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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren«
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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worden war. Der Zug war dadurch auf einem falschen Gleis gelandet und musste noch einmal komplett bis zum Bahnhof zurück. Und siehe da: Die vier Bahnangestellten hatten doch eine Aufgabe! Nachdem sie die Weiche gestellt hatten – was zwei Leute für einige Sekunden beschäftigte –, wid­meten sie sich dann wieder ihrer Unterhaltung.
    Stephan Schulz, Stuttgart

Schneller, höher, länger –
die Guinness-Rekorde der Bahn
    Das längste Schienennetz der Welt haben die USA: Mit 226.427 Kilometern ist es mehr als fünfmal so lang wie das deutsche. Das Gleisnetz Deutschlands ist das sechstlängste mit 41.896 Kilometern.
    Der größte Bahnhof gemessen an der Anzahl der Bahnsteige ist das New Yorker Grand Central Terminal. In dem prachtvollen 1913 eingeweihten Gebäude in Manhattan liegen 44 Bahnsteige und 67 Gleise. 2016 soll eine neue Ebene unter den beiden vorhandenen mit weiteren vier Bahn­steigen und acht Gleisen gebaut werden.
    Die größte Modelleisenbahn der Welt steht in der Hamburger Speicherstadt. Die Anlage im Miniatur Wunderland ist zurzeit 1300 Quadratmeter groß, bis 2020 sollen es mehr als 2300 Quadratmeter und insgesamt 20 Kilometer Gleise werden.
    Die schnellste Bahnverbindung ist die Strecke zwischen den chinesischen Städten Guangzhou und Wuhan. Dort sind die Züge im Schnitt 350 km/h schnell. In Frankreich erreichen die Hochgeschwindigkeitszüge eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 277 km/h, in Japan von 243 km/h.
    In einer Höhe von bis zu 275 Metern überqueren die Zuggäste im Südwesten Chinas den Beipan-Fluss in der Nähe von Liupanshui – und damit die höchste Eisenbahnbrücke.
    Die älteste Eisenbahn der Welt , die noch in Betrieb ist, ist die Volk’s Electric Railway in Großbritannien. 1883 zuckelte sie zum ersten Mal am Strand von Brighton entlang.
    Den Rekord des längsten Passagierzugs hat die Belgische Eisenbahngesellschaft NMBS 1991 aufgestellt. 70 Waggons mit einer Gesamtlänge von 1732,9 Metern wurden bei einem einmaligen Versuch von einer Elektrolok gezogen.



Kapitel 12
    Zehn Gründe:
    Warum man trotz allem Bahn fahren sollte
    Wenn das Meckern über die Bahn und ihre Schwächen mal wieder groß ist, haben es Anhänger des Schienentransports schwer. Um ihnen für Streitgespräche die nötige Munition zu liefern, brechen wir hier ungeachtet aller bekannten Schattenseiten mal eine Lanze. Nein, nicht für die Deutsche Bahn, ­Veolia oder irgendein Unternehmen. Sondern schlicht für das Ding auf Rädern, das über Gleise durch die Landschaft rast – wenn es nicht grad mal wieder bummelt.
    1) Der Relax-Faktor: Wenn man einen Hochgeschwindigkeitszug erwischt, ist es in dessen Sesseln so gemütlich wie auf dem heimischen Sofa. Aber auch sonst kann der Passagier ­ungestört von hektischen, mit Rettungswesten hantierenden Stewardessen, der penetranten Stimme aus dem Navi-System oder endlosen Staus ein Nickerchen halten. Er kann mit seinen Kindern spielen, am Laptop arbeiten oder ein Buch lesen – und sich zwischendurch die Beine vertreten. Selbst die Toilette kann er jederzeit ansteuern, er muss dafür weder die Reiseflughöhe erreichen noch einen Rastplatz.
    2) Zugfahren hält schlank: Wer den öffentlichen Nahverkehr benutzt, tut was für seine Linie. Für eine Studie in den USA beobachteten Mediziner ein Jahr lang Berufspendler, die vom Auto auf Bus und Bahn umgestiegen waren. Der Gang zur ­Haltestelle und ein gelegentlicher Sprint in Zeitnot reichten aus, damit die Bahnneulinge durchschnittlich drei Kilogramm abnahmen.
    3) Bahnfahren schadet Ihrer Gesundheit – nicht : Wenn eine Zugreise Vielfahrer im Allgemeinen auch nicht gesünder macht, sie ist zumindest mit Abstand sicherer als das Auto­fahren (0 Unfalltote versus 3648 Tote im Jahr 2010). Zudem entkommt man auf Schienen auch solchen Gefahren, die ­regelmäßig im Flugzeug oder im Auto drohen. Strahlenbelastung oder Thrombose – Fehlanzeige. Geisterfahrer, Raser, Blechschaden – selten. Und eines führt der Bahn sogar viele Fernreisekunden zu: die Flugangst.
    4) Hightech erlaubt : In Zeiten ungebremsten Kommunika­tionsbedürfnisses ist der Bahnfahrer auf seiner Reise nicht vom Rest der Welt abgeschnitten. Da gibt es kein »Schalten Sie Ihre elektronischen Geräte jetzt ab« vor der Abfahrt, kein Handyverbot auch nach dem Start. Per Smartphone kann bestenfalls
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