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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg
Autoren: India Grey
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Beispiel eine Entschuldigung von Henry Calthorpe. Und von seiner Tochter.
    „Dann willst du offene Rechnungen begleichen?“
    „Nichts so Dramatisches“, gab Alejandro knapp zurück. „Ich bin geschäftlich hier. Immerhin bin ich einer der Sponsoren des argentinischen Rugbyteams.“
    „Der Los Pumas?“ Randall stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    „Ich bin hier, um alle vor dem kommenden Weltcup daran zu erinnern, dass Argentinien definitiv ein Anwärter auf die Meisterschaft ist.“
    Auf ein Nicken seines medizinischen Betreuers hin, erhob Randall sich so schnell er konnte aus der Wanne. Er schlang die Arme um den Körper und tänzelte von einem Bein aufs andere, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. „Heute hast du es jedenfalls allen gezeigt. Ohne dich wären wir aufgeschmissen gewesen. Dafür schulde ich dir einen Drink. Du kommst doch heute Abend zu der Party?“
    Alejandro nickte. Allein bei dem Gedanken an die letzte Party des englischen Teams ließ die Qual des eisigen Wassers schlagartig nach. Er presste die Fäuste an die Schläfen, als Erinnerungen an jene Nacht in sein Bewusstsein drängten. Der feuchte erdige Duft des Wintergartens in Harcourt Manor, das Gefühl samtig weicher Haut unter seinen zitternden Fingern, als er das Oberteil ihres Kleides hinuntergezogen hatte.
    „Okay, Alejandro, die Zeit ist um“, sagte der Betreuer.
    Alejandro rührte sich nicht. Ein Muskel pulsierte in seiner Wange, als ihm wieder einfiel, wie er sich von ihr gelöst hatte, wie schwer es ihm gefallen war, das rasende Verlangen lange genug im Zaum zu halten, bis er jemanden gefunden hatte, der ihm mit einem Kondom aushelfen konnte. Er flüsterte ihr zu, er würde nicht lange fort bleiben. Dann war er in den Korridor getreten … und Henry Calthorpe direkt in die Arme gelaufen.
    Der Ausdruck glühenden Zorns auf seinem Gesicht hatte Alejandro sofort verraten, wer die junge Frau im Wintergarten war – und was diese Tatsache für seine Karriere bedeutete. Gerade hatte er seinem Trainer den perfekten Grund geliefert, ihn aus der Mannschaft zu werfen.
    „Bist du Masochist, D’Arienzo? Ich sagte, die Zeit ist um.“ Einen so perfekten Grund, der annehmen ließ, dass das alles nicht zufällig passiert war.
    Alejandro stand auf und ließ das eiskalte Wasser über seinen Körper perlen. Zumindest ließ sich so die Direktheit ihres Annäherungsversuchs erklären. Er hatte geglaubt, etwas Ehrliches, Offenes an ihr zu entdecken. Dabei war genau das Gegenteil der Fall.
    Sie hatte ihn in eine Falle gelockt.
    Zurück in der Kabine hob er das englische Trikot auf und starrte es an. Das neue Design fesselte seine Aufmerksamkeit. Die verwendeten HighTechFasern waren bahnbrechend. Gegen seinen Willen war er beeindruckt.
    Beeindruckt und fasziniert. Eine ähnliche Montur würde Polo spielen unter der heißen argentinischen Sonne zu weitaus erträglicher machen. Nachdenklich wollte er das Trikot schon in seine Tasche legen, da fiel sein Blick auf die Rückennummer.
    Nummer zehn.
    Unvermittelt kehrte er in die Gegenwart zurück. Einen Moment hatte er sich erlaubt zu vergessen, dass er weit mehr als ein intelligent designtes Kleidungsstück in Händen hielt. Um das englische Trikot mit der Nummer zehn hatte er so viele elende und einsame Jahre gekämpft. Es war sein einziges Ziel im Leben gewesen, sein Schicksal, sein heiliger Gral. Und durch harte Arbeit hatte er dieses Ziel erreicht.
    Und dann hatte Tamsin Calthorpe es ihm wieder weggenommen.
    Mit einer erbosten Geste warf er das Trikot in seine Tasche. Tamsin wollte es zurück, ja? Nun, es würde interessant sein zu sehen, wie weit sie dafür zu gehen bereit war.

2. KAPITEL
    „Demütigend beschreibt es nicht einmal annähernd“, stöhnte Tamsin und ließ sich tiefer in das heiße Badewasser gleiten. „Ich meine, es wäre schon furchtbar gewesen, wenn er sich nicht an mich erinnern würde. Aber dann war es Millionen Mal schlimmer, als er es tat …“ Sie streckte einen Fuß aus dem Badeschaum und drehte den Wasserhahn auf. „Jetzt kann ich auf keinen Fall zu der Party gehen.“
    „Sei nicht dumm“, mahnte Serena. „Du musst gehen. Du darfst ihm nicht zeigen, wie sehr er dir zusetzt.“
    „Außerdem spüre ich einen Anflug von Kopfschmerzen“, jammerte Tamsin. „Bestimmt ein Migräneanfall.“
    „Du bekommst nie Migräne.“
    „Tja, es gibt für alles ein erstes Mal. Schau, Serena, es ist ja schön und gut zu sagen, ich darf das alles nicht zu nahe an mich
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