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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
Autoren: Lynn Viehl
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als Nahrung gedient hatte, und verwandelte die Flammen in dichten grauen Qualm.
    Sobald es sicher war, das Gebäude zu betreten, gingen die Männer hinein und begannen fast augenblicklich, Leichen herauszutragen. Die Reporter schoben sich vorwärts, heiß darauf, Fotos von den Opfern zu machen, aber die uniformierten Polizisten drängten sie zurück. Drei Rettungssanitäter stürmten nach vorne, um die Vitalzeichen zu prüfen, doch dann wurden sie langsamer und tauschten frustrierte Blicke mit den Feuerwehrleuten aus. Die Zahl der Opfer wuchs rasch über fünf hinaus, und der anfängliche Eifer und die Enttäuschung kehrten sich um in Schock und stummes Entsetzen.
    Während der Branddirektor ging, um zur Presse zu sprechen, wies Cort die Männer ruhig an, die Toten um die Gebäudeecke und weg von den gierigen Objektiven der Medien zu bringen. Den Sanitätern gingen bald die Leichensäcke aus, und sie brachten Laken, um die restlichen Körper zuzudecken, bis der Leichentransporter kam.
    Cort bemerkte, dass einer der Jüngeren dastand und auf die eingehüllten Leichen starrte. In seinem Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen standen die Fassungslosigkeit und Erschütterung geschrieben, die die erfahreneren Männer zu verbergen gelernt hatten, daher ging er zu ihm hinüber. Als er näher kam, sah er, dass der Feuerwehrmann der Sohn seines Chefermittlers war.
    »Wie geht es dir, Jack?«
    »Das ist so was von beschissen.« John McCarthy schien sich der Tatsache, dass er mit dem Chef seines Vaters sprach, gar nicht bewusst zu sein, als er den Kopf ruckartig in Richtung der Reihe von Toten bewegte. »Weißt du, wo wir fünf davon gefunden haben?«
    Angesichts der Verletzungen an den Händen und Hälsen einiger Opfer konnte Cort es sich vorstellen. Sie hatten sich wahrscheinlich beim Versuch zu entkommen die Hände blutig geschunden und dann ihre Hälse mit den Händen umklammert, als der Rauch das Leben aus ihnen herauspresste. »Vor einem Ausgang.«
    »Dem hinteren. Alle auf einem Haufen. Die Tür war verschlossen und zugekettet.« Er blickte auf ein zugedecktes Opfer hinab. »Das Mädchen hier ist höchstens achtzehn oder neunzehn. Ich hab eine Cousine in ihrem Alter.«
    Cort sah Tränen in den wütenden, blutunterlaufenen Augen des jungen Mannes. Worte des Mitgefühls würden ihm die Last nicht nehmen, würden die Tatsache nicht wegwischen können, dass sie nicht jeden retten konnten, so erbittert sie auch kämpften. Manchmal konnten sie niemanden retten.
    Das gehörte zum Job.
    Motorradlärm zog Corts Aufmerksamkeit für einen Moment auf sich, und er sah einen großen, schlaksigen Jugendlichen mit schwarzer Lederjacke und schwarzem Helm mitten ins Geschehen düsen. Der Branddirektor ging auf den jungen Kerl zu, um ihn wegzuschicken, doch ein paar Schläuche verhedderten sich, sodass er die Richtung wechselte, um sich zunächst darum zu kümmern.
    Der Motorradfahrer parkte, stieg ab und trat auf den Bürgersteig vor dem Maskers .
    »Ich muss mal eben dem Chief zur Hand gehen«, sagte Cort zu Jack. »Ich brauche hier jemanden, der uns die Presse und die Schaulustigen vom Hals hält. Bist du dazu in der Lage?«
    Der Feuerwehrmann sah ihn an, als erkannte er ihn jetzt erst. »Verdammt, Marshal, ich … ich meine, ja, Sir.«
    »Gut.« Cort klopfte auf das an seinem Gürtel befestigte Funksprechgerät. »Melde dich, wenn du Hilfe brauchst.« Zielsicher ging er auf den Motorradfahrer zu.
    Feuer faszinierte die Menschen. Als Cort bei der Feuerwehr angefangen und gesehen hatte, wie viele davon angezogen wurden, Gebäude brennen zu sehen, hatte ihn das erschreckt und angewidert. Aber mit den Jahren hatte er gelernt, dass es für die meisten ein unfreiwilliger, schreckerfüllter Zwang war, ähnlich dem, wenn man an einem schlimmen Autounfall vorbeifährt und unfähig ist wegzusehen.
    Aber das gab diesem Motorradrocker immer noch nicht das Recht, mitten auf dem Schauplatz eines gefährlichen Brandes aufzukreuzen.
    Cort kam von hinten, als der Biker gerade seinen Kinnriemen löste, und packte ihn mit der Hand an der linken Schulter. »Einen Moment.«
    Der Motorradfahrer hielt einen Augenblick inne, dann nahm er den Helm ab und drehte sich um. Die goldene Dienstmarke eines NOPD -Detectives hing an einer dünnen schwarzen Kordel um einen blassen Hals. Ein Aufflackern über ihnen warf Licht auf ein klug wirkendes Gesicht mit feinen Zügen, struppigem Haar und schmalen haselnussfarbenen Augen. Unter der Fliegerjacke aus schwarzem
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