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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
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Straße hoch. Wen den sie sich Richtung Fluss. Von dort aus biegen Sie in den nächsten nicht beschilderten Weg ein, auf den Sie stoßen. Verlassen Sie das Auto. Gehen Sie die Gasse mit den Eichen entlang. Sie werden wissen, was Sie zu tun haben. Es bleiben Ihnen zwanzig Minuten.“
    Er legte auf, und Stacy steckte ihr Handy zurück in die Halterung, nahm ihre Rechnung und stand auf. Nachdem sie der Kellnerin ein großzügiges Trinkgeld gegeben hatte, weil sie ihren Tisch so lange besetzt hatte, eilte sie zur Tür.
    „Alles in Ordnung, meine Liebe?“ wollte die Frau an der Kasse wissen, als sie bezahlte.
    „Großartig, danke.“ Sie sah auf das Namensschild der Frau. Miz Lainie. „Darf ich Sie was fragen?“
    „Sicher, Süße, schießen Sie los.“
    „Die Straße hoch Richtung Fluss, was gibt es dort?“
    Die Frau runzelte die Stirn. „Nichts. Nur noch ein paar Überbleibsel von Belle Chere.“
    Stacy reichte der Frau eine Zwanzig-Dollar-Note. „Belle Chere, was ist das?“
    „Sie sind nicht von hier, was?“ Die Türglocke klingelte. Miz Lainie sah auf und blickte den großen jungen Mann, der hereinkam, finster an. „Steve Johnson, du kommst zu spät! Fünfzehn Minuten. Mach das noch einmal, und ich ruf deine Mama an.“
    „Ja, Madam.“
    Er zwinkerte Stacy zu, und sie unterdrückte ein Lächeln. Offensichtlich nahm er Miz Lainie ihre schroffe Art nicht ab.
    „Und zieh diese Hosen hoch.“
    Er schlenderte vorbei und zog dabei seine Hosen hoch.
    „Entschuldigung“, sagte Stacy, „aber ich muss los.“
    Die Frau wandte sich wieder Stacy zu. „Belle Chere ist eine Plantage. In seiner Blütezeit soll es eine der prächtigsten in Louisiana gewesen sein.“
    Das war es. Dort hielt White Rabbit Alice versteckt.
    Sie verließ das Café und rannte zu ihrem Wagen.
    Fünfzehn Minuten noch.
    Sie fuhr rückwärts aus der Parklücke und raste so schnell vom Parkplatz, dass der Kies unter den Reifen aufspritzte. Sie rief Malone an. Eine Mailboxstimme meldete sich und verkündete, der Teilnehmer sei gerade nicht erreichbar.
    „White Rabbit hat Alice. Er sagt, er tötet sie, wenn ich nicht allein komme. Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht allein. Mr. Glock begleitet mich. Belle-Chere-Plantage. Zehn Kilometer vom Walton’s River Road Café in Vacherie.“
    Stacy folgte der Wegbeschreibung des Unbekannten und erreichte ziemlich bald die Plantage. Eine Kette versperrte den Zu gang zur Auf fahrt – ein verschlungener Weg, zu bei den Sei ten von mächtigen Eichen gesäumt, deren Äste einen prächtigen gebogenen Baldachin bildeten.
    Stacy parkte und stieg aus. Sie ging die Eichenallee entlang. Der erste Blick auf Belle Chere nahm ihr fast den Atem. Es war eine Ruine, ein geisterhafter, zerfallender Koloss. Der größte Teil des Dachs war eingefallen, zwei der Säulen waren umgestürzt, die verzierten korinthischen Kapitelle lagen verlassen da wie gefallene Soldaten.
    Trotzdem war es noch wunderschön. Ein eindrucksvoller Geist, der im Zwielicht leuchtete.
    Hinter den Überresten des großen Gebäudes stand ein kleines, baufälliges Haus. Die Hütte eines Verwalters? Doch auch sie schien verlassen zu sein.
    Stacy ging auf das Haupthaus zu und stieg die baufälligen Stufen zur Veranda hoch. Die Türen waren schon lange nicht mehr vorhanden. Da es drinnen erheblich dunkler war als draußen, wünschte sie, sie hätte eine Taschenlampe mitgenommen.
    Es roch nach Feuchtigkeit und Schimmel. Nach Zerfall. „Alice!“ rief sie. „Ich bin es, Stacy!“
    Stille umfing sie. Eine Stille, die verkündete, dass sich hier kein Mensch aufhielt. Was es an Leben gab, brummte und summte oder kroch leise umher, fraß an den Wänden und den Böden.
    Sie war nicht hier.
    Die Hütte des Verwalters.
    Stacy machte sich auf den Weg zu dem kleineren Gebäude.
    Als sie die Tür berührte, öffnete sie sich quietschend. Leise trat sie ein, mit vorgehaltener Waffe. Außer Bierbüchsen, zwei Milchkisten und einem Haufen Zigarettenkippen war in dem Raum nichts zu sehen. Sie verzog das Gesicht. Es stank nach Urin. Vor ihr gab es zwei Türen, eine rechts, die andere links. Sie ging zuerst zu der linken. Die Tür besaß keine Klinke. Sie war nur leicht angelehnt. Die Glock mit beiden Händen umklammernd schob sie die Tür mit dem Fuß auf.
    In dem trüben Licht, das durch das angrenzende Fenster fiel, entdeckte sie Alice und Kay, die zusammen in der Ecke kauerten. Sie waren an Händen und Füßen gefesselt und mit Klebeband geknebelt. An Kays Schläfe
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