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Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Soul Screamers: Sophie (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Sophie (German Edition)
Autoren: Rachel Vincent
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Schuppenboden war plötzlich mit dickem, waberndem grauen Nebel bedeckt, und durch diesen Nebel konnte ich schemenhaft Dinge erkennen – vor allem Sportequipment –, die in der Unterwelt nicht existierten. Aber sie existierten in unserer Welt, und zwar in genau diesem Schuppen.
    Im nächsten Moment war das Bild wieder fort, und Luca hatte davon scheinbar nichts gesehen. Er sprang auf und über zwei Schläger hinweg, um sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür zu stemmen. Sein Blick ruhte auf mir, seine Augen leuchteten im Schimmer meines Handydisplays, und sein Gesicht war gezeichnet von Angst. Während ich ihn wie gelähmt vor Angst beobachtete und mit meiner gesunden Hand das Telefon umklammert hielt, sortierten sich die Informationen in meinem Kopf um, und so verrückt das Bild, das sich ergab, auch war: Auf einmal verstand ich.
    Ich hatte zugehört, nicht nur Addison, sondern auch mir selbst. Ich hatte gesehen, was sie mich hatte sehen lassen wollen. Und ich konnte es schaffen, so wie sie es gesagt hatte. Ich konnte uns in unsere Welt zurückbringen. Ganz ohne Hilfe.
    „Sophie.“ Der Klang von Lucas Stimme riss mich aus meinen Gedanken und katapultierte mich zurück in die Realität, in der jeder Schlag gegen die Tür seinen gesamten Körper erschütterte. „Küss mich. Das hier ist wirklich unsere letzte Chance.“
    „Auf keinen Fall“, sagte ich. „Wir kommen hier raus. Gib mir deine Hand.“ Ich stieg über einen der umgefallenen Baseballschläger und streckte die Hand nach Luca aus, doch er zögerte. Er brauchte seine ganze Kraft, um die Tür zuzuhalten, und um meine Hand zu nehmen, musste er seine von der Tür lösen. „Vertrau mir, Luca. Addison hatte recht. Ich hab uns hierhergebracht, und ich kann uns wieder zurückbringen.“
    „Und wie?“ Er musste jetzt die Stimme erheben, damit ich ihn über den Lärm vor der Tür hinweg verstehen konnte, wo eines der Monster kräftig die Luft einsog und schnaubend wieder ausstieß. „Was hast du getan?“
    „Ich habe geschrien. Das hat uns hierhergebracht, und das wird uns wieder heimbringen.“
    „Aber das ergibt doch gar keinen Sinn“, beharrte er.
    „Das hier auch nicht!“ Ich wies auf die Tür und meinte damit all die Monster, die versuchten, sie niederzureißen. Luca würde sie nicht mehr lange aufhalten können. „Gib mir deine verdammte Hand!“
    Endlich tat er, worum ich ihn gebeten hatte. Er verschränkte die Finger mit meinen, und ich öffnete den Mund. Dann schrie ich lauter und schriller, als ich es jemals in meinem Leben getan hatte.
    Nichts passierte. Das Kratzen, Schnauben und Hämmern war noch immer zu hören, und ich konnte nicht mal einen Hauch von Nebel am Boden erkennen.
    „Ich verstehe das nicht!“ Mittlerweile musste ich brüllen, um den Krawall zu übertönen. „Warum hat es nicht funktioniert?“
    Ehe Luca antworten konnte – vorausgesetzt, er hatte überhaupt eine Antwort –, prallte etwas mit solcher Wucht gegen die Tür, dass er nach hinten geschleudert wurde. Er verlor das Gleichgewicht und landete mit den Knien auf einem der Baseballschläger. Es musste schrecklich wehgetan haben, denn der Aufprall war trotz des Lärms von draußen zu hören gewesen. Der nächste Schlag gegen die Tür brach das mittlere Scharnier aus der Wand, und Luca stemmte sich wieder hoch und versuchte mit aller Kraft, die Tür zuzuhalten, sodass die Muskeln an seinem Hals und seinen Armen vor Anstrengung hervortraten.
    Ich legte die Hände neben seine an die Tür und setzte mein ganzes Gewicht ein, um ihm zu helfen, aber ich hatte Tänzerinnenbeine statt Footballerarme, also war ich keine große Unterstützung.
    Meine Arme schmerzten, und die Angst kroch kalt wie Eis meine Wirbelsäule hoch. Jeder Atemzug brannte in meiner Lunge, Schweiß lief mir in die Augen. Und all unsere Bemühungen waren sinnlos. Der nächste schwere Schlag gegen die Tür schleuderte uns beide nach hinten. Ich stolperte über einen Schläger und knallte auf die Hüfte. Luca landete halb auf mir und kroch hastig von der Tür weg, wobei er mich mit sich zog. Auf dem Weg schnappte er sich einen Baseballschläger, und wir hielten erst inne, als wir die Wand auf der anderen Seite des Schuppens im Rücken spürten.
    Ein letzter Schlag hob die Tür aus den Angeln, und sie landete nur wenige Zentimeter von meinen Zehen entfernt auf dem Boden.
    Luca umfasste mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihm. „Sieh mich an“, sagte er, aber ich konnte ihn kaum verstehen, da
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