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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet
Autoren: Edmond Hamilton
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Haus liegt an der nördlichen Straße, zwei Meilen entfernt. Wie steht es mit ihm, Herr Hubble – ist er in Sicherheit?«
    Hubble tröstete ihn gütig. »Ich glaube, Sie brauchen sich um ihn überhaupt keine Sorgen zu machen, Johnson.«
    Johnson nickte, aber er sah immer noch bekümmert drein. »Danke, Herr Hubble, es ist besser, wenn ich jetzt wieder heimgehe. Meine Frau war ganz außer sich, als ich sie verließ.«
    Ein oder zwei Minuten, nachdem er gegangen war, hörte Kenniston draußen eine Sirene heulen. Das Heulen kam dem Laboratorium immer näher und verstummte dann. »Da wird der Bürgermeister kommen«, sagte Hubble.
    Eine kleine und schwache Stütze in einer so schweren Zeit, dachte Kenniston. Bürgermeister Garris hatte keine besonders schlechten Eigenschaften. Er war kein größerer Wichtigtuer und nicht unfähiger oder bestechlicher, als dies im Durchschnitt bei dem Bürgermeister einer mittleren Kleinstadt üblich ist. Aber irgendwie konnte sich Kenniston Bertram Garris nicht als guten Hirten vorstellen, der sein Volk sicher über das Weltenende hinwegbringen würde. Als Garris hereintrat, konnte er sich das noch weniger denken. Die untersetzte Gestalt des Mannes war vom guten Leben wohl gepolstert mit rosigem Fleisch, sein Gesicht hatte in vollendetem Maße die Züge des erfolgreichen kleinen Mannes, der mit der Welt und seinem Platz darin zufrieden ist. Jetzt war er nur oberflächlich ziemlich erstaunt und verwirrt und eher begeistert als erschreckt über die Aussicht auf kommende wichtige Ereignisse.
    Bei Kimer, dem Polizeichef, lag der Fall anders. Er war ein breiter, vierschrötiger Mann mit einem Gesicht, das viel schmutzige Dinge gesehen und aus ihnen eine Art harter Weisheit gelernt hatte. Keine glänzende Erscheinung, dachte Kenniston, aber ein Mann, der für die Durchführung außergewöhnlicher Maßnahmen sorgen könnte. Und er war sichtlich besorgt, weit mehr als der Bürgermeister. Garris wandte sich unmittelbar an Hubble.
    »Gibt es noch irgendwelche Neuigkeiten, Doktor Hubble? Wir waren nicht imstande, auch nur ein Wort von auswärts aufzufangen, und die wildesten Gerüchte sind im Umlauf. Ich hatte zuerst gefürchtet, daß Sie hier in Ihrem Labor eine Explosion hatten, aber …«
    Kimer unterbrach ihn. »Man spricht davon, daß eine Atombombe hier eingeschlagen hat, Doktor Hubble. Einige Leute haben bereits Angst. Wenn zu viele daran glauben, wird Panik ausbrechen. Ich habe meine Polizisten auf die Straße geschickt, um die Leute zu beruhigen, aber ich hätte gerne eine einwandfreie Erklärung gehabt, die ich ihnen erzählen kann, und zwar eine glaubwürdige.«
    »Atombombe!« sagte Bürgermeister Garris. »Lächerlich. Wir sind alle am Leben, und großer Schaden ist auch nicht angerichtet worden. Doktor Hubble wird Ihnen erklären, daß Atombomben , .«
    Hubble unterbrach ihn scharf. »Wir haben es nicht mit einer gewöhnlichen Bombe zu tun, und die Gerüchte stimmen soweit.« Er hielt inne und fuhr langsam fort, wobei er jedes Wort klar und deutlich betonte: »Eine Super-Atombombe ist vor einer Stunde zum erstenmal in der Geschichte der Welt gerade über Middletown explodiert. Die Bombe hat uns nicht vernichtet. In dieser Hinsicht hatten wir Glück. Aber sie hatte gewisse Wirkungen …«
    »Ich verstehe nicht«, meinte der Bürgermeister. »Ich kann es einfach nicht begreifen – was meinen Sie damit?«
    Hubble erklärte es ihm. Der Bürgermeister und der Chef der Polizei Middletowns hörten zu, versuchten zu verstehen, bemühten sich erneut und brachten es nicht fertig. So lehnten sie es völlig ab.
    »Das ist ja verrückt«, sagte Garris ärgerlich. »Middletown in die Zukunft versetzt? Wahrhaftig – wie das nur klingt! Was versuchen Sie uns da einzureden, Doktor Hubble?«
    Er sagte noch einiges mehr. Desgleichen Kimer. Aber Hubble machte sie mürbe. Ruhig, unerbittlich wies er auf die fremdartige Landschaft um die Stadt hin, auf die zunehmende Kälte, die rote, altgewordene Sonne sowie auf das Versagen aller Radio- und Kabelverbindungen mit der Außenwelt. Er skizzierte das Wesen von Zeit und Raum und wie sie zerstört werden können. Seine wissenschaftlichen Darlegungen vermochten die beiden Männer nicht zu begreifen. Aber sie nahmen sie auf Treu und Glauben hin, mit dem Vertrauen, das die Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts in die Vertreter komplizierter Wissenschaften setzen, da sie selbst nicht fähig sind, sie zu begreifen. Die physikalischen Tatsachen verstanden sie
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