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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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der anwesenden Damen.
    Da ich aussah wie jeder andere Musiker auch, schenkte mir die Schickeria ungefähr so viel Beachtung wie dem Teppich. Mühelos bewegte ich mich auf der Suche nach meiner Zielperson durch das Gedränge.
    Plötzlich durchbrach ein Keuchen das fröhliche Stimmengewirr, und ich suchte nach dem Auslöser der plötzlichen Störung. Mein Blick fiel auf Mab Monroe. Der Feuerelementar rauschte über die Prunktreppe nach oben in den Empfangssaal. Alle Augen waren auf sie gerichtet, und jegliche Unterhaltung verstummte, als würde ein Sänger mitten in der Strophe abbrechen. Mab hatte diesen Effekt. Ihr sanft gewelltes rotes Haar glänzte wie ein neuer Kupferpenny, und sie trug ein Kleid im dunkelsten nur vorstellbaren Scharlachrot, mit einem tiefen Ausschnitt, um ihr helles Dekolleté zu betonen. Ihre Augen lagen wie schwarze Seen in ihrem Gesicht. Feuer und Schwefel. Daran dachte ich jedes Mal, wenn ich Mab sah.
    Ein flacher Goldreif zog sich um den schmalen Hals des Feuerelementars. Mein Blick blieb am Mittelstück des Schmuckstücks hängen: ein runder Rubin umgeben von mehreren Dutzend goldener Strahlen. Die fein geschliffenen, in das Gold eingelegten Diamanten sorgten dafür, dass es aussah, als würden die Strahlen tatsächlich flackern. Eine Sonnenrune. Das Symbol für Feuer. Mabs persönliche Rune, die nur sie allein verwendete. Selbst quer durch den Raum konnte ich die Vibrationen der Edelsteine hören. Statt von Schönheit und Eleganz erzählten sie von roher, feuriger Macht. Das Gewisper sorgte dafür, dass sich mein Magen verkrampfte.
    Mab Monroe schlenderte durch die Menge, lachte, unterhielt sich, lächelte und schüttelte Hände. Ich beäugte die Magierin und dachte wieder einmal daran, wie viel Geld man mir über die Jahre geboten hatte, um sie zu töten. Eigentlich eine Schande. Ich betrachtete mich nicht als Heldin, aber ich hätte nichts dagegen gehabt, den guten Bürgern von Ashland zumindest eine Außenseiterchance zu verschaffen, indem ich Mabs Würgegriff löste. Tyrannen sorgten immer dafür, dass ich austesten wollte, wie zäh sie wirklich waren – und ich wollte sie auf ihren Platz verweisen.
    Mein Blick glitt über Mabs Gefolge. Ein kräftiger Mann im Smoking hielt sich nah neben ihr, während zwei weitere beiläufig durch den Raum schlenderten. Elliot Slater war heute nicht dabei, aber die anderen waren wie er von riesenhafter Gestalt, mit breiten Hälsen, übergroßen Fäusten und übergroßen, vorquellenden Augen. Perfekte menschliche Schutzschilde. Nicht, dass Mab sie jemals gebraucht hätte. Ihre Feuermagie reichte aus, um so gut wie jeder Bedrohung standzuhalten. Diese Riesen waren eigentlich eher ein Teil ihrer gigantischen Show.
    Mab Monroes momentaner Kurs würde sie in meine Nähe führen, und ich wich in die Schatten zurück. Doch sie und ihre Wachen rauschten ohne einen Blick in meine Richtung an mir vorbei, und ich fuhr damit fort, meine Beute für den heutigen Abend zu suchen – und jeden anderen Mitspieler, der in dem kommenden Drama vielleicht eine kleine Gastrolle übernehmen würde.
    Ein paar Minuten später betrat Haley James die Lobby und hielt auf die Treppe zu. Ihre Haut hatte die Farbe frischer Milch, und ihre rotblonden Haare waren kunstvoll auf ihrem Kopf drapiert. Sie trug ein kurzes dunkelgrünes Cocktailkleid, das ihre ansprechenden Kurven eindrucksvoll in Szene setzte. Die Smaragde, die an ihren Ohren baumelten, glitzerten und leuchteten wie glühende Kohlen. Die Juwelen passten hervorragend zum Blaugrün ihrer Augen.
    Alexis James folgte ihrer Schwester auf dem Fuße. Sie war ein paar Zentimeter größer, mit demselben hellen Haar, das sie zu einem kurzen Bob hatte schneiden lassen. Bis auf ein einfaches schwarzes Cocktailkleid und eine Perlenkette, die sie um ihren Hals gelegt hatte, trug sie nicht mehr als ein paar schwarze Handschuhe, die bis zu ihren Ellbogen reichten. An ihrem rechten Handgelenk glänzte ein Perlenarmband. Dezente Klasse, verglichen mit Haleys smaragdfarbenem Leuchten.
    Haley James rief Mab etwas zu, und die zwei Frauen hielten kurz an, um bedeutungslose Höflichkeiten auszutauschen. Alexis stand mit ausdrucksloser Miene daneben.
    Laut Fletchers Unterlagen war Haley James die Firmenchefin von Halo Industries, während Alexis Chefin der Marketing- und PR -Abteilung war. Die Firma war seit Jahren im Familienbesitz und verfügte über verschiedene Geschäftsfelder, auch wenn der Hauptfokus auf Magieverwertung lag, besonders
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