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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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auf das hin sich das Kind entwickelt, wie die Tätigkeiten des Erwachsenen, vorweggenommen. Es wischt Staub, kocht Spaghetti, füttert die Schweine, spricht ins Handy und fährt mit dem Auto...
    Einfallsreichtum und Spontaneität gehören zum Spiel, wie etwa Höhlen bauen mit Schachteln und Tüchern oder sich Verkleiden und in verschiedene Rollen schlüpfen. Zum Spielen des Kindes gehört aber auch das Einhalten bestimmter Ordnungen und Regeln. Denken wir nur an Hüpfspiele, eine Perlenkette auffädeln, an das Papierfalten oder das exakte Ausmalen eines farbigen Mandalas.
    Individualität und Gemeinschaftlichkeit werden im Spiel beide gefördert; es ist geprägt von der einmaligen Persönlichkeit des Kindes und von der Gesellschaft, von der Familie, von ihren Traditionen und Normen. Jedes Kind hat seine individuellen Vorlieben im Spiel, das eine spielt phasenweise nur mit Puppen, zieht sie ständig an und aus. Ein anders Kind spielt stundenlang Puzzles. Die Gemeinschaftlichkeit entwickelt das eine beim Tanzen und das andere im täglichen Rollenspiel.
    Zum Spielen braucht das Kind entsprechenden Raum im Haus und in der Umgebung; es braucht dazu Zeit und Ruhe;
es braucht andere Kinder und Material. Das kindliche Spiel ist mit erzieherischem Zwang unvereinbar. Spielen ist eine dem Kind eigene Form zu leben.
    Um glücklich zu sein, brauchen Kinder eine Atmosphäre, in der sie sich wohl fühlen können, und Eltern, die sie lieben und anerkennen. Aus dieser Geborgenheit wächst das Vertrauen der Kinder in ihr eigenes Können. Darum sollten wir Kinder nicht ständig kritisieren und verbessern. Auch übertriebenes Loben kann schädlich sein. Für die Kinder ist ein ernsthaftes, ehrliches Interesse an ihrem Spiel am besten. Lassen wir die Kinder immer wieder selber ausprobieren! Nur so können sie eigene Fähigkeiten entwickeln und selber Lösungen finden.

    Am liebsten halten sich kleine Kinder in der Nähe der Mutter auf. Darum sollte ihr Spielplatz zuerst immer in Sichtweite sein, später genügt Rufweite.
    Ein Kind, das ausdauernd spielen kann, wird sich später auch in eine Arbeit vertiefen können. Kinder sind leicht ablenkbar. Freuen wir uns, wenn sie versunken spielen, und stören wir sie so wenig wie möglich! Machen wir uns zur Grundregel: Solange Kinder eigene Spielideen haben, unterbrechen wir sie wenn möglich nicht!

Kinder brauchen auch Zeug zum Spielen
    Kinder brauchen für ihr Spiel nicht immer Spielzeug. Oft verwenden sie auch »Zeug zum Spielen«. Kinder sind von Natur aus »Sachensucher«. Sie suchen und finden Gelegenheitsspielzeug wie Schnüre, Wäscheklammern, Tücher,
Schachteln und Papier, Haushaltsgegenstände. Gelegenheitsspielsachen müssen nicht von Dauer sein, sie werden ja vom Kind nur von Fall zu Fall mit ins Spiel einbezogen.
    Dauerspielzeug wie Puppen, Eisenbahnen oder Konstruktionsmaterial sollte von guter Qualität sein, denn es muss größere Belastungen aushalten. Als Grundregel gilt: Kinder sollten nicht viele, häufig wechselnde, dafür aber hochwertige Spielsachen besitzen. Darum ist es wichtig, dass wir jede Spielzeugwahl bewusst treffen. Sie muss auf jeden Fall dem Alter und dem Interesse des Kindes entsprechen. Selbstgemachtes Spielzeug lieben Kinder oft noch mehr als gekauftes. Gekauftes Spielzeug lässt sich für die Kinder aufwerten, indem wir dazu noch eigene Sachen beisteuern: Verkleidungskleider, Stöcklschuhe, alte Handtaschen, Tücher, Schachteln, Schnüre usw. Zu Holztieren bastelt der Vater mit den Kindern einen eigenen Stall. Die Puppe wird zu Weihnachten mit selbstgenähten oder gestrickten Kleidern neu eingekleidet.

    Kinder brauchen nicht das ganze Jahr alles Spielzeug griffbereit zu haben. Lassen wir Spielzeug, das längere Zeit nicht benutzt wird, auf dem Dachboden oder im Keller verschwinden. Bei Langeweile, im Sommer, an Regentagen oder im Winter holen wir es wieder hervor. Dann ist es für die Kinder wie neu! Ich denke etwa an Sandspielzeug, Kasperfiguren, den Kaufladen, Konstruktionsmaterial, Puzzles usw.
    Wir sollten uns täglich Zeit nehmen, mit den Kindern gemeinsam etwas zu tun: Fingerverse spielen, Lieder singen, Papierfalten, Erzählen, Bilderbücher anschauen, einen Bauernhof besuchen, Kastanien sammeln, ein Schaufenster anschauen, eine Bahnfahrt oder einen Einkaufsbummel machen.

Kinder lernen durch Nachahmung
    Kinder lernen vor
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