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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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wenn sie genauso dünn wie das Skelett wäre.
    „Wir müssen das zusammen über die Bühne bringen, Sophie“, sagte Peyton, während ich ihr zu Mrs Foleys Pult folgte, wo sie sich hinhockte und einen großen Pappkarton öffnete, den bereits jemand aufgerissen hatte. „Schließlich setze ich mich permanent für dich ein, wenn die Leute anfangen, über deine durchgeknallte Cousine herzuziehen. Ich sage dann immer, dass ihre Probleme nicht erblich sind und so gut wie keine Gefahr besteht, dass du während eines Auftritts plötzlich ausrastest.“ Peyton zog einen in Plastik verpackten Rock aus dem Karton und begutachtete ihn, während ich mich bemühte, vor lauter Zähneknirschen nicht meine neuen Keramikfüllungen zu ruinieren.
    „Ich habe nichts mit Kaylees Psychoaussetzern zu tun.“ Wütend riss ich den Karton auf, der neben Peytons stand. Er war voll mit zu den Röcken passenden Paillettentops. „Wahrscheinlich hat Kaylee sich als Kleinkind bei dem Unfall, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen ist, am Kopf verletzt.“ Eine bessere Theorie fiel mir nicht ein – außer dass sie nur so tat, als wäre sie verrückt, um meine gesamte Existenz zu sabotieren.
    „Das sage ich auch immer. Aber ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht hilfst.“
    „Was zur Hölle soll das denn jetzt heißen?“
    „Du warst in letzter Zeit nicht gerade der Inbegriff psychischer Stabilität“, sagte Peyton, und das Blut in meinen Adern begann zu kochen. „Ich meine, wir haben ja alle Verständnis. In deiner Situation wäre wohl jede von uns ein bisschen durch den Wind. Du weißt schon, mit deiner toten Mutter und Scott, den sie in Zwangsjacke in die Klapse verfrachtet haben.“
    Scott trug gar keine Zwangsjacke. Aber das konnte ich Peyton schlecht sagen, ohne damit zu verraten, dass ich bei ihm gewesen war. Nur ein einziges Mal, gleich nachdem sie ihn weggesperrt hatten, kurz vor Weihnachten. Und genau genommen war es auch gar kein Besuch gewesen. Ich wollte die Wahrheit darüber erfahren, was Kaylee an diesem Tag bei ihm zu Hause zu suchen gehabt hatte, warum man ihn festgenommen hatte und was zum Teufel er sich dabei gedacht hatte, mich dermaßen zu blamieren, und das vor der ganzen Schule! Und dann wollte ich mit ihm Schluss machen. Gleich dort im Krankenhaus. Er hatte es nicht anders verdient. Weil er gelogen hatte, weil er mich erniedrigt und mich mit meiner eigenen Cousine betrogen hatte.
    Zwischen ihm und Kaylee war was gelaufen. Es musste so sein. Warum sonst hätten sie mitten am Tag zusammen die Schule verlassen sollen?
    Aber schließlich hatte ich es nicht fertiggebracht. Ich hatte keine Ahnung, wie mein Dad sie davon hatte überzeugen können, dass sie mich überhaupt zu Scott ließen, aber ich durfte nicht alleine zu ihm, und in Anwesenheit von meinem Dad und dem Arzt konnte ich Scott ja schlecht anschreien. Außerdem reichte mir ein einziger Blick in Scotts Augen, um zu erkennen, dass Kaylee ihre Verrücktheit vielleicht tatsächlich nur spielte, er aber nicht . Was er sagte, wirkte wirr, als ob er um alles herumredete, ohne wirklich zum Punkt zu kommen. Er war gebrochen, tief in seinem Inneren, und ich brauchte nur etwa drei Minuten, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass das mehr als Strafe genug war für das, was er mir angetan hatte.
    „Weißt du“, sagte Peyton und riss mich damit aus meinen Gedanken, „ich will damit ja nur sagen, dass du dieses Jahr eine Menge durchgemacht hast. Ich weiß, dass du niemals zulassen würdest, dass das deine Fähigkeit beeinträchtigt, unser Team zu führen, wenn du Captain wärst. Aber ich kann nicht versprechen, dass das alle so sehen. Besonders nach dem, was du mit Lauras Haaren angestellt hast.“
    „Das war ein Versehen.“ Ein Versehen von der seltsamen Ich-kann-mich-nicht-mehr-wirklich-erinnern-was-passiert-ist-Sorte. Ich wusste nur noch, dass Kaylee dabei gewesen war – sie ist immer dabei, wenn irgendwas Seltsames passiert – und dass Lauras Mom meinen Dad danach gezwungen hatte, einen Notfallhaarschnitt zu bezahlen, und einen Tag im Spa einlegen musste, wegen der seelischen Qualen.
    „Richtig. Du hast deiner besten Freundin versehentlich eine dicke Haarsträhne direkt an der Kopfhaut abgesäbelt. Einen klareren Fall von Sozialvandalismus hab ich noch nie gesehen. Mal unter uns gesagt: Hut ab dafür! Aber auf die Unwissenden könnte es den Eindruck machen, dass langsam die cavanaughsche Familienähnlichkeit durchkommt.“
    „Wow, ich bin schon wütenden
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