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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Peter und Bob sahen, wie die Augen ihres Anführers aufleuchteten. »Vielleicht kann ich es herausfinden. Darf ich mir den Computer einmal ansehen?«
    »Kommt nicht infrage!«, zischte Karen. »Das sind vertrauliche Daten, die nicht von Fremden eingesehen werden dürfen!«
    Becky runzelte die Stirn. »Na hör mal, so fremd sind die drei doch nun wirklich nicht! Und ich bin ja dabei!«
    »Becky, es ist gegen die Vorschriften, und das weißt du auch ganz genau!«
    »Hör doch auf! Miss Bennett hätte nichts dagegen! Und die Jungs sind schließlich Detektive!«
    »Detektive!«, sagte Karen höhnisch. »Was die schon ausrichten können – die machen doch eher alle Spuren kaputt! Ich finde, wir sollten die Polizei rufen!«
    »Mrs Fraser«, mischte sich Justus jetzt ein, »ich kann Ihnen versichern, dass meine Kollegen und ich –«
    In diesem Moment unterbrach ihn ein Geräusch, das in einer öffentlichen Bücherei jederzeit höchste Alarmbereitschaft auslöst: das Zerreißen von Papier. Alle Blicke richteten sich auf den jungen Mann, der mit sehr zerknirschter Miene zwischen den Regalen hervorkam und sich an Karen wandte. »Es tut mir wirklich furchtbar leid! Es ist mir aus der Hand gefallen. Vielleicht kann man es kleben?«
    Karen holte tief Luft und stand auf. »O nein, so geht das nicht! Geklebte Bücher? So weit kommt es noch! Nein, dieses Buch werden Sie ersetzen, Mister, und das wird teuer! Kommen Sie bitte hier herüber!«
    »Ich sagte doch, es tut mir leid! Was kann denn so ein blödes Buch schon kosten?«
    Die drei ??? achteten nur mit halbem Ohr auf den ausbrechenden Streit. Becky nutzte die günstige Gelegenheit, warf einen Blick auf den Bildschirm und beendete das Programm, an dem Karen gearbeitet hatte. »So, Justus, jetzt kannst du dir den Rechner ansehen. Das ist der Startbildschirm. Da müssen wir uns jeden Morgen anmelden, also unser Namenskürzel und das Passwort eingeben.«
    Justus setzte sich hin und schaute sich den Schreibtisch an, auf dem ein paar Stifte, Radiergummis und Buchkarten lagen. »Hier ist ein Stück Papier aus der Tischunterlage herausgerissen worden. War das eine von euch?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Becky. »Karen schreibt alles in ihr Notizbuch, und ich schreibe nie etwas auf, weil ich sowieso alle Zettel verliere.«
    Justus durchsuchte den Papierkorb, aber der Papierfetzen befand sich nicht darin. Endlich richtete er sich ächzend wieder auf und zog die Tastatur zu sich heran. »Becky, kennst du Miss Bennetts Kürzel?«
    »CaBe für Carol Bennett. Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, was für ein Passwort sie haben könnte.«
    »Gott« , schlug Bob vor. »Das ist das häufigste Passwort überhaupt.«
    »Oder Geheim «, sagte Peter.
    Justus probierte beide Passwörter aus und schüttelte den Kopf. »Ich versuch´s mal mit Wissenschaft ... auch nicht. Hollywood ... auch nicht. Oh, Moment, ich glaube –« Er tippte ein Wort ein – und der Anmeldebildschirm verschwand und machte einem Hintergrundbild und mehreren Verzeichnissymbolen Platz. »Bingo!«
    »Und? Was war es?«, fragte Bob.
    Justus grinste und tippte auf das Hintergrundbild, das ein Foto einer zusammengerollten Siamkatze zeigte. »Francine.«
    Becky, Peter und Bob bauten sich hinter ihm auf und schauten zu, wie er sich die zuletzt bearbeiteten Dateien anzeigen ließ. Die Dateinamen bestanden alle aus Buchstaben- und Zahlenmischungen mit dem Kürzel BIB.
    »Das ist unser Katalogsystem«, sagte Becky. »Da könnt ihr nicht rein – aber sie hat nur noch ein paar Neuerscheinungen eingetragen. Damit waren wir gestern den ganzen Nachmittag beschäftigt.«
    »Guck mal im Internet nach«, sagte Bob. Justus nickte und verschob die Maus. Eine leere Seite öffnete sich. Er suchte nach der Liste zuletzt besuchter Internetseiten. Sie war leer. Er runzelte die Stirn, öffnete das Dateiverwaltungssystem und suchte nun in verschiedenen Protokollverzeichnissen, aber sie waren alle leer. Es gab auch keine einzige E-Mail-Nachricht außer solchen, die die Arbeit betrafen.
    »Das ist ja komisch«, sagte Becky. »Ich hatte ihr letzte Woche eine lustige Grußkarte geschickt ... ich wusste nicht, dass sie so ordentlich ist.«
    »Entweder war sie nicht im Internet, oder sie hat tatsächlich alles gelöscht.« Justus gab nicht gerne zu, dass er nicht weiterwusste, aber er ärgerte sich doch. Eher planlos klickte er jetzt in den verschiedenen Verzeichnissen herum – und stutzte. »Seht mal ... sie hat gestern Abend noch eine CD gebrannt. Aber
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