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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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kleinen Lächeln entgegen. Sein Gesicht war dabei deutlich vom Schmerz gezeichnet.
    „Komm zu mir, mo chroí“, sagte er und hob die Decke mit zittriger Hand an. Far riss sich die Kleider von Leib und schlüpfte an Songlians Seite. Dicht rückte er an den viel zu hitzigen Körper heran und legte Songlian behutsam einen Arm um die Hüfte.
    „In meinen ganzen vierhundertdreizehn Jahren war dieses Jahr mit dir das Beste“, murmelte Songlian.
    Far verkrampfte sich, um nicht loszuheulen.
    „Ach, Far, sei nicht traurig.“ Songlian versuchte ihn zu trösten. „Denk nur daran, was wir für ein turbulentes Auf und Ab in diesem Jahr hatten.“
    Die nächsten Stunden sprachen sie darüber, was sie alles gemeinsam erlebt hatten. Songlian musste lachen, als er sich daran erinnerte, wie Far seinen Lover Barnaby im Battlefield vor lauter Eifersucht geschlagen hatte. Sie riefen sich ihre leidenschaftliche Nacht im Heuschober in Irland ins Gedächtnis zurück und versuchten aufzuzählen, wo sie sich überall geliebt hatten. Viel zu schnell verflogen die Stunden, und als der Morgen graute, erhielt Far einen sanften Stoß in die Seite.
    „Es wird Zeit, mo chroí.“
    Zögernd kroch Far aus dem Bett und würgte mühsam heraus:
    „Wo?“
    „Bring mich in den Garten, aye?“
    Far nickte und zog sich die Jeans über. Danach hob er Songlian vorsichtig aus dem Bett und trug ihn auf die Terrasse hinunter. Überall im Haus brannten Kerzen und im Garten und an der Poolanlage steckten vereinzelte Fackeln, die eine melancholische Stimmung zauberten. Songlian schloss halb die Augen und schien die frische Brise zu genießen. Far brachte ihn bis in die Nähe des Pools und kniete dann mit Songlian im Arm im Gras nieder. Die kühlen Halme kitzelten seine nackten Füße.
    „Da! Das erste Morgenrot“, murmelte Songlian und blickte verträumt in den Himmel.
    Far legte in vertrauter Manier sein Kinn auf Songlians zerzausten Schopf und atmete tief seinen unverwechselbaren Geruch ein.
    „Wie soll ich ohne dich leben, Song?“, fragte er verzagt. Eine zittrige Hand legte sich auf seine Wange, und Songlian schaute liebevoll zu ihm auf.
    „Du wirst niemals allein sein, Far. Ich werde immer bei dir sein und über dich wachen. Und eines Tages sind wir beide wieder vereint. So lange werde ich auf dich warten. Du weißt doch genau, dass ich stets bekomme, was ich will.“
    „Aye“, murmelte Far schwach. „Ich liebe dich nur einfach so sehr.“
    „Ich liebe dich auch, mo chroí. Is tú mo ghrá. Küss mich, Far. Und dann beende es.”
    Ihre Lippen fanden sich zu einem letzten innigen Kuss. Far öffnete die Augen, um sich Songlians wunderschönes Gesicht für alle Zeiten einzuprägen. Vertrauensvoll lag sein Geliebter in seinen Armen, während sich die tödliche Spitze des schlanken Dolches in Fars Hand auf seinen Rücken richtete. Ein letztes bebendes Anspannen von Muskeln und …
    „Non, non, non! Ne pas le faire! – Tu es nicht!“ Mathis kam völlig atemlos mit dem Handy in der Hand angerannt und ließ sich neben sie ins Gras fallen. Verdutzt schauten sie ihn an.
    „Merci Dieu! – Gott sei Dank!“ Mathis pflückte keuchend die scharfe Klinge aus Fars Fingern und schleuderte sie außer Reichweite, ehe er auf sein Handy deutete.
    „Jonathan … Er hat angerufen …“ Er rang nach Atem. „Dieses Schachgenie fragte sich, warum ihr euch nicht gemeldet habt. Joey hängt ihm im Nacken, weil heute Mittwoch ist und Far ihm ein Versprechen gegeben hat. Ich habe Jonathan die Situation geschildert. Und – Sacrebleu! – er ist wirklich ein Genie. Eure policiers bringen irgendeinen Doc Harper mit einer Militärmaschine nach Paris. In ein paar Stunden sind sie hier. Ein Krankenwagen wird euch abholen und in das Lazarett der Pariser SEED bringen. Euer Boss in New York wollte sich sofort mit dem hiesigen zuständigen Beamten in Verbindung setzen und ihm erklären, dass ihr ehemalige policiers seid. Florean, mon ami, du hast eine Chance, wenn du bloß ein paar weitere klitzekleine Stunden durchhalten kannst.“
    „Ist das wahr?“, fragte Songlian mit einem raschen Blick auf Far, der Mathis mit großen, feuchten Augen anstarrte.
    „Mais oui, c’est vrai.“ Mathis strahlte sie an.
    Hoffnungsvoll drückte Songlian Fars Hand, die die Seine hielt.
    „Ich werde Jonathan vergolden lassen müssen.“ Songlian grinste in einem Anflug seines alten Ichs und entlockte Far damit ein erleichtertes Lachen, das sich mit seinen Tränen
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