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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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werden und Brücken vom Ich zum Du zum Wir zu bauen.
    Ich werde oft gefragt: »Was haben Werte mit Spielen zu tun?« Da kann ich nur antworten: »Sehr viel!« Im Kinderspiel werden alle Bewegungen, Fähigkeiten, Sinne und die Sprache trainiert. Im Spiel liegt die Grundlage zur menschlichen Entwicklung. Auch soziale Umgangsformen werden im Kinderspiel eingeübt. Und weil echtes Kinderspiel spontan geschieht, mit Gefühlen verknüpft ist und immer wieder wiederholt wird, bleibt das Gelernte im Gehirn haften. Wir nehmen unsere eingeübten Muster mit ins Leben. Und wenn man sie später verändern will, braucht es bewusste Arbeit an sich selbst.

Kinder erfahren und entwickeln Werte im Spiel
    Genauso wie mit dem Spiel verhält es sich mit den Werten: Auch sie entstehen ganz natürlich, spielerisch und nebenbei. Kinder erleben sie in der Familie, im Kindergarten, unter anderen Kindern, allein, zu zweit und in der Gruppe. Im Spiel erfahren sie Werte durch Beobachten, Nachahmen und eigenes Tun. Hier ein paar grundlegende Werte, die sie unbewusst im Kinderspiel erfahren können:
    â€¢ Die bedingungslose Liebe der Eltern gibt ihnen Mut, Kraft und Selbstvertrauen.
    â€¢ Wer geliebt wird, kann Liebe weitergeben an Eltern, Geschwister, Tiere, Spielsachen und Pflanzen.
    â€¢ Nur wer selber genug hat, kann teilen!
    â€¢ Durch gemeinsames Spiel entstehen Freundschaften, manchmal finden sich sogar Freunde fürs Leben!
    â€¢ Echtes Lob motiviert.
    â€¢ Unterscheiden zwischen »mein« und »dein«.
    â€¢ Im Spiel Entscheidungen treffen.
    â€¢ Wahrheit und Lüge erkennen.
    â€¢ Streit und Versöhnung verstehen und leben.
    â€¢ Den Unterschied von Langeweile und schöpferischer Kraft fühlen und praktizieren.
    â€¢ Spielregeln einhalten oder neue aushandeln.
    â€¢ Durch die Motivation und Faszination des Endproduktes beim Basteln und Gestalten, Ausdauer entwickeln und exaktes »Arbeiten« üben.
    â€¢ Die Frustrationstoleranzgrenze erweitern.
    â€¢ Sachgerechten Umgang mit Material lernen.
    â€¢ Klar und eindeutig ausdrücken können, was man will und was nicht!
    â€¢ Gefühle erkennen, leben, in Sprache fassen.
    â€¢ Mit Anstand gewinnen oder verlieren.
    â€¢ Sich in einem gemeinsam abgesteckten Rahmen einfügen und Regeln einhalten.
    â€¢ Achtsam mit der Natur umgehen.
    â€¢ Die »goldene Regel« befolgen: »Was du nicht willst, das man dir tut, das tu auch keinem anderen!«
    Weil Kinderspiel und Werte sich so wunderbar ergänzen, finden Sie zu jedem Kapitel eine kurze Einführung, die auf den Punkt bringt, was Kinder gerade bei dieser bestimmten Art von Spiel erleben und entwickeln.

Wie verhalten sich spielfreudige Eltern?
    Kinder fordern uns heraus, gemeinsam täglich neue Situationen zu erleben. Eine strikte Regel, wie sich Eltern im Idealfall benehmen, gibt es nicht. Doch Kinder erhalten Erwachsene mit ihren oft verblüffenden Spielideen jung und dynamisch!
    Das spielende Kind ist gleichzeitig tätig und von Erlebnissen erfüllt. Die Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit ist ihm noch fremd. Zumeist ist das Spiel des Kindes nicht von einem Ziel bestimmt; auch dort, wo es ein Ziel kennt, sind die Vorgänge beim Spielen ebenso wichtig wie das Ziel.
    Im Spielen setzt das Kind alle seine Kräfte des Fühlens, Wollens und Denkens ein. Es ist mit Ernst und Konzentration beim Spielen. Spiel und Ernst sind wie Tun und Erleben für das Kind, in seiner Wahrnehmung handelt es sich nicht um einander abwechselnde Gegensätze.
    Zum Spielen braucht das Kind all seine Wahrnehmungs-und Bewegungsmöglichkeiten, seine Intelligenz und seine Vorstellungskraft. Ob es nach seiner Fantasie gestaltet oder sich in Rollen der Erwachsenen hineinversetzt, bisweilen
lässt das Kind durchblicken, dass es zwischen seinem Spiel und der Alltagswelt der Erwachsenen wohl zu unterscheiden weiß. Wenn wir Mitleid mit seiner Puppe zeigen, die sich im Spiel vielleicht verletzt hat, so kann es uns überrascht ansehen und sagen: »Es ist doch nur Spiel!« Zum Spielen gehört diese Gleichzeitigkeit der Fantasiewelt und der Erwachsenenrealität.
    Im Spiel wird Erlebtes gestaltet, auch Entwicklungsschwierigkeiten und seelische Konflikte werden dabei verarbeitet. Das Kind schimpft zum Beispiel mit der Puppe, singt sie in den Schlaf oder lässt Playmobilfiguren streiten und kämpfen.
    Gleichzeitig wird das Zukünftige,
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