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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod
Autoren: E Spindler
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und die Schlüssel auf den Dielentisch fallen und beschäftigte sich näher mit der Postsendung. Sie bemerkte sofort, dass kein Packschein auf dem Karton klebte, und runzelte die Stirn.
    Sie ging zur Nachbarin zurück und klopfte.
    Julie erschien an der Tür. „Hallo, Stacy.“
    „Ich habe eine Frage. Das Paket hat keinen Packschein. Haben sie dir den gegeben?“
    „Nein.“
    „Hast du unterschrieben?“
    Die Blonde sah sie erstaunt an. „Nein. Ich dachte, das wäre nicht nötig, weil sie eine Nachricht oder so was an deiner Tür hinterlegt hätten.“
    „Ist aber nicht der Fall.“
    „Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll, Stacy.“ Langsam klang sie etwas gereizt.
    „Kein Proble… Warte! Noch eine letzte Frage.“
    Die Frau blieb an der halb geschlossenen Tür stehen und sah sie verärgert an.
    „Der Bote, hatte er eine Uniform an?“
    „Sie“, korrigierte Julie und zog die Augen brauen zusammen, als würde sie angestrengt nachdenken. „Kann mich nicht erinnern.“
    „Was ist mit dem Lieferwagen? Hast du den gesehen?“
    „Tut mir Leid.“ Als Stacy den Mund öffnete, um eine weitere Frage zu stellen, hob sie die Hand. „Ich versäume den besten Teil der Übung. Würdest du mich bitte entschuldigen?“
    Stacy gab es auf und ging wieder in ihre Wohnung zurück. Sie nahm das Päckchen, zog an der Reißschnur, öffnete es und zog den Inhalt heraus. Der Gegenstand war durch Luftpolsterfolie geschützt. An der Plastikverpackung klebte eine Karte.
    Sie zog die Karte ab und klappte sie auf. Dort stand ein einziger Satz:
    Das Spiel ist noch nicht vorbei.
    Stacys Hand begann zu zittern. White Rabbit.
    Das konnte nicht sein.
    Vorsichtig löste Stacy das Klebeband von der Luftpolsterfolie.
    Sie hielt den Atem an. Ein Laptop. Schöne weiße Umschalung.
    Sie erkannte ihn wieder.
    Cassies Computer.
    Sie schaltete ihn an und bemühte sich, gleichmäßig zu atmen, während sich die Programme aufbauten. Dann füllten Symbole den Bild schirm. Sie ging die Dateien durch und stoppte bei einer mit dem Namen „Meine Bilder“.
    Stacy öffnete sie. Die Datei war für eine Dia-Show ausgerichtet. Reihen von daumennagelgroßen Fotos erschienen. Sie klickte das erste an, das daraufhin den Bildschirm ausfüllte. Cassie und Magda mit Silvesterhüten, die in Papierpfeifen pusteten. Danach ein Foto von Cassies Mutter und Schwester.
    Beim folgenden Foto schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    Sie und Cassie. Im Café Noir. Hielten die Kaffeebecher hoch und lächelten in die Kamera.
    Stacy schluchzte auf. Sie sprang auf und ging zum Fenster hinüber. Die Handballen auf die Augen gepresst, kämpfte sie gegen den Schmerz an. Sie erinnerte sich an den Tag, an dem das Foto aufgenommen worden war. Billie hatte es gemacht. Mit ihrem Fotohandy. Es erschien ihr, als wäre es erst gestern gewesen.
    Stacy ballte die Hände zu Fäusten. Sie musste sich konzentrieren. Nicht an die Vergangenheit denken. Nicht an den Schmerz. Sondern an das, was gerade passierte. Warum das geschah.
    Bobbie Gautreaux hatte Cassie und Beth nicht getötet.
    Aber wer war es gewesen? Und warum hatte man ihr den Laptop geschickt?
    Sie ließ die Hände sinken und drehte sich um. Man wollte sie wissen lassen, dass Cassies Tod mit White Rabbit in Verbindung stand. Dass Troys Tod nicht das Ende des Spiels bedeutete.
    Dass White Rabbit sich noch immer auf freiem Fuß befand.
    Stacy zog scharf den Atem ein und setzte sich wieder an den Tisch, auf dem der Laptop stand. Sie schloss die Datei mit den Fotos und ging die anderen durch, bis sie auf den Namen White Rabbit stieß.
    Bingo.
    Sie klickte das Symbol an. Die Datei öffnete sich, ein Menü mit nur einem Stichwort erschien.
    Das Spiel.
    Nach dem Datum zu urteilen, war das Dokument am Sonntag, dem 27. Februar, um 22:15 Uhr erstellt worden.
    Die Nacht, in der Cassie getötet worden war.
    Stacy öffnete es und las. Eine Echtzeit-Spiel-Strategie. White Rabbit hatte alle Charaktere versammelt. Da Vinci und Angel. Den Professor. Nero. Alice.
    Und genauso wie in ihrem Spiel waren die Haselmaus, die beiden Spielkarten und die Grinsekatze die so genannten Hindernisse. Die Monster, die White Rabbit geschickt hatte, um die Spieler zu schwächen oder zu töten.
    Die Spieler.
    Natürlich. Sie waren jetzt alle tot. Selbst White Rabbit.
    Alle bis auf Angel und Alice.
    Stacy sprang auf. Das war es! Natürlich. Sicher hätte Leo alles bekommen, wenn Kay von der Bildfläche verschwunden wäre.
    Aber das funktionierte auch genauso gut
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