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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme
Autoren: Kevin J. Anderson
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wenig zu fremdartig, als dass sie für ihn attraktiv gewesen wären. »Können Sie mir sagen, wo ich Hroa’x finde? Wir sind alte Freunde.« Die Ildiranerin sah ihn so an, als wäre sie nicht sicher, ob sie die Frage beantworten sollte. Dann deutete sie eine metallene Treppe hoch.
    In einem feuchten und lauten Raum inspizierte Hroa’x Pumpen und Kompressoren, deren rhythmisches Summen wie der Herzschlag eines schlafenden Giganten klang. Der Chef der ildiranischen Himmelsfabrik wandte sich seinem menschlichen Kollegen zu, und sein Gesicht zeigte nur wenig Interesse. »Ich habe heute keine Zeit, eine Besichtigungstour für Sie zu veranstalten, Sullivan Gold. Was auch immer Sie hierher brachte, es muss warten.«
    Sullivan zauberte sein bestes Lächeln auf die Lippen, mit dem es ihm immer gelungen war, Verhandlungen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Hroa’x hatte ganz normal gesprochen, aber Sullivan musste fast schreien, um den Lärm zu übertönen. »Und wenn es sich um eine Notfall handelt?«
    »Ist es ein Notfall?«
    Sullivan scharrte mit den Füßen. »Nein, eigentlich nicht. Aber es ist etwas, das Sie interessieren dürfte, glauben Sie mir!«
    Der kleine Kommunikator an seiner Hüfte summte. »Wir sind in Position, Sullivan«, sagte Tabitha Huck. »Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis wir uns einer der Anomalien nähern.«
    Sullivan winkte dem Ildiraner zu. »Das ging noch schneller, als ich dachte. Kommen Sie, Hroa’x. Ich erkläre es Ihnen auf dem Weg zu Ihrem Kontrollraum.«
    Hroa’x ging widerwillig voran und führte den Menschen zu einem hohen Turm, in dem Dutzende von Technikern und Besatzungsmitgliedern vor Bildschirmen saßen und Daten von den langen Sensorfäden empfingen, die die Himmelsfabrik hinter sich herzog.
    »Wir haben uns die Aufzeichnungen angesehen und die Tiefe geschätzt, in der Ihr Adar Kori’nh auf die Hydroger traf. Neunundvierzig Kriegsschiffe haben sich geopfert, und angesichts dieser großen Zahl vermuteten wir, dass vielleicht einige Wracks unter uns schweben, nicht allzu weit entfernt. Unsere Scanner fanden einige Dichte-Anomalien, und deshalb hat meine Cheftechnikerin heute eine unbemannte Forschungsdrohne hinuntergeschickt, die Bilder in Echtzeit überträgt.« Es funkelte in Sullivans Augen. »Vielleicht können wir einige Kugelschiffwracks aus nächster Nähe sehen. Das wäre doch was, oder?«
    Hroa’x wandte sich ihm zu. »Warum sollte Ihnen daran gelegen sein? Sie betreiben eine Himmelsmine, sind weder militärischer Offizier noch Erinnerer.«
    Zusammen mit einem ildiranischen Techniker stellte Sullivan einen Monitor auf die richtige Frequenz ein. Als sie die Signale der Forschungsdrohne empfingen, zeigte der Schirm nur Wolken und Dampfschwaden, die sich kaum von Statik unterschieden. »Ihr Befehlshaber hat sich und viele Kriegsschiffe geopfert, um die Hydroger von Qronha 3 zu vertreiben. Es war… ein Ereignis mit historischer Bedeutung. Wir können hier einen Teil davon beobachten.«
    »Ich bin kein Erinnerer. So etwas ist nicht meine Aufgabe.«
    »Ich glaube, ich kenne niemanden, der so unbeirrbar ist wie Sie.« Sullivan versuchte es auf eine andere Weise. »Vor etwa fünfhundert Jahren wurde auf der Erde ein berühmtes Luxusschiff namens Titanic gebaut; es galt als größtes Passagierschiff seiner Zeit. Es sank in einer schwer erreichbaren Region unserer Meere. Da die Titanic so einzigartig und faszinierend war, unternahmen viele Forscher riskante Vorstöße in die Tiefe, nur um das Wrack zu sehen, das schließlich zu einem Denkmal wurde.«
    Hroa’x’ Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Ich sehe keine Verbindung mit der hiesigen Situation.«
    »Die Wracks von Hydroger-Kugeln und Schiffen der Solaren Marine, die wir hier finden, sind wie die Titanic. Sie haben die Fremden über diesem Planeten besiegt. Sind Sie nicht stolz darauf? Würden Ihre Erinnerer nicht gern sehen, was übrig ist, wenn auch nur, um es in die Saga der Sieben Sonnen aufzunehmen? Wäre Ihr Adar Zan’nh nicht daran interessiert? Sie könnten sich seinen Dank verdienen.«
    »Mir liegt nichts daran, irgendwelche Vorteile beim Adar zu erringen.«
    Das Bild flackerte, und Sullivan sah Konturen, ein kurzes Blitzen und einen Schatten. Die Forschungsdrohne änderte den Kurs und näherte sich dem Objekt. Tabithas Stimme kam aus dem Kommunikator. »Wir haben etwas gefunden.«
    Sullivan bestätigte und wartete noch immer darauf, dass Hroa’x verstand, was er sagte. »Offenbar gelingt es mir nicht,
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