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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung
Autoren: Susan Schwartz
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nicht!« Und sie fiel ihm um den Hals.
    Er schloss sie fest in seine Arme und presste sie mit geschlossenen Augen an sich. Birüc räusperte sich, und er war nicht der Einzige, der verdächtige Geräusche von sich gab.
    »So«, sagte die Schöpferin zufrieden. »Das wäre ebenfalls erledigt. Beinahe fertig ...« Sie wandte sich Laura zu. »Nun«, fuhr sie fort. »Du bist in Trauer gefangen. Das solltest du nicht sein. Gerade du nicht.« Sie gab einen Wink nach hinten, und Aruna trat hinzu. Er ergriff Lauras Hand und zog sie mit sich.
    »Komm, tanz mit mir. Finn spielt viel zu gut, das dürfen wir uns nicht entgehen lassen.«
    Sie fühlte seine Arme um sich, seine Nähe, seine göttliche Aura umhüllte sie. Der Gott der Morgenröte und der Liebe. Es tröstete sie, und ihr wurde leichter ums Herz.
    »Nicht, dass du wieder zum Sabbermonster wirst ...«
    »Keine Sorge.« Er lächelte. »Das ist für immer vorbei. Und ich habe nicht vor, dich zu küssen.«
    »Schade«, entfuhr es ihr, sie stutzte und runzelte die Stirn. »Du bist ein schlimmer Gott!«
    »Ich bin, der ich bin«, sagte er sanft. »Die Liebe selbst.«
    Finn hielt inne, als er die beiden auf sich zutanzen sah. Aruna nickte ihm zu, und ein merkwürdiger Ausdruck trat auf sein Gesicht, dann spielte er besser denn je.
     
    Der letzte Morgen brach an, und der Aufbruch war in vollem Gange.
    Fast alle waren schon fort, als Laura zu Anne und Robert kam, nur noch wenige waren geblieben. Diejenigen, die Laura am nächsten gestanden und sie am längsten begleitet hatten. Der Abschied von Zoe und Laycham war tränenreich, aber nicht kummervoll. Es gab nicht mehr viele Worte, es war besser zu gehen, und das schnell. Laura winkte dem königlichen Paar und der Leibgarde nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
    »Tja, für mich wird es Zeit«, sagte dann Simon. »Ich gehe in mein kleines graues England zurück. Habe schon einen Plan, wie ich die Firma übernehmen kann, für die ich bisher tätig war. Da ich mich nicht mehr verstecken muss, werde ich in die Offensive gehen; mal sehen, wo das hinführt. Ihr werdet von mir hören!« Er grinste auf typische Elfenweise, nickte ihnen zu und verschwand durch das Tor, das ihn nach London führen würde.
    »Luca ... was wirst du jetzt tun?«, fragte Laura, die immer noch daran zu tragen hatte, dass sie Anteil am Verlust seiner Familie hatte.
    Aber der Dreizehnjährige wirkte gelöst und ausgeglichen. »Oh, die Frage ist schon geklärt. Mach dir keine Gedanken.«
    »Alles bestens.« Cedric, der vierschrötige Bauarbeiter mit der Vorliebe für schrille Hawaiihemden, trat hinzu und legte seine Pranke auf Lucas schmächtige Schulter. »Ich wollte schon immer mal einen Sohn haben, der ein so ordentliches Früchtchen ist wie Luca. Kenne keinen, der sich so zäh und tapfer durchgekämpft und sich dabei selbst bewahrt hat. Also wird es Zeit, mal ein paar Tricks weiterzugeben an jemanden, der es sich verdient hat. Wir werden gemeinsam dieses große, weite Land unsicher machen. Da haben wir eine Menge Spaß vor uns.«
    »Das ist ... großartig«, stieß Laura überrascht und glücklich hervor.
    »Wollen wir uns gemeinsam auf den Weg machen?« Emma und Reggie traten Arm in Arm hinzu. »Zwei Menschen, zwei Elfen und ein Land unbegrenzter Freiheiten, heißt es, das wäre doch ein guter Neubeginn.«
    »Klar, warum nicht? Wohin geht's?«
    »Nach Miami.«
    »Was hältst du von Miami, Sportsfreund? Der weiße Strand des South Beach, wunderschöne Mädchen in knappen Bikinis, Palmen und Surfwellen? Schnorcheln, Hamburger, Schokoladenkuchen, Disney World?«
    »Bin dabei«, sagte Luca lässig.
    »Dann lasst uns mal gehen, ich habe riesigen Bierdurst«, sagte Reggie. »Und ich will einen Hamburger, den größten, den es gibt.«
    Cedric legte den Arm um Lucas Schultern, Reggie um Emma, und so spazierten sie zu viert durch das Portal nach Miami. Kurz bevor sie hindurchgingen, drehten sie sich noch einmal um und winkten, und so behielt Laura sie in Erinnerung, lachend und mit verschmitzten Mienen.
     
    Es wurden immer weniger. Nach und nach schlossen sich die Türen zu diesem unglaublichen Abenteuer für Laura.
    »Göttern zu begegnen ist wohl eine Erfahrung, die nicht jeder macht«, sagte sie lächelnd zu Aruna, der mit Ida an seiner Seite nun hinzutrat. »Ihr werdet jetzt in eure Gefilde zurückkehren, nicht wahr?«
    »Ja, meine Zeit hier unten ist zu Ende«, antwortete der Gott der Morgenröte. »Zuvor habe ich noch einiges zu regeln.« Er drehte sich
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