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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
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Kay. „Er hat das Spiel eingerichtet, um sie zu beobachten, wie sie einen Spieler nach dem anderen eliminiert. Wenn alle vernichtet worden wären, wollte er sie umbringen.“
    Die Frau sah zu Stacy. „Sie sind ihm entkommen. Er konnte Alice erst töten, wenn Sie aus dem Weg waren.“
    „Es gab noch andere Alices“, sagte das Mädchen leise. „Ich war nicht die erste.“
    Spencer presste die Lippen zusammen. „Wo? Hat er das gesagt?“
    Beide schüttelten den Kopf. Kay nahm die Hand ihrer Tochter und drückte sie fest. „Aber sie war die wichtigste. Die Alice. Er fand uns durch neue Geschichten und Online-Interviews.“
    Stacy wandte sich an Spencer. „Wie kommt es, dass du rechtzeitig da warst? Wir sind zwei Stunden Fahrt von deinem Re vier entfernt.“
    „Du bist keine so gute Lügnerin, wie du glaubst.“
    „Der Hilfskellner mit dem Geschirr?“
    „Nein. Dein Versprechen, nichts Dummes zu machen. Ich hatte die Erlaubnis, eine GPS-Wanze an deinem Auto zu installieren.“
    „Wie hast du einen Richter dazu bewegen können, das zu genehmigen?“
    „Habe die Fakten ein bisschen frisiert.“
    „Ich sollte jetzt wohl sauer sein.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Komisch, ich dachte, ich bin derjenige, der sauer sein sollte.“ Er lehnte sich zu ihr vor und senkte die Stimme. „Das war eine ziemlich idiotische Nummer. Das ist dir doch klar, oder?“
    Sie hätte jetzt tot sein können. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte sie nicht überlebt. „Ja, das weiß ich. Danke, Malone. Ich bin dir was schuldig.“

62. KAPITEL
    Dienstag, 12. April 2005
    13:15 Uhr
    Aus März wurde April. In den zwei Wochen nach der Nacht in Belle Chere war viel passiert. Stacy hatte nicht weniger als vier Mal ihre Aussagen gemacht. Es wurde festgestellt, dass Troy nie viel Ehrgeiz in seinen Jobs entwickelt hatte, ein Heiratsschwindler war, der sein gutes Aussehen benutzt hatte, um sich an Frauen heranzumachen – die dann um einiges ärmer und mit gebrochenem Herzen zurückgeblieben waren. Aber zumindest lebendig.
    Ohne Vorstrafen passte er absolut nicht in das Profil des White Rabbit. Was nur bewies, dass einfach alles möglich war.
    Die Polizei überprüfte die verschiedenen Orte, an denen er gewohnt hatte, und suchte nach unaufgeklärten Morden an Mädchen mit dem Namen Alice.
    Bisher hatten sie keine aufgespürt, doch ihre Suche hatte gerade erst begonnen.
    Der White-Rabbit-Fall wurde offiziell abgeschlossen. Leo war beerdigt worden. Bobby Gautreaux wurde des Mordes an Cassie Finch und Beth Wagner angeklagt. Stacy wusste nicht, ob sie das glauben konnte, aber sie war in einer Sackgasse gelandet. Ihre Spuren hatten sie nicht weitergebracht, und die Polizei so wie die Staatsanwaltschaft meinten, genug für eine Verurteilung in der Hand zu haben.
    Wer war sie, um dem zu widersprechen? Sie war keine Polizistin mehr. Jedenfalls sagte sie sich das immer wieder.
    Im Übrigen war sie auch keine Studentin mehr. Stacy hielt vor ihrem Apartment. Nun war es amtlich, dass sie das erste Semester nicht geschafft hatte. Der Fakultätsleiter hatte ihr mildernde Umstände angerechnet und ihr die Genehmigung erteilt, sich im Herbst erneut anzumelden. Schließlich hatte sie bis zu Cassies Tod gute Leistungen erbracht.
    Sie wusste sein Verständnis und das Angebot zu schätzen, hatte ihm aber gestanden, dass sie noch keine Entscheidung treffen konnte.
    Sie fühlte sich ausgebrannt.
    Dann war da Spencer. Seit dem Abend in der Belle-Chere-Plantage hatten sie sich kaum gesehen. Sie musste ihr Leben in die Hand nehmen, das tun, was auf lange Sicht am besten für sie war. Und sich mit einem großspurigen Detective der Mordkommission einzulassen gehörte nicht dazu.
    Sie stieg die Stufen zu ihrer Wohnungstür hinauf. Ihre neue Nachbarin, eine flotte, spindeldürre Blondine, steckte den Kopf aus der Tür.
    „Hallo, Stacy.“
    „Hallo, Julie.“ Sie trug Shorts und ein Stretchoberteil. Aus ihrer Wohnung tönte ein Aerobic-Übungsvideo. „Was gibt es denn?“
    „Ich hab was für dich.“
    Sie rannte ins Haus und erschien kurz darauf mit einem Paket. „Das wurde abgegeben, kurz nachdem du gegangen bist.“
    Stacy nahm das Paket. Für die Größe war es ziemlich schwer. Sie schüttelte es leicht, der Inhalt schlug dumpf gegen die Wand des Kartons.
    „Danke.“
    „War mir ein Vergnügen. Einen schönen Tag noch!“
    Die junge Frau verschwand wieder hinter der Tür. Stacy betrat ihre Wohnung. Sie stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu, ließ Tasche
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