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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition)
Autoren: Sabrina Jeffries
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Ich kann es hemmungslos lieben und hätscheln. Dieses Baby wird wahrhaftig mir gehören.«
    »Und mir«, ergänzte er.
    Sie lächelte ihn unter Tränen an. »Natürlich.«
    Er nahm sie am Arm. »Komm, du musst meinen Bruder und seine Frau kennenlernen.«
    »Jetzt? Aber ich sehe schrecklich aus!«, jammerte sie.
    »Du siehst absolut umwerfend aus«, sagte er. »Wie immer.«
    »Schmeichler!«, schimpfte sie, aber um ihre Mundwinkel spielte ein kleines Lächeln.
    Als sie zum Salon gingen, merkte er jedoch, dass sie sehr nervös war. »Entspann dich«, raunte er ihr zu. »Ich bin sicher, Oliver hat sein Monokel in Amerika verloren und seinen schicken Gehstock beim Lustwandeln kaputt gemacht.«
    Damit brachte er sie zum Lachen, weshalb immer noch ein fröhliches Funkeln in ihren Augen lag und ein Lächeln ihre Lippen zierte, als sie den Raum betraten. Jarret war so von ihr hingerissen, dass er sie am liebsten auf der Stelle geküsst hätte. Er sah nur davon ab, weil seine durchtriebenen Brüder anwesend waren.
    Oliver musste seine Gedanken gelesen haben, denn er bedachte ihn mit einem selbstgefälligen Grinsen, als er und seine Frau sich erhoben.
    »Oliver, Maria«, sagte Jarret, »darf ich euch meine Frau Annabel vorstellen?«
    Als Annabel einen tiefen Knicks machte, beugte sich Oliver vor, um sie mit einem herzlichen Händedruck zu begrüßen. »Sie sind also die Brauerin, von der mein Bruder auf dem Weg hierher in einem fort geredet hat. Wie ich hörte, teilen Sie seine Vorliebe für das Kartenspiel.«
    Sie wurde puterrot. »Jarret, du schrecklicher Kerl, du hast ihm doch wohl –«
    »Gabe hat es ihm gesagt. Er kann nicht aufhören, die Geschichte zu erzählen, wie meine Frau mich am Spieltisch besiegt hat, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind.«
    »Wenigstens hat sie nicht versucht, dir ein Schwert in den Hals zu rammen«, sagte Oliver.
    Maria sah ihn empört an. »Du hattest es verdient, das weißt du!«, sagte sie und wendete sich lächelnd Annabel zu. »Ich könnte mir denken, dass Sie das Gleiche getan hätten, wenn Jarret versucht hätte, Sie hinter Gitter zu bringen.«
    »Oh, ich hätte etwas tiefer angesetzt als am Hals.«
    Alle brachen in Gelächter aus.
    »Du hast recht, Jarret«, sagte Oliver und klopfte ihm auf die Schulter. »Sie passt ganz hervorragend in unsere Familie.«
    In diesem Moment betrat George den Salon, der gerade von der Schule nach Hause gekommen war.
    »Da bist du ja, mein Junge«, sagte Jarret. »Ich habe gute Neuigkeiten für dich.« Annabel stieß ihm den Ellbogen in die Rippen, aber er fuhr unbeirrt fort: »Wie es aussieht, wirst du bald ein Brüderchen oder Schwesterchen bekommen.«
    »Das ist ja fantastisch!«, rief George voller aufrichtiger Freude.
    Jarret schaute zufällig in Minervas Richtung und sah einen neidischen Ausdruck über ihr Gesicht huschen. Dadurch fühlte er sich in einer Entscheidung bestätigt, die ihn beschäftigt hatte, seit er Annabel die Ehe angetragen hatte: Er hatte überlegt, ob er seinen Geschwistern sagen sollte, dass sie sich keine Gedanken mehr wegen Großmutters Ultimatum machen mussten, weil er beabsichtigte, sie mit den Einkünften aus der Brauerei finanziell zu unterstützen.
    Eine Sache hatte ihn davon abgehalten: Oliver hatte einmal gesagt, dass sie alle nach dem Tod der Eltern zu lange geschlafwandelt seien, und er hatte sich inzwischen schon oft gefragt, ob sein Bruder recht hatte. Besonders Minerva hatte sich völlig von der Welt zurückgezogen.
    Wäre er davon überzeugt gewesen, sie könne wirklich glücklich werden, wenn sie allein blieb und ihre Bücher schrieb, hätte er sie unterstützt und sie mit allen Mitteln vor Großmutter in Schutz genommen. Aber er glaubte allmählich, dass es eigentlich nicht das war, was sie wollte. Die Schriftstellerei war für sie offenbar – genau wie es das Glücksspiel für ihn gewesen war – ein Weg, sich vor dem Leben und dem Glück zu verstecken.
    Er wollte etwas Besseres für sie. Für alle seine Geschwister. Vor allem, nachdem er sein Glück gefunden hatte. Und er hielt zwar nichts von Großmutters Methoden, aber er war bereit, die Dinge erst einmal laufen zu lassen und abzuwarten, was geschah. Er wusste, dass seine Schwester niemals ohne Liebe heiraten würde. Wenn sie und die anderen es also riskieren wollten, Großmutters Vermögen zu verlieren, um ledig bleiben zu können, dann sei’s drum; dann würde er sie unterstützen. Aber es bestand kein Grund, es ihnen schon zu diesem Zeitpunkt zu
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