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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer
Autoren: Marcia Muller
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passiert
war. Ihre Anwesenheit hat alles wieder aufgewühlt: Matthew ahnte, wer sie
wirklich war, und er und Celia gerieten in Panik. Und Jillian wurde mit ihren
Schuldgefühlen gar nicht mehr fertig.«
    »Abigail war Glennas Mutter, Sharon.
Glenna hatte ein Recht drauf, zu wissen, was passiert war.«
    »Klar hatte sie das, aber ich hatte
meinerseits ein Recht drauf, zu wissen, was meine Klientin da veranstaltete.
Als sie merkte, dass sie in was reingeraten war, was eine Nummer zu groß für
sie war, hat sie mir da vielleicht endlich alles erzählt? Nein! Da nicht und
auch nicht in dem Moment, als sich herausstellte, dass irgendwer — Matthew, mit
Bens Hilfe, wie wir jetzt wissen — jede ihrer Bewegungen im Malihini House
überwachte. Und noch nicht mal, als einer von den Kleingangstern, die Matthew
gedungen hatte, um sie abzuschrecken, plötzlich auf sie schoss. Noch nicht mal,
als Celia tot war!«
    »Hat sie dir erklärt, warum nicht?«
    »Oh, klar. Hy hatte recht mit seinem
Verdacht, dass sie sich ein Stück vom Kuchen des wellbrightschen Vermögens
schnappen wollte, indem sie Peter heiratet. Und sie schämt sich nicht mal, das
zuzugeben. Weißt du, was sie zu mir gesagt hat? ›Sie sind so gut in Ihrem Job.
Ich dachte, Sie kommen schon allein drauf. Ich dachte, auf diese Weise wird
Peter nicht erfahren, dass ich ihn manipuliert habe, diesen Film zu
finanzieren, und wir können ein Paar werden.‹ Diese Frau hat den Tod von drei
Menschen verschuldet und noch andere in Gefahr gebracht, nur weil sie ein
Luxusleben wollte! So ein mieses Stück!«
    Tanner beobachtete mich mit einem
Gesichtsausdruck, der halb belustigt, halb bewundernd war.
    »Was?«, herrschte ich ihn an. Er
schüttelte lächelnd den Kopf. »Fang du nicht auch noch an, mich zu verarschen,
Russell!«
    »Ich dachte nur gerade, wenn du wütend
bist, dann hast du mehr Feuer in dir als der Kilauea.«
    »Und ob ich das habe! Eure Pele ist ein
Lämmchen gegen mich!« Er kam herüber, legte mir den Arm um die Schultern,
presste meinen Kopf in seine Halsbeuge. »Weißt du, was?«, sagte er. »Ich werde
Casey sagen, wer ihr leiblicher Vater war und was mit ihm passiert ist. Sie ist
jetzt alt genug für eine kleine Lektion, wie Menschen, die alles haben, ihr
Leben verpfuschen und wegschmeißen können, sogar im Paradies.«
    »Und dass sie ihr eigenes nicht
verpfuschen soll. Ach, übrigens, hast du was von einer großen Drogenrazzia auf
Oahu gehört?«
    »Nein.«
    »Tja, sie wollten dort aber gestern
Abend einen Großdealer hochgehen lassen. Und weißt du, wer das ist? Drew
Wellbright.«
    »Nein!«
    »Doch.«
    »Hattest du da die Finger drin?«
    »Yep. Das erzähl ich dir später.« Ich
griff in meine Umhängetasche, fand das Banknotenbündel, das Drew mir für Buzzy
gegeben hatte, und drückte es Russ in die Hand. »Kennst du Donna Malakaua? Vom
Crystal Blue Inspiration?«
    »Klar.«
    »Gib ihr das hier. Sag ihr, es ist für
ihren Bruder, für die Anwaltskosten.«
    »Sag nicht, dieser Trottel von Buzzy
war mit Drew im Bund.«
    »Er und ich werden die Starzeugen der
Anklage sein.«
    »Das möcht ich sehen. Da flieg ich
vielleicht sogar zum Prozess rüber.«
    »Tu das.« Ich schloss die Augen, als
ich mich an ihn lehnte. Nach einem kurzen Moment sagte er allzu resolut: »Also,
was jetzt? Zum Malihini House, deine Sachen holen, dann Hotel-November-Lima?«
Die Funkalphabet-Bezeichnung für den Flughafen von Honolulu.
    »Noch nicht.«
    »Ach?«
    »Weißt du noch — dieser Felssims im
Waimea Canyon, wo du mich abgesetzt hast, als wir das erste Mal zusammen
geflogen sind? Da will ich hin und mit dir den Sonnenaufgang sehen.« Das war
der einzige Abschiedsort, den ich mir vorstellen konnte.
     
    Russ und ich saßen auf dem Felssims,
ließen die Beine überm Abgrund baumeln und hielten Händchen. Die zerklüfteten
Gipfel vor uns hatten jetzt einen zartrosa und — goldenen Strahlenkranz.
    Wir sagten nichts, und während die
Farben immer intensiver wurden, fühlte ich meinen Zorn auf Glenna an- und
abschwellen. Dann war er plötzlich weg, so als hätte der Himmel das Feuer aus
mir herausgesogen und für sich beansprucht.
    Schließlich sagte er: »Weißt du, die
Alten glaubten, dass es eine Sprache des Herzens gibt, die man nur verstehen
kann, wenn man sich die Zeit nimmt, drauf zu horchen. Du horchst gerade drauf.«
    »Ach ja? Ich höre nur widersprüchliche
Botschaften, seit ich hier auf dieser Insel bin.«
    »Ja, aber auch im kompliziertesten Mix
ist noch eine
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