Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
mich Ihnen verständlich zu machen. Hören Sie, wir haben aus eigenem Antrieb mit dieser Sache begonnen. Unsere Himmelsmine arbeitet mit voller Kapazität, und meine Leute haben nicht mehr zu tun, als auf die Kontrollen zu sehen und die Ekti-Tanks zu wechseln, wenn sie voll sind. Wir haben dieses Projekt in unserer freien Zeit geplant. Es hielt uns während all der Stunden beschäftigt.«
    »Meine Leute können jederzeit Arbeit finden«, erwiderte Hroa’x.
    Sullivan fragte sich, was es für so viele Ildiraner zu tun gab. »Ja, vermutlich arbeiten sie daran, sich gegenseitig Arbeit zu verschaffen.« Er lachte leise, aber Hroa’x schien den Kommentar nicht witzig zu finden. »Diese Sache hat keinen Haken. Wir bitten Sie nicht um Teilnahme an dem Projekt. Es besteht keine Gefahr für Sie, und es kommen auch keine Kosten auf Sie zu. Ich stelle Ihnen einfach die übertragenen Bilder zur Verfügung. Warum auch nicht? Wir sind gute Nachbarn, und ich dachte mir, das Ildiranische Reich könnte vielleicht Nutzen aus den Bildern ziehen. Alle militärischen Informationen haben Bedeutung für uns, können uns bei Verteidigung und Vorbereitung helfen.«
    Hroa’x nickte kurz, um darauf hinzuweisen, dass dies ein angemessener Grund für die sonderbare Forschung war.
    Auf dem Bildschirm wurden zwei Kugelschiffe sichtbar, als sich die Drohne ihnen näherte. An den Außenhüllen zeigten sich dreieckige Vorsprünge, die wie die Zacken riesiger Sporen wirkten. In einem Rumpf klaffte eine Öffnung, geschaffen von der Kollision mit einem Kriegsschiff der Solaren Marine. Dunkel und unbewegt schwebte das Wrack im Gasmeer von Qronha 3, wie eine leere Hülle aus schwarzem Diamant. Das zweite Hydroger-Schiff schien intakt zu sein, rührte sich aber ebenfalls nicht.
    Als Hroa’x die Bilder sah, versteifte er sich und war schließlich doch beeindruckt. Die ildiranischen Arbeiter murmelten voller Furcht und Überraschung.
    »Die Drohne ortet keine Energiequellen, Sullivan«, sagte Tabitha. »Die Kugelschiffe haben die gleiche Temperatur wie die Umgebung. Es gehen keine Emissionen von ihnen aus, auf welchen Frequenzen auch immer.«
    »Setzen Sie die Erkundung fort. Und seien Sie vorsichtig.«
    »Ich schicke die Drohne ins Innere der aufgebrochenen Kugel«, kündigte Tabitha an. »Und ja, ich bin vorsichtig. Kriegen Sie keinen Infarkt.«
    Auf dem Bildschirm kam das beschädigte Hydroger-Schiff näher. Die Drohne hielt genug auf die Öffnung im Rumpf zu.
    »Ich rate zu großer Vorsicht.«
    »Ich habe Ihnen bereits versprochen, vorsichtig zu sein, Sullivan. Es sind keine aktiven Schiffe, sondern Wracks.«
    Sullivan hatte der Entdeckung der Hydroger-Schiffe entgegengefiebert, aber er wollte auf keinen Fall eine Reaktion der Fremden provozieren. Was mochte geschehen, wenn einige Hydroger überlebt hatten? Lydia hätte ihn bestimmt darauf hingewiesen, dass man schlafende Hunde nicht wecken sollte. Vielleicht war dies doch keine so gute Idee.
    Die Forschungsdrohne glitt durch die breite Öffnung und folgte dem Verlauf sich hin und her windender Korridore. Der Bildschirm zeigte außer Kontrolle geratene Geometrie: Türen an den falschen Stellen; Würfel und Pyramiden, verbunden durch Kanäle, die wie Schaltkreislinien aussahen. Nichts erweckte einen vertrauten Eindruck.
    »Wir zeichnen die Bilder für den nächsten Bericht an die Hanse auf«, sagte Tabitha.
    »Sorgen Sie dafür, dass auch die Ildiraner uneingeschränkten Zugriff auf die Daten haben.«
    »Ich nehme an, sie sind nicht bereit, die Hälfte der Forschungskosten zu übernehmen?«, entgegnete die Cheftechnikerin spöttisch, als hätte sie vergessen, dass Hroa’x und andere Ildiraner zuhörten.
    »Dies ist eine Geste unseres guten Willens. Was uns gegen die Hydroger hilft, hilft allen.«
    »Wie Sie meinen.«
    Fast eine Stunde lang zeichnete Tabitha Bilder auf, und sie alle dokumentierten die absolute Fremdartigkeit der Hydroger-Schiffe. Hanse-Wissenschaftler und TVF-Experten würden die Aufnahmen genau untersuchen, doch Hroa’x schien bereits darauf zu brennen, an die Arbeit zurückzukehren; er zeigte die gleiche Unruhe wie ein Alkoholiker, der auf den nächsten Drink wartete.
    Schließlich kehrte Tabithas Forschungsdrohne um, verließ das Wrack und näherte sich dem zweiten, intakten Kugelschiff. Flecken zeigten sich an seiner Außenhülle, wie von großer Hitze verursacht, aber Öffnungen gab es keine.
    »He, ich habe eine Idee. Ich untersuche die Kugel mit Sondierungsimpulsen, die uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher