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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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Bücher. Am Hängeregal in der Küche baumelten mehrere hübsche Kupfertöpfe und Pfannen, während auf dem Tresen ein Messerblock voll teurer Steinsilber-Messer stand.
    In dieser Wohnung gab es nichts, was ich nicht jeden Moment zurücklassen konnte. Das war bei all meinen Einsätzen immer eine potenzielle Möglichkeit. Ich war bei der Ausführung meiner Aufträge sehr vorsichtig, und Fletcher wählte unsere Kunden sehr genau aus. Aber trotzdem bestand immer die Gefahr, aufzufliegen, gefoltert oder umgebracht zu werden. Weitere Gründe für Fletchers Wunsch, dass ich diesen Beruf aufgab.
    Um den alten Mann zu beruhigen, versuchte ich, neben meinen nächtlichen Aktivitäten ein relativ normales Leben zu führen. Meine wichtigste Scheinidentität war Gin Blanco, eine Aushilfsköchin und Kellnerin im Pork Pit, die seit Urzeiten am Community College von Ashland studierte. Egal ob Architektur, Bildhauerei oder die Rolle der Frau in Fantasy-Romanen: Ich besuchte jeden Kurs, der mich interessierte, egal wie verschroben er wirken mochte.
    Am liebsten waren mir die Literatur- und Kochkurse, und ich belegte jedes Semester mindestens ein Seminar aus jeder Disziplin. Kochen war meine Leidenschaft – die einzige echte Passion, die ich neben dem Lesen hatte. Ich genoss den Geruch von karamellisiertem Zucker und scharf angebratenen Gewürzen. Die endlosen Kombinationen aus süß und salzig. Die einfachen und komplexen Formeln, die es einem ermöglichten, einzelne Zutaten in kulinarische Gesamtkunstwerke zu verwandeln. Außerdem verschaffte mir das Kochen eine Ausrede, jede Menge Messer bei mir herumliegen zu lassen. Eine weitere Notwendigkeit meines Jobs.
    Als ich sichergestellt hatte, dass alles in Ordnung war, drang ich tiefer in die Wohnung ein. Eigentlich hätte ich ins Bad gehen sollen, mich duschen und dann auf dem Bett zusammenrollen, um die Gordon-Giles-Unterlagen zu studieren und den Mord zu planen, die nötigen Ausrüstungsgegenstände aufzulisten und mir im Kopf meine Flucht zurechtzulegen. Und von den eingeölten Beachboys zu träumen, von denen Fletcher mir versprochen hatte, dass sie in Key West auf mich warteten.
    Aber stattdessen blieb ich in der Wohnküche und starrte auf eine Reihe gerahmter Bilder, die auf dem Sims über dem Fernseher standen. Sie stammten aus einem Kunstkurs, den ich gerade abgeschlossen hatte. Insgesamt waren es drei Zeichnungen, alle verschieden, aber mit einem verbindenden Thema.
    Ich hatte die Runen meiner toten Familie gezeichnet.
    Statt eines allgemeinen Emblems oder eines Familienwappens identifizierten sich Magiewirkende über Runen. Vampire, Riesen, Zwerge, Elementare. Überall, wo man hinsah, waren die geheimen Zeichen. Tätowierungen, Halsketten, Ringe, bedruckte T-Shirts. Selbst Menschen benutzten sie, besonders als Firmenlogos.
    Einige der Magiewirkenden rümpften darüber die Nase und erklärten, dass Runen nur von ihresgleichen eingesetzt werden sollten. Die meisten dieser Leute hingen auch kranken Träumen von einer Gesellschaft nach, die von Elementaren und Ähnlichem geführt wurde, statt das momentane Mächtegleichgewicht zwischen den Rassen zu befürworten. Der Grund dafür, dass bis jetzt keine einzelne Rasse die Macht an sich gerissen hatte, war ganz einfach: Schusswaffen schafften einen phantastischen Ausgleich zu all der Magie. Genau wie Messer, Baseballschläger, Kettensägen und Meißel. Magie war toll, aber drei Kugeln in den Hinterkopf reichten aus, um so gut wie jedem das Licht auszuschalten. Also benutzten die Menschen die Runen, die Magiewirkenden äußerten sich verächtlich darüber, und die Stadt machte einfach weiter.
    Die von den Menschen benutzten Zeichen hatten ohnehin keinen Einfluss. Nur Elementare konnten Runen mit Magie aufladen, nur sie konnten die Symbole zum Leben erwecken, sodass sie einen bestimmten Zweck erfüllten. Eigentlich war es nur Angeberei, wenn ein Feuerelementar eine Sonnenrune auf ein Stück Holz zeichnete, bevor er ein Lagerfeuer damit entzündete. Besonders deswegen, weil Feuerelementare nur mit den Fingern schnippen mussten, um dasselbe zu erreichen. Aber für einige Dinge waren magische Runen wirklich sehr gut geeignet – als Stolperfallen, Alarmanlagen oder für auf eine bestimmte Zeit programmierte oder verzögerte Magieimpulse. Besonders Letzteres übte eine gewisse Anziehungskraft auf diverse Profikiller aus. Man zeichnete eine explosive Feuerrune auf ein Paket, schickte es an die Zielperson und konnte bereits mit einer
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