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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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die offizielle Version.«
    »Und die inoffizielle?«, fragte ich.
    Wieder zuckte Fletcher mit den Achseln. »Den Gerüchten zufolge hat der Vater jede Menge Probleme gemacht. Würde mich nicht überraschen, wenn der Herzinfarkt eher ein unglücklicher Unfall war, den Mab eingefädelt hat.«
    »Ein Herzinfarkt? Das ist eigentlich nicht ihr Stil«, sagte ich nachdenklich. »Gewöhnlich äschert sie Leute mit ihrer Magie ein, brennt ihre Häuser bis auf die Grundmauern nieder … so was in der Art.«
    »Das ist wahr«, stimmte Fletcher zu. »Was wahrscheinlich bedeutet, dass sie den Job an einen ihrer Jungs weitergegeben hat, mit der Anweisung, es nach einem natürlichen Ableben aussehen zu lassen. Auf jeden Fall war Lawrence James am Ende tot.«
    Ashland mochte ja eine funktionierende Verwaltung und eine einsatzfähige Polizeitruppe haben, in Wirklichkeit wurde die Stadt jedoch von einer Frau geführt. Mab Monroe. Mab war ein Feuerelementar – stark, mächtig, tödlich. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, war sie kein durchschnittlicher Elementar. Mab Monroe hatte mehr Magie, mehr pure Macht als jeder andere Elementar in den letzten fünfhundert Jahren. Zumindest munkelte man das. Wenn man beobachtete, wie jeder, der sich ihr in den Weg stellte, früher oder später auf die eine oder andere Weise starb, neigte ich dazu, diesen Gerüchten Glauben zu schenken.
    Hinter einer respektabel vielseitigen Fassade versteckte sich Mabs wahres Imperium. Schutzgelderpressung. Bestechung. Drogen. Entführungen. Mord. Vor nichts davon schreckte Mab auch nur im Geringsten zurück. Sie weidete sich an Blut wie ein Eber an einer Schlammsuhle. Ihre Spione waren überall. In den Polizeirevieren. Im Stadtrat. Im Büro des Bürgermeisters. Cops, Staatsanwälte, Richter und andere von den »Guten« überlebten in dieser Stadt nicht lange, außer sie liefen zur dunklen Seite über – und ließen sich von Mab schmieren.
    Wie alle geschickten Geschäftsfrauen versteckte Mab Monroe ihre wahre Natur hinter dem schönen Schein kultivierter Perfektion. Sie spendete Geld an wohltätige Stiftungen, organisierte Benefizveranstaltungen und gab der Gesellschaft etwas zurück. Das ganze Theater war darauf ausgerichtet, eine möglichst große Distanz zwischen ihr und den Scheußlichkeiten zu schaffen, die sie täglich befahl. Mab interessierte sich für das große Ganze, weswegen sie über zwei – wie sollte man sie nennen? – Leutnants verfügte, welche die täglichen Geschäfte führten. Ihr Rechtsanwalt, Jonah McAllister, und Elliot Slater.
    McAllister kümmerte sich um die Leute, die Mab mit legalen Mitteln herausforderten. Der aalglatte Rechtsanwalt begrub die leidigen Widersacher unter so viel Papierbergen und Bürokratie, dass die meisten schon allein von den Kosten ihres eigenen juristischen Beistands bankrottgingen. Slater, der zweite im Bunde, behauptete, ein Sicherheitsberater zu sein, aber der Riese war nichts anderes als ein Henker im Maßanzug. Er befehligte Mabs Lakaien und kümmerte sich schnell, brutal und endgültig um jeden, der dem Feuerelementar in die Quere kam – wenn Mab nicht gerade beschloss, sich der Sache selbst anzunehmen.
    Für die meisten Leute war Mab Monroe der Inbegriff elementarer Tugend, eine perfekte Verbindung zwischen Macht und Magie. Doch diejenigen von uns, die mit der dunkleren Seite des Lebens zu tun hatten, erkannten Mab als das, was sie wirklich war: skrupellos. Der Feuerelementar hielt Ashland im Würgegriff, hatte seine Finger in jeder nutzbringenden, profitablen oder dem eigenen Vorteil zuträglichen Organisation, doch selbst das schien Miss Monroe einfach nicht zu genügen. Mab strebte immer sehr erfolgreich nach mehr, gerade so, als wären Geld, Macht und Einfluss ein lebensnotwendiges Elixier. Einfach ausgedrückt war sie ein Tyrann, wenn auch mit genug Magie ausgestattet, um jede Drohung wahr zu machen, die sie aussprach, und alles zu kriegen, was sie wollte.
    Ich hatte Tyrannen noch nie gemocht.
    Mabs Magie hielt glücklicherweise niemanden davon ab, im Stillen gegen sie zu intrigieren. Mehrmals im Jahr erhielt Fletcher Anfragen, ob ich bereit wäre, Mab Monroe auszuschalten. Wir hatten sie über die Jahre jedoch ausgekundschaftet und entschieden, dass ein derartiger Auftrag einer Selbstmordmission zu nahe kam, um sich die Mühe zu machen. Selbst wenn ich es schaffen sollte, ihre vielen Sicherheitsmaßnahmen zu überwinden und ihre hünenhaften Bodyguards zu umgehen, konnte Mab mich
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