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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht
Autoren: Soraya Lane
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noch schlechter gekocht als er. Deshalb hatten sie eine Haushälterin beschäftigt, die auch die Mahlzeiten zubereitet hatte. Wahrscheinlich hatte Lucy ihr beim Kochen zugeschaut und ihr in der Küche geholfen.
    Seine Frau war in dieser Zeit lieber bummeln gegangen, hatte Geld ausgegeben und ihren Status als Promi-Gattin genossen. Sie war nicht unbedingt eine schlechte Mutter gewesen, aber sicher auch keine besonders gute. Als Ehefrau hatte sie auch nicht gerade geglänzt.
    Aber sie waren zurechtgekommen. Bis sie alles aufgegeben hatte. Es tat immer noch weh, daran zu denken. Wie konnte sie zwei Menschen, ihren Mann und ihre Tochter, einfach so zurücklassen, ohne sich noch einmal umzublicken? Dass sie ihm den Laufpass gegeben hatte, war ja vielleicht noch nachvollziehbar. Aber ihrer eigenen Tochter?
    Lucy blickte ihn fragend an, und er zwinkerte ihr zu, damit sie seinen Gesichtsausdruck nicht sah und sich Sorgen machte.
    Jetzt gab es nur noch ihn und sie. Und die Pferde.
    „Alles okay, mein Mädchen?“
    Sie lächelte und nickte.
    „Du weißt, du kannst mir alles sagen, was du auf dem Herzen hast, alles, was dir durch den Kopf geht, ja?“
    Verdammt, manchmal vergaß er, dass sie erst sieben war, nicht siebzehn. Aber oft benahm sie sich wie eine Erwachsene, und dann redete er auch so mit ihr.
    „Es gibt da eine Sache.“ Sie sprach langsam, zögernd.
    Lark legte das Küchenmesser weg und drehte sich zu ihr um.
    „Nur zu.“
    „Also, es gibt etwas, was ich mir wirklich ganz doll zum Geburtstag wünsche.“
    Ihr Geburtstag! Der war in einer Woche. Verflixt.
    „Was denn? Ich werde sehen, was ich tun kann.“
    Einen ganzen Stapel Bücher? Das neueste Spielzeug?
    „Ich wünsche mir ganz, ganz doll einen Hund.“
    Ihr Tonfall zeigte, dass sie es ernst meinte. Einen Hund also. Okay, er mochte Hunde, das war nicht das Problem, aber brauchte er noch mehr Verantwortung? Er hatte schon genug mit sich und ihr zu tun, der Farm, dem Haushalt …
    „Einen Hund“, wiederholte er.
    Lucy nickte heftig. „Oh ja, bitte. Einen Labrador welpen.“
    Offenbar hatte sie lange und gründlich darüber nachgedacht.
    „Mal sehen“, sagte er, wusste aber schon jetzt, dass er ihr etwas, was sie sich so sehnlichst wünschte, niemals abschlagen konnte.
    „Ehrlich?“
    „Ehrlich.“
    Lucy warf sich in seine Arme und gab ihm einen feuchten Kuss auf die Wange. „Du bist der beste Papa der Welt.“
    Vielleicht hatte sie sein „mal sehen“ als „ja“ verstanden. Egal, denn eines wusste er sicher: Der beste Vater der Welt zu sein, war ihm gerade wichtiger als alles andere. Wenn das Kind einen Hund wollte, dann musste wohl ein Hund her.
    Machte ihn das wirklich zu einem guten Vater? Er hatte keine Ahnung. Schließlich gab es dafür keine Gebrauchsanweisung – und auch niemanden, den er um Rat fragen konnte. Manchmal fühlte er sich deshalb einsam. Doch dann wurde ihm jedes Mal klar, wie dumm das war. Denn Lucy im Arm zu halten fühlte sich richtig an. Richtig gut .

2. KAPITEL
    Sophie schaltete in den ersten Gang, als sie auf die lange Auffahrt zur Farm einbog. Seit sie das Tierheim verlassen hatte, hatte sie ein seltsames Flattern im Bauch.
    Sie parkte vor dem Haus und schaute sich um. Eine breite Veranda zog sich über die Vorderseite des Hauses, an den Säulen zu beiden Seiten des Eingangs rankte sich wilder Wein empor. Auf dem Dach lag noch eine feine Schneeschicht, obwohl das Wetter über Nacht wieder aufgeklart hatte.
    Es sah nicht so aus, als würde hier ein Junggeselle wohnen, aber gab es überhaupt so etwas wie den typischen Landsitz für einen Single-Mann?
    Sophie hatte schon einiges gehört über den mysteriösen Rodeoreiter, der hierher gezogen war. Beim Aussteigen lächelte sie über sich selbst, weil sie ihm letzte Nacht begegnet war und ihn nicht sofort an seinem amerikanischen Akzent erkannt hatte. So viele Amerikaner liefen ja schließlich in dieser australischen Kleinstadt nicht herum. Schon gar nicht solche, die weltberühmt, attraktiv und ganz offensichtlich Single waren. Alle Frauen in der Stadt schwärmten für ihn. Heimlich natürlich.
    Keine Frage, er sah ganz gut aus, aber ob das den ganzen Wirbel um ihn wirklich rechtfertigte? In der Dunkelheit hatte sie nicht viel erkennen können …
    Sophie strich sich die Jeans glatt und ging zur Tür. Als sie gerade anklopfen wollte, bemerkte sie die große Scheune hinterm Haus.
    Da sie wegen der Pferde hier war, ging sie direkt darauf zu. „Hallo?“
    Keine
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