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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren«
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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lustigen Erlebnissen führen, wie die folgenden Anekdoten berichten.

    Vor ein paar Jahren im Hamburger Regionalzug S4 Richtung Ahrensburg: »Achtung, eine Durchsage! Aufgrund einer de­fekten Lautsprecheranlage wird es heute keine Durchsagen geben.«
    Matthias Kluth
    Im Jahr 1998 fuhr ich im Interregio von Hannover nach Magdeburg. Es war kalt im Abteil, also drehte ich die Heizung hoch. In dem Moment ging das Licht aus, und der Zug blieb für bestimmt zehn Minuten stehen. Ich fragte mich, ob das mit meiner Heizung zusammenhing. Also habe ich den Schalter wieder ausgedreht – da ging doch tatsächlich das Licht wieder an, und der Zug fuhr weiter. Weitere Experimente habe ich mir verkniffen.
    Thomas Wille
    Auf einer Fahrt von Bergisch Gladbach nach Dormagen hatte die S-Bahn einen Defekt und fuhr nicht weiter. Nach kurzer Zeit meldete sich der Zugführer über die Lautsprecher im ­breitesten Kölsch: »Sehr verehrte Damen und Herren, die Lok, die dät et nimmie!«
    Erik Wolter, Kerpen
    Als mein ICE von München nach Stuttgart mit einiger Verzögerung losfuhr, war folgende Durchsage zu hören: »Liebe Fahrgäste, aufgrund einer Störung am Triebfahrzeug haben wir bereits zehn Minuten Verspätung. Da wir unsere geplante Höchstgeschwindigkeit nicht erreichen können, wird sich die Verspätung im Laufe der Fahrt noch ausweiten. Wir bitten um Entschuldigung.« In der irrigen Annahme, dass er das Mikrofon ausgeschaltet habe, unterhielt der Fahrer anschließend in breitestem Bairisch die Fahrgäste weiter: »Dreckskarren, verreckter! Scheißkisten, blede! Oiwei fehlt was anders. Do kannst ja besser mim Traktor fahrn!« Ein Knacksen im Lautsprecher. Schweigen. Dann eine erneute Durchsage: »Liebe Fahrgäste, Sie haben eben etwas zu hören bekommen, was nicht für Ihre Ohren bestimmt war. Das tut mir leid. Aber zum Inhalt stehe ich!« Die Reaktion war spontaner Beifall der Fahrgäste.
    Michael Erhard, München
    Wir fuhren mit der S1 von Essen aus in Richtung Dortmund. Die Fahrt verlief ganz normal, vielleicht ein bisschen ruckelig. Dann hielten wir plötzlich auf offener Strecke an, und der Lokführer meldete sich per Funk zu Wort: »Sehr geehrte ­Damen und Herren, nicht dass Sie denken, dass ich nicht fahren kann. Wir haben hier momentan ein technisches Problem, so dass ich entweder nur Vollgas geben oder bremsen kann.« Der ganze Zug lachte, und kurz darauf ging die Fahrt ruckelig weiter.
    Jan Peter H., Bottrop

    Kurz vor Münster hielt der Intercity an. Man konnte den Bahnhof schon sehen, geschätzt wären es zehn Minuten zu Fuß auf den Gleisen gewesen. Mein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es knapp wurde mit meinem Anschlusszug – ich hatte nur 20 Minuten zum Umsteigen. Nach circa 15 Minuten kam eine Durchsage, die gut in die TV-Sendung »Ver­stehen Sie Spaß?« passen würde. Mit einer Stimme, die stark an Helge Schneider erinnerte, sagte der Zugführer: »Wir ­haben einen Fasan in der Bremszuleitung! Eine Weiterfahrt ist bis auf Weiteres nicht möglich!« Diese Stimme, diese Art der Betonung und dann noch der Text: Ich war mir sicher, Helge Schneider persönlich sitzt vorne am Mikrofon. Den Anschluss in Münster hab ich nicht mehr gekriegt – aber fast war es das wert!
    Kathrin Hoffmann, Köln
    Relativ langsam fuhr der Regionalexpress von Dortmund nach Herne in den Bahnhof Dortmund-Mengede ein: Der Lokführer machte eine Durchsage und kam nur bis zu »Meine Damen und Herren …« Dann war über die Lautsprecher ein erschrecktes, lautes » Oh, Scheiße !« zu hören. Es gab einen Knall, und der Zug stand kurz vor Mengede. Was war passiert? Die Oberleitung war heruntergefallen – kein Anschlag, einfach so passiert. Deshalb mussten wir eine Zeitlang warten, bis der Zug von einer Diesellok die circa 200 Meter in den rettenden Bahnhof geschleppt wurde. Bald kamen Schienenersatzbusse, wobei es jedoch auch ein kleines Problem gab: Der Fahrer kannte zwar den Weg zum nächsten Halt Castrop-Rauxel, aber von dort aus nicht den Weg zum Bahnhof Herne. Also setzte ich mich vorne zum Fahrer und erklärte ihm den Weg. Die Fahrgäste nahmen das Ganze relativ locker. Mit fast zwei ­Stunden Verspätung kamen wir in Herne an.
    Mark Nowiasz, Dortmund
    Auf einer Fahrt von Frankfurt nach Dresden mussten einige Mitfahrer schon bei der obligatorischen Begrüßung schmunzeln,
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