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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg
Autoren: India Grey
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ganz offensichtlich die Schwangerschaftshormone zu“, erwiderte sie. „Geh, und iss noch eine Gurke mit Schokolade.“
    „Nicht so schnell. Ich muss erst wissen, was du anziehen willst. Da ich die nächsten sechs Monate dazu verdammt bin, unförmige Umstandskleider zu tragen, muss ich meinen Hunger nach Designerkleidern durch dich stillen. Du brauchst etwas, das nach erfolgreich, glamourös, selbstsicher, geheimnisvoll, sexy, aber absolut nicht zu haben aussieht.“ Tamsin zog ein hellgraues Chiffonkleid aus dem Schrank und betrachtete es nachdenklich. „Genau.“
    „Du siehst großartig aus, Liebling“, sagte Henry Calthorpe steif, ohne wirklich von der Abendzeitung aufzusehen, als Tamsin neben ihm auf der Rückbank des Wagens Platz nahm. „Schönes Kleid.“
    „Danke, Daddy.“
    Tamsin unterdrückte ein Lächeln. Hätte ihr Vater aufgeschaut, hätte er bemerkt, dass ihr Kleid definitiv nicht nett war – es war ein Triumph. Es war ihr liebstes Stück aus der aktuellen Kollektion. Der leise raschelnde Chiffonstoff formte sich zu einem tiefen V-Ausschnitt, der unterhalb der Brust von sich kreuzenden silbernen Bändern betont wurde, die dem Kleid einen griechischen Touch verliehen. Die langen, halbdurchsichtigen Ärmel reichten bis zu den Handgelenken.
    „Die ersten Reaktionen auf die neuen Trikots fallen recht positiv aus“, sagte Henry missmutig. „Es ist nur eine Schande, dass die Zeitung kein Foto von einem unserer Spieler darin bringt.“
    Er faltete die Zeitung zusammen, doch Tamsin erhaschte noch einen Blick auf das ganzseitige Bild von Alejandro in dem englischen Trikot, wie er gerade das Spielfeld verließ.
    Sie nahm ihrem Vater die Zeitung aus den Händen und las.
Der frühere Star der englischen Mannschaft, Alejandro D’Arienzo, ist zu einem hart umkämpften Match nach Twickenham zurückgekehrt. Mit seinen grandiosen Fähigkeiten verhalf der argentinische Adonis den Barbarians zu einem überraschenden 36-32 Sieg. Anschließend überreichte der junge Ben Saunders sein neues Trikot in einer Geste hoch verdienten Respekts an D’Arienzo.
Das Publikum war begeistert, D’Arienzo in seiner früheren Nummer zehn wiederzusehen, in der er drei Jahre lang für England gespielt hat. Seine internationale Karriere endete vor sechs Jahren auf mysteriöse Weise. Gerüchte sprechen von persönlichen Differenzen zwischen ihm und dem damaligen Trainer Henry Calthorpe. Daraufhin kehrte D’Arienzo in sein Heimatland Argentinien zurück. Seither hat er sich einen hervorragenden Namen in der Polowelt gemacht – sowohl als Sponsor wie auch als Spieler für das San Silvana Team.
Beide Seiten haben über die wahren Gründe, weshalb D’Arienzo die englische Mannschaft so abrupt verlassen hat, immer eisernes Stillschweigen bewahrt. Aber dank seiner fantastischen Leistungen heute, verbunden mit Berichten über sein Engagement für die Los Pumas, wird Calthorpe sich definitiv die Frage stellen müssen, ob er nicht besser seinen Stolz hinuntergeschluckt und ihn im Team gelassen hätte …
    „Was für ein Unsinn!“, kommentierte Henry, als Tamsin die Zeitung faltete und zwischen sich und ihren Vater auf den Sitz legte.
    „Du hast ihn nie gemocht, oder?“, fragte sie so neutral wie möglich.
    Henry schien sich auf einmal sehr für die vor den Fenstern vorbeiziehende Landschaft zu interessieren. „Ich habe ihm nicht getraut“, erwiderte er. „Er war gefährlich, eine tickende Zeitbombe. Nicht loyal der Mannschaft gegenüber, das beweist dieses lächerliche Sonnentattoo. Davon steht natürlich nichts in der Zeitung.“
    Der Wagen wurde langsamer. Ein Meer von Blitzlichtern auf der anderen Seite der getönten Scheiben verriet, dass sie in dem sehr exklusiven Hotel angekommen waren, in dem die Party stattfand.
    „Nach den blamablen Leistungen weiß der Himmel allein, was das Team glaubt, feiern zu müssen“, grummelte Henry, während er ausstieg. „Du solltest den Fototermin besser sofort anberaumen, solange noch die Hoffnung besteht, dass die Spieler in den neuen Anzügen gut aussehen. Später werden alle völlig betrunken sein und obszöne Lieder singen.“
    Tamsin hakte sich bei ihrem Vater unter. „Oh, ja, da hast du wohl recht. Und da der Fotograf garantiert auf diese langweiligen und schmierigen Bilder besteht, auf denen das Team mich in die Luft stemmt, möchte ich gerne von nüchternen Händen gehalten werden.“
    Sofort blieb ihr Vater stehen. Tamsin verfluchte sich für ihre unbedarften Worte. Auch daran
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