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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg
Autoren: India Grey
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automatisch zur Seite wich. „An
    scheinend ist es doch nicht so wichtig.“
    „Ist es.“
    Alejandro griff nach der Türklinke. Ohne zu wissen, was sie tat, legte sie eine Hand auf seinen Arm und hielt ihn zurück.
    Es war, als hätte sie einen Blitz berührt. Grellweiße Energie loderte ihren Arm empor und explodierte in ihrem Inneren. Wie konnte das sein, dass nicht ein einziges Mal in sechs Jahren sie dieses Gefühl bei einem anderen Mann überkommen hatte – selbst, wenn sie es gewollt hatte?
    Er wandte sich um, sodass er nun mit dem Rücken zur Tür stand. „Okay. Wenn es dir so viel bedeutet, nimm es dir.“
    Ihr wurde klar, dass er sie herausforderte. Und Tamsin Calthorpe war keine Frau, die einer Herausforderung widerstehen konnte. Tu es einfach, befahl sie sich. Du bist jetzt ein großes Mädchen, kein unbeholfener Teenager mehr. Zeig ihm, dass du keine Angst vor ihm hast!
    Rasch, damit er nicht sah, wie sehr ihre Hände zitterten, fasste sie nach dem Saum und zog ihn nach oben. Alejandro rührte sich keinen Zentimeter, er sah sie nur spöttisch an. „Du genießt das, oder?“, fauchte sie ihn an.
    „So sanft von einer wunderschönen Frau ausgezogen zu werden?“, fragte er mit ironischem Unterton. „Wer würde das nicht?“
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um das Trikot über seinen zu Kopf ziehen. Ihr Atem ging stoßweise; es kostete sie jeden Funken Selbstbeherrschung, nichts von der Erregung preiszugeben, die die Nähe zu seinem überwältigend männlichen Körper in ihr weckte. Plötzlich lehnte er sich gegen die Tür, die unvermittelt aufschwang, sodass Tamsin mit einem überraschten Aufschrei gegen seine Brust taumelte.
    Begeisterte Rufe und Pfiffe schallten ihr aus der Kabine entgegen. Tamsin erstarrte. Immer noch hielt sie den Saum, des mittlerweile bis zur Brust hochgeschobenen Trikots in Händen. Verflixt! Sie ahnte, was für ein Bild sie so bot.
    Genau wie es Alejandro beabsichtigt hatte.
    „Sag mir nicht, dass es dir keinen Spaß macht“, murmelte er amüsiert.
    Tamsin trat einen Schritt zurück. Ein Gefühl von unheimlicher
    Ruhe überkam sie. Sie spürte, wie sich ein gönnerhaftes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete, als sie den Saum zwischen Daumen und Zeigefinger fasste und langsam wieder über Alejandros Bauch zog.
    „Zieh dich wieder an, Alejandro“, tadelte sie von oben herab. „Ich weiß gar nicht, was das soll!“
    Mit einem letzten mitleidigen Blick auf Alejandro wandte sie sich um und marschierte davon. Das Gefühl von Triumph und Euphorie hielt so lange an, bis die Kabinentür ins Schloss fiel. Dann sackte sie zitternd gegen die Wand.
    Plötzlich schien ihr das Trikot das Geringste ihrer Probleme zu sein.
    Die amüsierten Rufe seiner Teamkameraden ignorierend, zog Alejandro das Trikot über den Kopf und warf es verächtlich auf die Bank. Er griff nach einem Handtuch und ging in den angrenzenden Duschraum hinüber. Dank der Begegnung mit der Hohepriesterin von Verführung und Verrat empfand er nicht die übliche Erschöpfung, die ihn normalerweise nach einem Spiel überkam. Seine Gedanken rasten, pures Adrenalin pulsierte durch seine Adern.
    Adrenalin und weit weniger angemessene Hormone.
    In dem weiß gekachelten Duschraum waren sechs Badewannen mit eiskaltem Wasser aufgebaut. Tests hatten ergeben, dass ein Bad im kalten Wasser unmittelbar nach einem Spiel das Verletzungsrisiko erheblich minderte und der Körper sich schneller regenerierte. Trotzdem war die Maßnahme unter den Spielern nicht sonderlich beliebt.
    In einer der Wannen saß Dean Randall und zitterte vor Kälte. „Willkommen im Spa von Twickenham“, scherzte er zähneklappernd. „Wenn ich du wäre, hätte ich das Trikot angelassen. Einen großen Unterschied macht es zwar nicht, aber immer noch besser als gar nichts.“
    Alejandro zuckte nicht einmal zusammen, als er sich in das eisige Wasser gleiten ließ.
    „Lieber sitze ich in dieser Folterwanne, als das Trikot Englands eine Sekunde länger als unbedingt nötig zu tragen“, erwiderte er und schloss die Augen. Einen Moment schrie sein Körper vor Schmerzen über die Kälte auf, dann legte sich eine Betäubung über ihn, die gnädigerweise auch das Verlangen auslöschte, das in ihm aufgestiegen war, seit Tamsin versucht hatte, ihm das Trikot auszuziehen.
    Randall lachte. „Keine Pläne zurückzukehren?“
    „Nein. Es wäre schon eine Menge mehr nötig, als ein neues Trikot, damit ich wieder Lust verspüre, für England zu spielen.“
    Zum
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