Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
Vom Netzwerk:
sah sie einen dunklen Fleck, der aussah wie getrocknetes Blut. Alice war, soweit sie sehen konnte, nicht verletzt.
    Kay sah zu ihr herüber, die Augen warnend aufgerissen.
    Eine Falle. Dafür waren diese Spiele ja bekannt.
    Er stand entweder hinter ihr. Oder verbarg sich in dem Schrank direkt gegenüber von Kay.
    Stacy ging nicht hinein. Mit den Lippen formte sie die Frage. Kay blinzelte ganz kurz in Richtung des Schranks.
    Logisch. Er erwartete, dass sie zu den beiden hinüber rannte, um sie zu befreien. Was sie direkt in seine Schusslinie bringen würde.
    Alice richtete sich plötzlich auf und sah zu Stacy herüber.
    Was White Rabbit den Hinweis gab.
    Die Schranktür flog auf, Stacy wirbelte herum, zielte und schoss. Einmal, dann noch einmal und noch einmal, bis ihr Magazin leer war.
    Er fiel zu Boden, ohne einen Schuss abgegeben zu haben.
    Troy. Stacy sah ihn an, erleichtert. White Rabbit war tot, Alice und Kay waren gerettet.
    Und sie konnte es kaum glauben, dass Troy, dieser gut aussehende Dummkopf, tatsächlich White Rabbit sein sollte. Er war die letzte Person, die sie als intelligent genug eingeschätzt hätte – oder ehrgeizig genug –, um diese ganze Sache anzuzetteln.
    Stacy lief zu den beiden Gefesselten. Sie befreite zuerst Kay, dann Alice und versteifte sich, als sie hinter sich das Klicken einer Pistole hörte, die entsichert wurde.
    „Dreh dich langsam um.“
    Troy. Er lebte noch.
    Er war vorbereitet gewesen.
    Stacy tat, wie ihr befohlen wurde, und fluchte, weil sie ihr Magazin leer geschossen hatte. Sie sah ihn an. „So schnell aufgewacht von den Toten?“
    „Haben Sie geglaubt, ich wüsste nicht, dass Sie bewaffnet sind? Oder dass Sie eine ausgezeichnete Schützin sind?“ Er schlug sich auf die Brust. „Eine schusssichere Weste, zu erwerben bei jedem beliebigen Waffenhändler.“
    Sie lächelte gequält. „Brennt aber wie die Hölle, was?“
    „Das Brennen war es wert, denn jetzt haben Sie keine Munition mehr, ein weiterer vorhersehbarer Zug übrigens.“ Er hob die Waffe und zielte direkt auf ihren Kopf. „Also, was werden Sie nun tun, Sie Heldin?“
    Sie starrte in die Revolvermündung und war sich darüber im Klaren, dass sie in einer Sackgasse gelandet war. Sie hatte weder eine weitere Idee noch blieb ihr eine Wahl.
    „Das Spiel ist aus, Killian.“
    Er lachte. Sie hörte Alice kreischen und ihr Blut in den Ohren rauschen. Der Schuss übertönte bei des. Doch der Augenblick des entsetzlichen Schmerzes blieb aus. Stattdessen schien Troys Kopf zu explodieren. Er taumelte rückwärts und fiel.
    Malone stand an der Tür, die Pistole auf Troys leblosen Körper gerichtet.

61. KAPITEL
    Sonntag, 20. März 2005
    19:35 Uhr
    Malone rief einen Notfallwagen und den Spurendienst. Beauftragte den Abtransport eines Todesopfers. Tony und Stacy führten währenddessen Mutter und Tochter Noble hinaus zu einem Streifenwagen.
    Minuten später kam Spencer zu ihnen. „Fühlen Sie sich stark genug, um ein paar Fragen zu beantworten, Mrs. Noble?“
    Sie nickte, obwohl Stacy sah, wie sie die Hände im Schoß verkrampfte – als wollte sie das Zittern unterdrücken. Oder sich Mut machen.
    „Er war verrückt“, begann Kay leise. „Besessen von White Rabbit. Er prahlte damit, wie schlau er wäre. Wie er mit uns allen spielte. Sogar mit Leo, dem Supreme White Rabbit.“
    „Fangen Sie von vorne an“, bat Spencer sie freundlich. „Mit dem Abend, an dem er Sie entführt hat.“
    „Okay.“ Sie blickte besorgt zu Alice, dann begann sie zu erzählen. „Er kam zu mir an die Tür. Fragte, ob er mit mir sprechen könnte. Ich ließ ihn herein. Ich hätte nie gedacht … Ich …“
    Sie verstummte und hielt sich die Hand vor den Mund, kämpfte sichtbar um Selbstbeherrschung. „Ich habe mich gegen ihn gewehrt. Ihn getreten und gekratzt. Er schlug mich. Ich weiß nicht, womit. Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Kofferraum. Gefesselt. Der Wagen fuhr.“
    „Was ist dann passiert, Mrs. Noble?“
    „Er hat mich hierher gebracht.“ Sie schluckte angestrengt. „Er kam und ging. Sagte etwas von … von Töten …“
    Alice begann zu weinen. Kay legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich.
    „Er prahlte damit, wie er den Herz-König ausgeschaltet hätte.“
    „Leo?“
    Sie nickte, Tränen stiegen ihr in die Augen. „Manchmal hat er einfach drauflos geredet.“
    „Worüber?“
    „Das Spiel. Die Rollen.“ Sie wischte sich eine Träne von der Wange. „Sein Ziel war es, Alice zu töten“, sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher