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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Unfall deinen Dienstausweis dabei. Einem policier der SEED würden die Ärzte sicherlich trotz Unstimmigkeiten im Blutbild helfen. Das Problem ist, dass Florean kein policier mehr ist.“
    „Dann gehe ich zum hiesigen Revier und bitte um Hilfe“, sagte Far und wurde von Mathis grob unterbrochen: „Du bist ebenfalls kein policier mehr, Baxter. Hast du nicht diesem Cooper deinen Ausweis und die Kündigung mitgegeben? Die sehen in dir bloß einen Vampir und löschen dich aus, bevor du deinen Namen genannt hast.“
    „Wir müssen etwas tun, Mathis. Es muss etwas geben, das Song helfen kann, nicht wahr? Mathis! Bitte sag etwas.“ Fars verzweifelte Stimme wurde immer leiser, denn Mathis stand wie eine Statue da. Nur seine Augen schwammen in ungeweinten Tränen.
    Während der Arzt Songlians Verletzungen mit Imanes Unterstützung verband und das Blut von seiner Haut wusch, trat Bhreac auf Far zu. Er drückte ihm wortlos kurz die Schulter und verließ die Küche. Ein schmerzhafter Knoten begann sich in Fars Magen zu bilden.
    „Doktor, es muss irgendetwas geben, das wir tun können.“ Ohne in seiner Arbeit innezuhalten, schüttelte der Arzt entschieden den Kopf.
    „Il n'existe aucun moyen. – Es gibt keine Möglichkeit mehr“, erklärte er Far.
    „Aber …“
    „Far, tais toi! – Halt die Klappe!“, fauchte Mathis auf einmal und drehte Far an den Schultern zu sich herum.
    „Flo… Songlian hat dir das Leben gerettet, Far. Entehre seine Tat jetzt nicht mit deinem nutzlosen Gejammer.“ Die strengen Worte trafen Far wie ein eiskalter Guss. Betreten senkte er den Kopf und presste die Zähne aufeinander.
    „Hört auf zu streiten“, murmelte eine matte Stimme vom Tisch her. „Bringt mich lieber in mein Zimmer.“
    Über den Schrecken hatten sie ganz vergessen, dass Songlian sie hören konnten. Hastig eilten sie an seine Seite zurück.
    „Tut mir leid“, flüsterte Far angespannt.
    Songlian schenkte ihm ein beruhigendes, wenn auch müdes Lächeln.
    „Bewegen Sie ihn nur sehr vorsichtig, Messieurs“, sagte der Arzt. „Ich werde Ihnen ein Schmerzmittel hierlassen und morgen wieder nach ihm sehen. Rufen Sie mich sofort an, wenn sich sein Zustand verschlechtert. Und tun Sie, was immer Sie tun müssen, damit sein Bluthaushalt aufgefüllt wird. Monsieur Ledoux hat viel Blut verloren.“
    Mathis dankte dem Arzt. Far dagegen konnte einfach nicht mehr sprechen. Der Knoten in seinem Magen schien bis in seine Kehle gewandert zu sein. Irgendetwas schnürte ihm die Luft ab, als er Songlian behutsam mit Mathis in sein Zimmer trug und auf das bereitstehende Bett legte. Songlian schlief augenblicklich ein, kaum dass sein Kopf das Kissen berührt hatte. Tränenblind stolperte Far ziellos durch den Raum, bis Mathis ihn einfing und wortlos festhielt. Das Gesicht gegen Mathis’ verschmutztes, blutfleckiges Hemd gepresst und die Finger in dessen Mantel gekrallt, merkte Far, wie ihm die Tränen über die starren Wangen liefen. Wie ein Mantra wiederholte er dauernd: „Er wird gesund. Er wird gesund.“
    Mathis hielt ihn fest umschlungen und sah zu der reglosen Gestalt auf dem Bett hinüber.
    „Man kann sich vieles wünschen, mon ami, es werden einem bloß nicht alle Wünsche erfüllt“, murmelte er leise.

 
     
    ***
     
    Die ganze Nacht über kauerte Far neben Songlians Bett und hielt dessen kalte Hand. Zwischendurch sprang er dauernd auf und lief eine Weile völlig kopflos durch das Zimmer, bis ihn Mathis scharf zurechtwies. Dann kehrte Far an das Krankenlager zurück, streichelte Songlians Finger und musterte besorgt das bleiche Gesicht seines Geliebten. Mathis saß mit lang ausgestreckten Beinen in einem Sessel. Seine Arme lagen schlaff auf den Sessellehnen. Er wirkte derartig trostlos, dass Far ihn kaum erkannte. Wie betäubt hockte der Franzose in dem Polstermöbel und bewegte sich über Stunden hinweg nicht um einen Millimeter. Far wünschte sich mittlerweile, dass der Erdboden ihn einfach verschlucken sollte, damit er das ganze Elend nicht länger ertragen musste. Doch wie Mathis ganz richtig gesagt hatte, erfüllten sich manche Wünsche nicht. Dafür erwachte Songlian kurz nach der Morgendämmerung aus seinem totenähnlichen Schlaf.
    „Song“, hauchte Far hoffnungsfroh.
    Seinem Geliebten gelang ein schwaches Lächeln, als er Fars Finger leicht drückte.
    „Mo chroí, bist du verletzt?“, fragte Songlian mühevoll.
    „Nein, mir geht es gut und Mathis ebenfalls. Song, es tut mir so leid. Das war mir Ooghis Tod nicht
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