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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden
Autoren: PJ Tracy
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atmete.
    «Sieh nur, was
du getan hast, Grace», wimmerte sie. «Sieh doch, was du
getan hast.» Grace zuckte zusammen, als sei ihr ins Gesicht
geschlagen worden, blickte auf ihre Waffe und verstand, was Diane
denken musste. «Um Himmels willen, Diane, das war ich doch
nicht!», flüsterte sie verzweifelt, zerrte Diane auf
ihre andere Seite, sodass sie zwischen ihr und dem grausigen Ding
im Aufzug stand. «Hör mir zu, wir haben keine Zeit,
unten ist ein weiblicher Deputy, hast du die gesehen?» Diane
bewegte den Kopf. Um an Grace vorbei in den Aufzug zu sehen. Ihre
Augen blickten wie besessen und waren so weit aufgerissen, dass ihr
Blau von weißen Rändern umgeben war.
      
    Grace rüttelte an
Dianes Arm. «Sieh da nicht hin, Diane, sieh mich an!»
Die leeren blauen Augen richteten sich langsam auf Grace,
kläglich, resigniert, so zerstört wie der Kopf von
Mitch.
    «Was?»,
fragte sie teilnahmslos.
    «Hast du unten
jemanden gesehen?» Dianes Kopf bewegte sich auf und ab.
«Weiblicher Cop.» Sie schien krampfhaft schlucken zu
müssen. «Sie ist tot …furchtbares Blutbad
…»
    «Mein
Gott.» Grace schloss ganz kurz die Augen. «Was ist mit
den anderen? Harley, Annie … ?» Diane schüttelte
verständnislos den Kopf.
    Großer Gott,
dachte Grace, sie zuckt mit keiner Wimper. Ich weiß, wohin
sie treibt. Ich bin ebenfalls schon einmal an diesem Ort gewesen.
Sie kniff Dianes Arm so kräftig, dass die Frau vor Schreck
nach Luft rang und zurückzuckte.
    «Du hast mir
wehgetan.» Es begann wie ein schmerzerfülltes
Flüstern und steigerte sich zu einem furchtbaren Wutgeschrei:
«Du hast mir wehgetan MIR WEHGETAN MIR WEHGETAN
…» Grace holte mit der freien Hand aus und schlug
Diane auf den Mund. Sie drückte die Frau gegen die Wand und
zischte ihr ins Gesicht: «Tut mir Leid. Aber es musste sein.
Und nun hör mir zu. Ich muss nach unten. Ich muss Harley und
Roadrunner finden. (Und, lieber Gott, bitte mach,
dass Annie nicht auch dort ist, lass sie bitte draußen sein,
in Sicherheit, irgendwo in einer Schlange in einem Restaurant,
ungeduldig und sauer und impertinent und lebendig
…) Verstehst du mich, Diane? Ich muss
nach unten, und ich kann dich nicht hier oben allein lassen. Du
musst mit mir kommen, immer schön hinter mir bleiben, in
Ordnung? Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht, das
verspreche ich.» Denn diesmal hatte sie eine Waffe, und, bei
Gott, diesmal war sie gerüstet. Niemand würde mehr
für das zweifelhafte Privileg, ein Freund von ihr zu sein, mit
seinem Leben bezahlen müssen.
    «Wir können
nicht gehen, Grace.»
    «Wir müssen
aber. Es wird ja nicht lange dauern.» Grace dachte schnell,
redete schnell, merkte, wie die kostbaren Sekunden verrannen,
verfluchte ihre Vorstellungskraft, Harley und Roadrunner und Annie
irgendwo da unten liegen und verbluten zu sehen, während die
verfluchte dämliche selbstsüchtige Diane hier oben
… Sie riss sich zusammen und holte tief Luft, um die
notwendige Wut von Diane zu lösen und auf den Killer zu
richten.    
     
    «Komm schon,
Diane. Es ist Zeit zu gehen», sagte sie wohlüberlegt.
«Das hast du mir einmal gesagt, weißt du
noch?
    Und du hattest Recht.
Erinnerst du dich?» Diane blinzelte. «Im
Krankenhaus.»
    «Genau. Ich war
im Krankenhaus, und du hast mir gesagt, dass wir manchmal
bestimmten Dingen aus dem Weg gehen müssen. Dass alles gut
würde, wenn ich einfach ginge. Und das haben wir auch getan,
weißt du noch … ?»
    «Aber
…» Diane sah sie hilflos an. «So hab ich es aber
nicht gemeint. Wir sollten nicht alle gehen.» Grace ahnte,
dass es da wohl einen winzigen Haken gab.
    «Was?»
    «Du warst
diejenige, die gehen sollte. Ich nicht, Mitch nicht, nur du allein,
aber dann sind doch alle gegangen, alle mussten Grace folgen, und
ich musste auch gehen, und siehst du jetzt, was du angerichtet
hast?» Sie weinte inzwischen hemmungslos. Sie kramte in ihrer
Tasche nach einem Papiertaschentuch, holte aber eine .45er mit
Schalldämpfer hervor und presste Grace die Mündung gegen
die Brust.

 
    Kapitel 47
    Magozzi biss sich in
die Innenseite der Wange, als er die Kurve in die Washington auf
zwei Rädern nahm, und schmeckte Blut, während er eine
Ewigkeit wartete, bis alle vier Räder den Straßenbelag
wieder fanden. Dann erst trat er hart auf die Bremse.
    Sie schleuderten zur
Seite, bis sie schließlich direkt vor dem Lagerhaus zum
Stehen kamen und gerade noch sahen, wie Halloran, der breitbeinig
vor der kleinen grünen Tür stand,
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