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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht
Autoren: Soraya Lane
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höflicher.
    „Wie viele sind es denn?“, fragte Sophie, während sie ihm folgte.
    „Drei stehen da auf der Koppel, und dann noch die Ausreißerin“, sagte er über die Schulter.
    „Warum laden wir nicht zuerst die Gruppe ein? Dann kommt sie wahrscheinlich freiwillig zurück. Herdentrieb.“
    Jetzt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um, nickte dann widerwillig. „Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen?“
    Lark Anderson betrachtete die Frau, die ihn fast überfahren hätte und ihm nun zu Hilfe kam. Er hätte nicht so unhöflich zu ihr sein sollen, aber sie hatte ihn zu Tode erschreckt.
    Als sie Seite an Seite auf die Gruppe der unruhigen Pferde zusteuerten, versuchte er, ihre Gesichtszüge auszumachen, aber dafür war es zu dunkel. Sie war relativ groß für eine Frau und schlank, die langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Mehr war nicht zu erkennen.
    „Arbeiten Sie eigentlich immer nachts mit Ihren Pferden?“, fragte sie.
    Die mitschwingende Kritik störte ihn, doch er nahm sich zusammen.
    „Normalerweise nicht“, erwiderte er, „Aber es wird auch nicht jeden Tag ein Zaun so demoliert, dass sich die Pferde daran verletzen können.“
    Sie wurde langsamer, warf ihm einen Blick zu, ging dann weiter. „Entschuldigung.“
    Achselzuckend vergrub er sich tiefer in seinen Parka.
    „Sie kommen nicht aus der Gegend, oder?“
    „Was hat mich verraten?“, gab er zurück. „Mein seltsamer Akzent?“
    Diesmal blieb sie stehen. „Sind Sie immer so unfreundlich?“
    Er schloss die Augen und war froh, dass sie in der Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. „Tut mir leid, es war ein langer Tag. Und diese Kälte hier geht mir auf den Geist. Ich hasse Wollsocken und kalte Füße.“
    Jetzt lachte sie. Zum Glück. Schließlich hätte sie auch einfach in ihr Auto steigen, die Heizung aufdrehen und ihn mit seinen Pferden stehen lassen können. Er hätte es ihr nicht übel genommen.
    „Und womit kann man Sie aufheitern?“
    Jetzt musste er selbst lachen. „Mit kalifornischer Sonne, die mir auf den Cowboyhut brennt.“
    Als sie sich den Pferden näherten, blieb er stehen und hob die Hand, damit sie dasselbe tat, dann reichte er ihr eins der Seile, die er über der Schulter trug. Nun kam es darauf an, die Pferde nicht noch weiter zu beunruhigen.
    Langsam streckte er die Hand nach der ersten Stute aus und ließ dann wie nebenbei eine Seilschlinge über ihren Kopf gleiten, bevor sie wieder zur Seite wegtänzeln konnte. „Ruhig, mein Mädchen, ganz ruhig. Alles ist gut.“
    „Dann sind Sie also der Rodeoreiter“, hörte er seine Begleiterin leise sagen.
    „Der bin ich.“
    „Haben Sie Ihr Pferd sicher?“, fragte sie.
    Beeindruckt stellte er fest, dass auch sie es geschafft hatte, das Seil am Halfter des anderen Pferdes einzuhaken. „Ja. Dann auf zum Transporter!“
    Lark sprach leise auf das Pferd ein und griff gleichzeitig nach dem Halfter des Dritten, das sich bereits genähert hatte. Je schneller sie die Pferde in Sicherheit brachten, desto besser. Schlimm genug, dass das Letzte immer noch auf der Straße herumlief, wo es jeden Moment angefahren werden konnte.
    „Um noch mal auf meine Frage zurückzukommen, ob sie immer im Dunkeln solche Sachen treiben …“
    Diesmal konnte er darüber lachen, und seine Stimmung, die im Keller gewesen war, seit er die Pferde unter diesen furchtbaren Bedingungen auf der Koppel vorgefunden hatte, besserte sich.
    „Ich kann mich eben in einer solchen Nacht nicht einfach gemütlich vor den Kamin setzen, wenn Tiere in meiner Umgebung es draußen aushalten müssen.“
    „Da haben Sie auch wieder recht.“
    Plötzlich flammten Scheinwerfer auf.
    Verdammt.
    Er hatte gehofft, alles wieder im Griff zu haben, bevor die Polizei auftauchte. Am liebsten wäre er schon über alle Berge gewesen. Diese Art von Ärger konnte er jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Doch er ging weiter in Richtung Transporter, als hätte er das sich nähernde Auto gar nicht bemerkt, um die Pferde nicht nervös zu machen.
    Glücklicherweise ließen sie sich problemlos verladen. Offenbar hatte jemand sie ausgebildet, bevor sie sich selbst überlassen worden waren. Wie sie gehofft hatten, näherte sich nun auch die Stute der Herde.
    „Ich mach das schon“, sagte er schnell. „Vielleicht könnten Sie inzwischen die Polizei noch ein bisschen hinhalten?“
    „Mach ich“, antwortete sie. „Ich werde schon mal erzählen, was ich weiß.“
    Lark unterdrückte einen Fluch. Wie
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