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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
Autoren: Lynn Viehl
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rot-silbernen Löschzügen und den Feuerwehrmännern, die mit vereinten Kräften die schweren Schläuche abwickelten, bereitlegten und an die Straßenhydranten anschlossen. Patricia schaltete das Mikrofon ab und nutzte die Zeit, um ihren Lippenstift nachzuziehen und einen Blick in den Seitenspiegel des Ü-Wagens zu werfen.
    »Komm runter, und hör auf mit den Insektenvergleichen«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild. »Sei ruhig, aber betroffen. Schwer betroffen. Blut verkauft sich gut.«
    Sie vergewisserte sich, dass der frische Lippenstift nicht auf ihre Zähne abgefärbt hatte. Als die Kamera sie wieder ins Visier nahm, war sie in Position und hatte wieder ihr schwer betroffenes Gesicht aufgesetzt.
    »Sobald das Feuer in Schach gehalten werden kann, werden diese engagierten Männer das Gebäude betreten, um nach Überlebenden zu suchen. Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden. Von hier aus« – sie warf einen flüchtigen Blick über die Schulter – »sieht es allerdings nicht besonders gut aus. Patricia Brown, Live Spot Eight News .«
    »Du klingst ein bisschen kratzig, Baby«, sagte ihr Kameramann, als er aufhörte zu filmen und stattdessen begann Fotos zu schießen. »Hol dir mal ein Wasser aus dem Wagen.«
    »Das liegt nur an diesem verdammten Rauch, Dave. Ich kriege kaum Luft.« Patricia sah, wie ein silberner SUV , der ihr bekannt vorkam, am Straßenrand hielt, und vergaß ihre Atemprobleme. »Gamble ist da. Los, komm.«
    »Er wird nicht mit dir reden«, prophezeite Dave. »Er redet nie mit dir.«
    »Vielleicht ja dieses Mal.« Sie befingerte unauffällig ihre Haare. »Fahr an mich ran, sobald ich am Bordstein bin.«
    »Das wird ihm auch nicht gefallen.«
    »Tu es einfach.« Als sie am SUV ankam, setzte sie ihr besorgtes Lächeln auf. »Fire Marshal Cortland Gamble ist soeben am Schauplatz des Brandes im Maskers Tavern hier im Quarter eingetroffen.« Sie hielt kurz inne, um den hochgewachsenen, breitschultrigen Mann aussteigen zu lassen, ehe sie um die Tür herumkam und er in der Falle saß. »Marshal Gamble, haben Sie schon eine Ahnung, was diese tödliche Feuersbrunst ausgelöst hat?« Sie hielt ihm das Mikrofon vor die Nase.
    »Noch nicht.« Cort gab Dave ein Zeichen, mit dem Filmen aufzuhören. Dabei fiel sein Blick auf ihre gelben Lederpumps. »Sie stehen auf meinem Tatort, Tricia.«
    »Liegt denn eine Straftat vor? Könnte es vielleicht das Werk des Brandstifters, des Torchers, sein?« Als er nicht antwortete, schaltete sie das Mikrofon ab, ließ es sinken und sorgte dafür, dass ihre blauen Augen groß und hilflos wirkten. »Cortland, bitte.« Sie legte ihm eine manikürte Hand auf den Arm, und die dezente Andeutung eines Akzents, wenn sie auf Sendung war, schlug um in einen zähen Südstaatendialekt, der sich in die Länge zog wie Kaugummi. »Meine Sendeleiterin schreit nach Einzelheiten, und Sie wissen, was für ein Aas sie sein kann. Ich wäre Ihnen wirklich dankbar für alles, was Sie mir sagen können.«
    Noch vor einem Jahr wäre Cort vielleicht in Versuchung gewesen herauszufinden, wie weit ihre Dankbarkeit genau gehen würde, aber in letzter Zeit machte er einen großen Bogen um hübsche, wie aus dem Ei gepellte Frauen wie Patricia Brown. Um genau zu sein, war er dem gesamten weiblichen Geschlecht seit Mardi Gras so weit wie möglich aus dem Weg gegangen.
    Kühle braun-grüne Augen leuchteten in der nebelhaften Erinnerung an eine Nacht vor fast sechs Monaten. Er hatte sie mit seinem Mund bearbeitet, ihre Schenkel fest unter seinen Händen, ihre Hüften, die sich anhoben und an ihn pressten, vor Ungeduld drängend. Er hatte sie so lange geneckt, bis sie gesagt hatte: »Muss ich wieder die Pistole holen?«
    »Sie kriegen Ihre Stellungnahme.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der anderen Reporter, die außerhalb der Reihe von geparkten Streifenwagen, die als provisorische Abtrennung diente, zusammengepfercht standen. »Dann, wenn alle anderen sie auch kriegen.« Er ging an ihr vorbei.
    Bevor Tricia ihm folgen konnte, versperrte ihr ein uniformierter Streifenpolizist den Weg. »Sie haben den Mann gehört, Lady. Gehen Sie da rüber.«
    Cort meldete sich beim Branddirektor am Tatort, hielt sich ansonsten aber im Hintergrund. Seine Männer gehörten zu den bestausgebildeten Feuerwehrleuten im Land, und sie wussten mit einem Brand umzugehen. Der Druck von Tausenden Litern Wasser aus den Schläuchen ließ das Feuer nach und nach zurückweichen, durchtränkte alles, was ihm
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