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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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Gorillas im Zoo begegnet, die mehr Feingefühl an den Tag legen – und in diesen Dingern hier vermutlich besser aussehen würden!“, sagte ich und hob eine Plastiktüte hoch, die eins der Paillettentops enthielt.
    Peyton starrte mich eine Sekunde lang finster an, dann schüttelte sie die Beleidigung einfach ab und zuckte mit den Achseln. „Ich dachte nur, du solltest wissen, was die Leute so reden. Aber du kannst das alles noch hinbiegen. Du könntest die anderen ziemlich effektiv davon überzeugen, dass du immer noch auf das Wohl des Teams bedacht bist, wenn du dabei helfen würdest, Laura die Augen zu öffnen. Denk mal drüber nach, Sophie. Denk gut drüber nach.“
    Sie stand mit ihrem Karton unterm Arm auf, und ich versuchte, sie kraft meines Hasses dazu zu bringen, über ihre Keilabsätze zu stolpern. Als sie die Tür hinter sich zuknallte, atmete ich tief durch und nahm den zweiten Karton, während ich an einem Plan arbeitete, wie ich Peyton zu Fall bringen konnte.
    Ich hatte eindeutig die falsche Freundin geschoren …
    Als ich mir sicher war, dass Peyton so viel Vorsprung hatte, dass ich nicht auf ihren Hinterkopf starren musste, klemmte ich mir den Karton unter den Arm und lief los. Er war nicht schwer, aber groß und sperrig, und er pikste mich überall da, wo es wehtat. Genauso wie Peytons Mundwerk.
    Am Ende des Flurs bog ich um die Ecke und dachte an all die Gründe, aus denen ich es viel mehr verdient hatte, der neue Team-Captain zu werden, als Peyton. Ich war gerade bei „Peyton kann im Liegen besser denken als im Stehen“, als direkt vor mir jemand eine Klassenzimmertür von innen aufriss, sodass sie frontal gegen mich knallte. Ich stöhnte auf vor Schmerzen, und der Flur kippte zur Seite, als ich auf meinen Hintern fiel. Der Karton mit den Uniformen schlitterte über den Boden.
    „Oh, Scheiße, alles okay mit dir?“ Ein Typ kniete sich neben mich, und ich zwinkerte benommen in dem Versuch, wieder klare Sicht auf die Realität zu gewinnen, die sich verdoppelt hatte und gerade drohte, sich weiter zu vervielfachen.
    „Kommt drauf an. Seid ihr Drillinge?“
    Er lachte. „Nein, ich bin allein.“
    Und einer war mehr als genug. Als ich wieder deutlich sehen konnte, nahm ich nur noch seine Augen wahr – dunkelbraun mit winzigen grünen und goldenen Flecken, wie Juwelen, die sich dort verfangen hatten. Sie waren einfach wunderschön.
    Oder lag das nur an der Gehirnerschütterung?
    Er strich mir die Haare nach hinten und runzelte die Stirn. „Sieht aus, als ob da eine Beule draus wird. Tut mir echt leid.“
    Ich hatte ihn noch nie gesehen. An diese Augen hätte ich mich erinnert.
    „Wie fühlst du dich?“
    „Mein Kopf tut weh. Und mir ist ein bisschen schwindelig“, gab ich zu, verblüfft über den benebelten, echoartigen Klang meiner eigenen Stimme.
    Der Typ grinste, und sein Lächeln war genauso toll wie seine Augen. Plötzlich wurde mir noch ein bisschen schwindeliger, aber das konnte ich nicht mehr auf den Zusammenprall schieben. „Tja, so was soll vorkommen, wenn man in offene Türen rennt.“
    Ärger flackerte in mir auf, und jetzt sah ich das Gesicht des Neuen so klar und deutlich vor mir, als hätte jemand das Objektiv scharf gestellt. Gerade Nase, kräftiges Kinn. Glatte, dunkle Haut, irgendein exotischer Einschlag, den ich nicht genau bestimmen konnte. „Ich bin in gar nichts reingelaufen! Du …“
    „Ich mach doch nur Spaß. Das war absolut meine Schuld.“ Sein Lächeln wurde breiter, und irgendwie vergaß ich, was ich gerade hatte sagen wollen. Und dass ich immer noch auf dem Boden saß. „Bevor ich dir wieder auf die Beine helfe, sollten wir sichergehen, dass kein dauerhafter Schaden entstanden ist. Weißt du noch, wie du heißt?“
    Ich verdrehte die Augen. „Sophie.“
    „Und welchen Wochentag haben wir?“
    „Dienstag.“
    „Gut. Ich glaube, mit dir ist alles in Ordnung, Sophie. Aber um ganz sicher zu sein – und ich frage wirklich nur aus rein medizinischen Zwecken –, wie lautet deine Telefonnummer?“
    Ich lachte laut auf. „Musst du immer ein stumpfes Trauma verursachen, um an eine Telefonnummer ranzukommen?“
    „Nein, das hier ist mein erster Versuch, und ich bin selbst erstaunt, wie sehr so eine potenzielle Gehirnerschütterung das Kennenlernen erleichtert.“ Er reichte mir die Hand, und ich legte meine hinein. Doch anstatt mich hochzuziehen, runzelte er die Stirn und musterte mich eindringlich. Sein Blick war so intensiv, als würde er in meinen Augen mehr
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