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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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das, dass Addison Page wirklich tot war? Und was war mit mir?
    „Bin ich tot?“, fragte ich leise und versuchte, das Pochen und Kratzen auszublenden sowie die Mondlichtscherben, die durch die immer größer werdenden Lücken im Türrahmen fielen. „Vorhin meintest du, dass du etwas fühlst.“ Drüben im Korridor, als er mir vom Boden aufgeholfen hatte. „War das, weil du ein Nekromant bist und ich tot bin?“
    Luca lachte auf, und ich kam mir vor wie die letzte Idiotin, weil ich überhaupt gefragt hatte. Aber ich musste es wissen. „Du bist sehr lebendig und offensichtlich auch fest entschlossen, es zu bleiben. Aber ich glaube, dass du irgendwie mit dem Tod verbunden bist. Dass er dich berührt hat.“
    „Weil meine Mom gestorben ist?“ Selbst nachdem ich wer weiß wie viele Stunden in dieser skurrilen Höllenwelt verbracht hatte, war der Tod meiner Mutter immer noch die allerschlimmste Erinnerung, die ich besaß. Beziehungsweise meine schlimmste Nicht-Erinnerung. Denn als sie starb, war ich bewusstlos gewesen, und seitdem hatte ich sie jeden einzelnen Augenblick meines Lebens vermisst. Meine Mom hatte mich gekannt, wie es mein Vater niemals tun würde, und alles, was ich jemals wirklich über mich selbst verstanden hatte, war von ihr gekommen.
    Doch Luca schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaube nicht, dass es das ist. Außer … bist du verletzt worden, als sie starb, also, bei demselben Unfall oder so? Kann es sein, dass du auch tot warst, auch wenn nur für eine Minute?“
    „Nein.“ Ich runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht.“ Aber in Wahrheit hatte ich keine Ahnung. Niemand, der in jener Nacht da gewesen war, wollte mir erzählen, was passiert war. Nash und seine Mom waren aus dem Schneider, aber mein Dad und Kaylee – sie waren meine Familie. Sie schuldeten mir die Wahrheit!
    Doch Luca verstand meine Verwirrung falsch. „Das geschieht häufiger, als man denkt. Leute sterben, Ärzte führen Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Aber wenn dich der Tod einmal berührt hat, trägst du für immer sein Zeichen. Auch wenn ich der Einzige bin, der es erkennen kann.“
    Ein weiteres Hämmern erschütterte den Schuppen, und ich zuckte zusammen und vergaß meine nächste Frage.
    Luca hob mein Kinn und küsste mich zum zweiten Mal. Doch anstatt ihn wegzuschieben, zog ich ihn diesmal näher zu mir. Er legte die Hand um meinen Nacken und vergrub die Finger in meinem Haar.
    „Wofür war der denn?“, fragte ich, nachdem er den Kuss beendet hatte.
    „Einfach nur so. Weil ich nicht sicher bin, ob ich noch mal die Gelegenheit dazu haben werde.“ Er hob meine verletzte Handfläche, und ich starrte sie an und fragte mich, ob mein Opfer umsonst gewesen war. Wofür das alles, wenn ich sowieso sterben würde? Wenn wir beide sterben würden?
    „Das ist inakzeptabel.“ Ich holte mein Handy aus der Tasche, um die Uhrzeit zu lesen, aber das leuchtende Display war leer. Offenbar waren Funksignale nicht das Einzige, was in der Unterwelt fehlte – auch die Zeit schien hier keinerlei Bedeutung zu haben. „Wir werden hier nicht sterben und auch nirgendwo sonst in diesem Albtraum von Paralleldimension. Addison hat gesagt, dass ich in unsere Welt zurückkehren kann, und ich glaube ihr.“
    „Und wer bitte ist Addison?“
    „Der tote Popstar“, sagte ich, und diesmal war es Luca, der skeptisch dreinschaute. Aber das nahm ich kaum wahr, weil ich in Gedanken noch einmal alles durchging, was Addison gesagt hatte. „Sie hat gemeint, dass ich in unsere Welt zurückkehren kann, aber dass ich es wirklich wollen müsse, mehr als irgendetwas sonst. Sie hat gesagt, dass ich den Weg nehmen soll, auf dem ich gekommen bin. Aber was soll das heißen?“
    „Klingt so, als ob sie glaubt, dass du dich – und vielleicht auch mich – hierhergebracht hast“, merkte Luca an, während er einen weiteren Baseballschläger wieder aufrichtete.
    „Aber ich habe doch gar nichts getan. Der tote Typ ist einfach erschienen, und seine Augen waren leer. Dann habe ich angefangen zu schreien und meine Augen geschlossen, und das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass wir hier waren und alles total verwirrend war.“
    „Aber da muss noch etwas sein“, sagte Luca. „Du musst irgendetwas getan haben, ohne dass wir es bemerkt haben.“
    Etwas Schweres wummerte gegen die Tür. Der Aufprall löste das obere Scharnier aus der Wand, und ich gab einen schrillen Laut von mir. Für den Bruchteil einer Sekunde veränderte sich alles. Der
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