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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht
Autoren: Soraya Lane
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einem Pferdetransporter durch die Gegend fahren.“ Als sie spürte, wie ihre Röte nachließ, kehrte auch ihr Selbstbewusstsein zurück, und sie sah ihm direkt in die Augen. „Es waren doch Ihre Pferde, oder?“
    „Nein.“ Lark drehte sich um und ging die Stallgasse hinunter.
    Sie musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten, und wünschte sich dabei die ganze Zeit, sie hätte sich einfach rausgehalten. Warum geriet immer sie in solche unangenehmen Situationen?
    „Erzählen Sie doch mal von Anfang an“, schlug sie vor. „Und sagen Sie bitte nicht, dass es Beihilfe zu einem Verbrechen war, als ich mich gestern bei der Polizei für Sie eingesetzt habe.“
    Irgendwas stimmte da nicht, aber sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der berühmte Rodeoreiter Pferde stahl.
    Lark drehte sich zu ihr um und lächelte sie an.
    „Es gibt da tatsächlich ein kleines Problem“, gab er zu.
    Als hätte sie’s geahnt …
    Eigentlich war sie nur hier, um die Lage zu überprüfen und eine Handlungsempfehlung zu geben. Alles andere war nicht ihr Problem. Vor allem nicht, wenn sie sich damit Ärger einhandelte.
    „Ich habe sie aus extrem schlechter Haltung befreit“, gestand Lark.
    Auch das noch.
    „Also gestohlen!“ Sie schnappte nach Luft. „Und ich habe Ihnen dabei geholfen!“
    Wenigstens hatte er genug Anstand, den Blick zu senken, als sie ihn wütend anfuhr. Er starrte auf seine Füße, scharrte mit den Stiefeln über den Boden. Trotzdem lächelte er noch, als er den Blick wieder hob.
    Das wurde ja immer schlimmer. Sophie kam kaum hinterher, ihre Gedanken drehten sich im Kreis.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob gestohlen der richtige Ausdruck ist“, sagte er.
    Als würde das die Sache besser machen.
    „Als ich an den Pferden vorbeifuhr, begann es gerade wieder zu schneien. Sie sind bis auf die Knochen abgemagert, hatten weder Futter noch einen Unterschlupf, und eines war am Bein verletzt von dem Stacheldraht, in dem es sich verfangen hatte. Also habe ich meinen Pferdetransporter geholt und sie hergebracht.“ Er wurde ernst. „Dann haben Sie mich fast überfahren – und mir geholfen.“
    Sophie schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
    „Ich weiß nicht, wie man das in Amerika nennen würde, aber hier läuft das eindeutig unter Diebstahl.“ Sie seufzte. „Also haben Sie die Pferde gestohlen.“
    Stur schüttelte er den Kopf. Egal, was sie jetzt sagte, er würde widersprechen. Bis er sie auf seiner Seite hatte. Doch zu ihrer Überraschung fing er keine Diskussion an, sondern legte einfach eine Hand auf ihren Rücken und schob sie vorwärts.
    „Ich musste es einfach tun, Sophie.“ Er sprach leise, aber sehr eindringlich. „Wenn Sie sie im Hellen sehen, wissen Sie, was ich meine.
    Sie schüttelte den Kopf, lief aber trotzdem weiter. Schließlich hatte sie eine Aufgabe zu erfüllen. Danach ein kurzer Telefonanruf bei der Polizei, und ihr Job hier war erledigt.
    Doch seine Hand auf ihrem Rücken ließ Sophie das Wort Job wieder vergessen. Sie hätte schneller laufen können, nur ein kleines bisschen schneller, dann wäre seine Hand abgerutscht. Aber dazu sah sie keine Veranlassung.
    Alles, was sie von der Arbeit ablenkte, die sie eigentlich hätte machen sollen, von der Karriere, vor der sie geflüchtet war, konnte ihr nur recht sein. Ereignisse wie diese hielten sie beschäftigt und verhinderten, dass sie zu viel über die Vergangenheit nachdachte.
    Lark ließ seine Hand von Sophies Rücken gleiten, als sie das Tor erreichten, und trat einen Schritt zur Seite, um ihr mehr Raum zu geben.
    Verstohlen betrachtete er sie von der Seite. Sie wirkte besorgt, was jedoch ihr gutes Aussehen nicht beeinträchtigte. Sie sah ganz anders aus als die top-gestylten Frauen, mit denen er sonst zu tun hatte, aber trotzdem hübsch. Wie eine frische, farbenfrohe Wiesenblume unter lauter überzüchteten Rosen. Der Effekt gefiel ihm. Er war angenehm überrascht.
    Die leicht gelockten blonden Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, der ihr bis über die Schultern reichte. Sie hielt sich sehr aufrecht und wirkte äußerst selbstbewusst. Doch als ihr Blick auf die Pferde fiel, runzelte sie die Stirn.
    „Kommt her, Mädels!“, rief Lark den Pferden zu, als er das Tor öffnete. Er bedeutete Sophie, ihm zu folgen.
    „Sind das alles Stuten?“
    Lark nickte. „Ja, und das ist noch nicht alles. Ich bin ziemlich sicher, dass zwei von ihnen trächtig sind, und die dritte ist noch fast ein Fohlen. Vielleicht
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