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Tiere im Garten

Tiere im Garten

Titel: Tiere im Garten
Autoren: Peter Larsson
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BIOLOGISCHE VIELFALT IM GARTEN
    Dass ein Garten in vielerlei Hinsicht ein biologisches Paradies sein kann, weiß wohl jeder, der je versucht hat, Kohl anzubauen. Es dauert gewöhnlich nicht lange, bis sich die ersten Raupen einstellen und die hoffnungsvoll grünenden und sprießenden Blätter ein jämmerliches Aussehen annehmen. Genau wie Rosen als Magneten für Blattläuse fungieren, steinerne Wege Horden von Ameisen und Erdbeerbeete Schnecken anziehen können, stellt Kohl – in allen seinen Formen – eine unwiderstehliche Verlockung für die „Wildnis“ dar. Doch all dies lässt sich zum Positiven wenden. Zumindest, wenn man zum einen lernt, wie das Ökosystem eines Gartens funktioniert, und zum anderen akzeptiert, dass unsere Gärten nach denselben Regeln leben wie die übrige Natur. Denn was wir eigentlich tun, wenn wir unsere Rabatten und Gartenbeete anlegen, ist, ein künstliches „Weideland“ zu schaffen, das allem Ungeziefer in der Gegend förmlich zuschreit, dass hier Essen in Hülle und Fülle serviert wird! Der Nachteil solcher Monokulturen ist, dass eigentlich das Gedeihen einer einzigen schädlichen Art ausreicht, um die Entwicklung aus der Bahn zu werfen. Deshalb ist die biologische Vielfalt, das heißt eine Mischung unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten, so wichtig, damit das Ökosystem in unseren Gärten funktioniert und zwischen all dem Gewürm ein „Gleichgewicht des Schreckens“ herrscht.
    Will man nicht mit ungebetenen Gästen in seinen Stauden oder Beerensträuchern leben und sucht Handlungsmöglichkeiten für einen bereits eingetretenen Schaden, so ist im Handel eine Unzahl mehr oder weniger bequemer Bekämpfungsmittel erhältlich. Doch in unseren aufgeklärten Zeiten findet man diese Art der chemischen Kriegsführung vielleicht weniger attraktiv. Besser, man bedient sich all der freiwilligen Helfer, die einem – ganz ökologisch – im Kampf gegen die weniger erwünschten Gäste beistehen können. So sind zum Beispiel die Raupen der Florfliege und des Marienkäfers ausgezeichnete Blattlausjäger, die Blaumeise ist ein Teufelskerl im Sammeln von Kohlweißlingsraupen und der Igel ein unermüdlicher Verfolger von Schnecken. Deshalb ist es so wichtig, die Wildnis einzuladen, anstatt zu versuchen, sie auszusperren. Wenn wir den Garten so gestalten, dass beispielsweise der Igel in etwas „zerzausteren“ Ecken hinter Nebengebäuden und Holzschuppen Nahrung finden kann, so profitieren davon automatisch auch unsere Gartenbeete.
    Vögel
    Die Tiere, denen man am einfachsten helfen kann und die in der Regel am schnellsten auf eine Maßnahme reagieren, sind Vögel. Es ist oft verblüffend, welch durchschlagende Wirkung einfache Maßnahmen zeigen, wie das Anbringen von Nistkästen oder das Füttern der Vögel im Winter. Mit derart einfachen Mitteln kann man sowohl den Artenreichtum als auch die Anzahl der Lebewesen in seiner Heimatgegend beeinflussen.
    Der Grund dafür, dass sich so viele Höhlen bauende Arten schnell in Nistkästen ansiedeln, ist einfach: In ihrer Welt herrscht Wohnungsmangel. Daran sind wir Menschen maßgeblich beteiligt, weil wir so fleißig dabei sind, an Bäumen, die den Vögeln natürlichen Wohnraum bieten können, die Natur „aufzuräumen“.

    Im Wald ist es inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, dass man Höhlenbäume bei Abholzungen gezielt verschont, doch dies hat zur Folge, dass man auf den Schlagflächen oft einzelne, vom Wind gepeinigte Bäume sieht, die nur stehen gelassen wurden, weil sich darin eine Wohnhöhle befand. Vielleicht eine, die der Buntspecht ausgemeißelt hatte und die danach von einer Meise oder sogar einem Sperlingskauz bewohnt wurde. Doch dies war mit größter Sicherheit bereits, bevor der Rest des Waldes verschwand. Denn die Vögel wollen nicht in einem einsamen Baum auf einer trockenen, ungastlichen und windigen Verjüngungsfläche leben. Sie brauchen Randzonen, Waldränder und verschieden alte und unterschiedlich beschaffene Lebensräume, um sich wohlzufühlen. Genau hier kommen unsere Nistkästen ins Spiel!
    Die allermeisten Gärten und Parks sind für viele Kleinvogelarten wie geschaffen. Nicht zuletzt, weil so viele unserer Ziersträucher, Obstbäume und Rabatten blühen und dadurch Insekten anziehen – was oft die Grundlage für erfolgreiches Brüten bildet. Denn auch wenn sich erwachsene Vögel, wie zum Beispiel viele Finken und Sperlinge, hauptsächlich von Früchten ernähren, füttern fast alle Vogelarten ihre Jungen mit
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