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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
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anders herum. Keiner von ihnen hatte das in Betracht gezogen.
    Wenn Leo nicht mehr da war, bekam Kay alles.
    Stacy begann hin und her zu wandern. Aufgeregt. Kay war diejenige gewesen, die Pogo gekannt hatte, die Leos Namen auf die Adressenliste der Galerie 124 hatte setzen lassen. Sie hatte mit Troy unter einer Decke gesteckt. Irgendwie waren ihre Pläne fehlgeschlagen.
    Ihretwegen. Es musste so sein.
    Also wer hatte ihr den Computer geschickt?
    Alice.
    Alice hatte die Wahrheit herausgefunden. Sie wusste, dass ihre Mutter die Schuldige war. Dass sie Leo getötet hatte.
    Der Mörder bekommtalles. Die gesamte Beute. Leos ganzen Besitz. Den Profit aus den kürzlich abgeschlossenen, äußerst lukrativen Lizenzverträgen.
    Aber was war mit Dunbar? Sie rieb sich die Schläfen. Hatte Kay ihn sofort erkannt? War ihr klar geworden, dass Danson den perfekten Sündenbock abgäbe, und hatte sie Troy als Helfer engagiert?
    Die Frau war brillant. Der Plan war brillant.
    Und Alice hatte es herausgefunden.
    Natürlich, dachte Stacy. Zwei Figuren waren noch im Spiel. Es würde nicht eher zu Ende sein, bis alle Spieler bis auf einen tot waren.
    Der Mörder bekommt alles.
    Alice brauchte Hilfe.
    Stacy schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Beabsichtigte Kay, Alice auch zu töten? Am Ende, so dass es keinen Verdacht erregte?
    Wie lautete Leos Testament? War Kay die Alleinerbin von Leos Reichtum? Oder lediglich eine Treuhänderin?
    Stacy riss ihr Handy aus dem Haltegurt und wählte Spencers Nummer. Sie legte auf, als sich nur die Mailbox meldete. Dann wählte sie die Nummer der ISD. Die Frau am Telefon informierte sie darüber, dass Detective Malone in einer Besprechung sei, und fragte, ob sie Stacy mit einem Kollegen verbinden sollte.
    „Ist Detective Sciame da?“
    Er war, und kurz darauf meldete er sich am Telefon. „Stacy, was ist los?“
    „Ich versuche Spencer zu erreichen. Es ist wichtig.“
    „Er ist bei Captain O’Shay im Büro mit zwei Leuten von der PID.“
    Public Integrity Division. Innere Angelegenheiten. Ein Treffen mit diesen Typen ließ immer Schlimmes ahnen. Wer wusste das besser als sie – kurz bevor sie Dallas verlassen hatte, war sie von den Jungs gegrillt worden.
    Sie runzelte besorgt die Stirn. „Was ist denn los?“
    „Ich weiß nicht genau. Es ist der erste Morgen, an dem Captain O’Shay wie der da ist, und diese Kerle kommen rein geplatzt. Dann wurde Malone hereingerufen.“
    „Sie sind sein Partner, Sie müssen doch eine Ahnung haben, was anliegt.“
    Er schwieg einen Moment. Als er wieder sprach, schien er seine Worte vorsichtig zu wählen.„ Er wurde genauestenss beobachtet, und da gab es kürzlich ein paar Unregelmäßigkeiten.“
    Wie hast du einen Richter dazu bewegen können, das zu genehmigen?
    Habe die Fakten ein bisschen frisiert.
    „Es istmeinetwegen, nicht, Tony? Weil er mich auf dem Laufenden hielt?“
    „Nicht nur deswegen.“
    Sie fluchte. „Was noch?“
    „Ich kann es nicht sagen.“
    „Ich wäre jetzt nicht mehr am Leben, wenn er nicht da gewesen wäre. Alice auch nicht. Was glauben Sie, wie lange Malone noch dort sein wird?“
    „Keine Ahnung.“
    „Sagen Sie ihm, er soll mich auf dem Handy anrufen. Es ist wegen White Rabbit und Cassie.“
    „White Rabbit? Aber das ist …“
    „Es ist nicht vorbei. Vergessen Sie nicht, es ihm zu sagen. Es ist wichtig.“
    „Stacy, warten …“
    Sie unterbrach die Verbindung. Für die Konfrontation mit Kay Noble hatte sie überhaupt keinen Plan, sie wusste nur, dass es wichtig war, schnell zu handeln. Alice brauchte sie. Sie bezweifelte, dass Kay so kurz nach Leos Tod wieder agieren würde, aber sie wollte es nicht darauf ankommen lassen und das Leben des Mädchens aufs Spiel setzen.
    Oder ihr eigenes.
    Mit diesem Gedanken verstaute sie die Glock in ihrer Handtasche.

63. KAPITEL
    Dienstag, 12. April 2005
    15:00 Uhr
    Stacy fuhr zur Villa der Nobles. Ob sich dort etwas verändert hatte? Sie sah dann sofort, dass Kay keine Zeit verloren hatte: Ein großes „Zu-Verkaufen“-Schild hing bereits am Eisenzaun des Grundstücks. Ein Lieferwagen mit dem Logo einer Umzugsfirma stand auch schon in der Einfahrt.
    Sie parkte, stieg aus und lief auf das Haus zu. Als sie an der Veranda ankam, erschien Kay mit einem Mann, den Stacy nicht kannte, an der Tür. Seiner Kleidung und dem Klemmbrett in der Hand nach zu urteilen, handelte sich um einen Mitarbeiter der Umzugsfirma.
    Die beiden schüttelten sich die Hand, er versicherte, mit ihr in
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