauben. Ich gehe zu den Eav-oq, zum Wohle unser beider Völker, und gemeinsam erkennen wir den Wandteppich vielleicht deutlicher denn zuvor.«
    Die Unterhaltung lief weiter. Fakten wurden analysiert, Möglichkeiten ersonnen, Meinungen diskutiert. Insgesamt, fand Sisko, gaben sich alle große Mühe, das offensichtlichste Thema zu ignorieren: ihn.
    Die Welt wurde langsam heller, die Nacht wich dem Tag. Sisko stand auf und entschuldigte sich. Er ging über das Grundstück und hielt erst wieder an, als er den großen Baum erreichte, unter dem er erst vor zwei Wochen mit seiner Tochter ein Nickerchen gehalten hatte. Er legte die Hand an den Stamm, genoss das Gefühl lebendigen Holzes an seiner Haut, die beruhigende Konsistenz. Wie lange, fragte er sich, würde er noch solche Momente genießen dürfen?
    Im Südosten waren zwei dunkle Punkte auf dem Hügel erschienen und zu Personen geworden, die in seine Richtung gingen.
Eigenartige Uhrzeit für Besuch
. Er sah ihnen einige Minuten lang zu, bis er jemanden in seinem Rücken bemerkte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Kira.
    Er drehte sich um und sah sie mit schwachem Lächeln an. »Ich brauchte nur eine kleine Auszeit.«
    Kira erwiderte da Lächeln. »Ich will nicht stören. Ich gehe einfach zurück zur Veranda.«
    »Nein, bleiben Sie«, sagte Sisko. »Ich freue mich, dass Sie hier sind.«
    Er wandte sich wieder den näher kommenden Gestalten zu. Kira folgte seinem Blick. »Wer ist das?«
    Sisko verschränkte die Arme und lehnte sich mit der linken Schulter an den Baum. »Keine Ahnung. Sieht aus, als würden wir’s bald erfahren.«
    »Rebecca ist übrigens bezaubernd«, sagte Kira. »Sie sieht aus wie Sie.«
    »Kasidy behauptet das auch, aber ich seh’s nicht.«
    Kira kicherte. »Das können Eltern selten.«
    »Und sie wächst so schnell, Nerys«, sagte Sisko. »So viel von dem, was mir noch Angst machte, als Jake ein Baby war, fällt mir diesmal umso leichter. Ich hatte ganz vergessen, wie schnell aus ihnen kleine Persönlichkeiten werden. Jeden einzelnen Tag sehe ich, wie sie sich verändert. Jeden Tag.«
    »Schade, dass Ihr Vater und Ihre Schwester nicht länger bleiben konnten.«
    Sisko nickte. »Das wären sie sicher gern, aber Judith hat einen Job, der nach ihr verlangt, und mein Vater wollte, glaube ich, dringend neue Rezepte mit bajoranischen Zutaten in seinem Restaurant ausprobieren … und ihnen seine eigene Note verleihen.«
    »Lassen Sie mich raten. Kreolisches
Hasperat

    »Lachen Sie nicht«, bestätigte Sisko. »Er ist überzeugt, das wird ein Renner.«
    »Haben Sie von Jake gehört?«
    »Nicht in den letzten Wochen, was eher unüblich ist. Zu Beginn seiner Reise am Yolja-Fluss schrieb er noch täglich Nachrichten. Dann kam nichts mehr. Aber er ist ein erwachsener Mann. Er meldet sich schon, wenn er die Chance bekommt oder mir etwas mitteilen möchte.«
    Daraufhin schwieg er wohl einen Moment zu lange, denn Kira fragte: »Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    Sisko ließ die zwei Wanderer nicht aus den Augen. Sie waren noch zu weit entfernt, um sie zu erkennen, aber irrte er sich, oder trugen sie schwere Rucksäcke?
    »Ich denke die ganze Zeit daran, dass ich all das hier beinahe verpasst hätte«, gestand er. »Meinen Sohn wiederzusehen. Meine Frau. Bei der Geburt meiner Tochter zugegen zu sein, ihren kleinen Körper in den Händen zu halten und zu sehen, wie sie zum ersten Mal die Augen öffnet. Und alles andere, was seitdem geschah. Als ich bei den Propheten war, außerhalb des Universums, außerhalb der Zeit, getrennt von allem, was mich zu einem Menschen macht … Selbst da gab es stets eine Verbindung, eine Art Rettungsleine, die mich mit den Personen verband, die ich liebe.«
    »Aber?«
    »Aber jetzt verläuft dieses Rettungsseil in die andere Richtung. Ich spüre, dass jemand an ihm zieht. Ein Teil von mir ist noch immer dort, Nerys, im Tempel bei den Propheten.«
    Eine Weile sah sie ihn einfach nur an. »Sie gehen zurück, nicht wahr?«
    »Nein«, antwortete er leise. »Ich bin, wo ich jetzt hingehöre. Für meine Familie, für mich und für die
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