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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif
Autoren: A.F.Morland
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War es Terence Pasquanells Herz, das sich bemerkbar machte? Mr. Silver konnte sich nicht vorstellen, daß ihm davon Gefahr drohte. Das Herz des bärtigen Werwolfjägers befand sich in einem Aluminiumwürfel und war eingebettet in schwarze Magie. Sie hielt es am Leben, ließ es weiterschlagen.
    Pasquanell, dem das Herz von einem Dämon geraubt worden war, war inzwischen von der Totenpriesterin Yora zu einem ›Dämon auf Zeit‹ gemacht worden. Er brauchte das Herz nicht, um zu leben.
    Der Mann, der ein Leben lang für das Gute gekämpft und sich dabei niemals geschont hatte, war gezwungen worden, die Seiten zu wechseln.
    Der Ex-Dämon erhob sich.
    Einen Moment stand er unschlüssig da. Sollte er sich das Herz ansehen?
    Er begab sich zum Tresor. Wieder zögerte er. Er hatte keine Angst vor Pasquanells Herz. Was konnte es ihm schon anhaben? Wenn er sich mit Silbermagie schützte, konnte ihm überhaupt nichts passieren. Aber das Herz konnte Schaden nehmen, wenn er gezwungen war, sich zu wehren.
    Er mußte sehr vorsichtig sein, denn das Herz wurde noch gebraucht. Pasquanell war zwar zur Zeit ein gefährlicher Dämon, dem Yora die Augen des Todes geliehen hatte, aber Mr. Silver und seine Freunde hatten die Hoffnung noch nicht aufgegeben, Pasquanell wieder umdrehen zu können.
    Leicht würde es nicht sein, aber es konnte unter Umständen gelingen, und dann brauchte der Werwolfjäger sein Herz.
    Der Ex-Dämon schaltete die magische Sperre aus. Dann drehte er die Zahlenkombination. Ein silbriges Flirren entstand auf seiner Haut. Ein Zeichen dafür, daß er aufgeregt war.
    Die Ungewißheit machte ihn nervös. Seine große Hand schloß sich um den Griff des Tresors. Er zog die Tür langsam auf.
    Sein Blick fiel auf den Leichtmetallwürfel, dessen Wände leicht strahlten. Das kam von der dämonischen Energie, die sich darin befand und die die Aluminiumwände durchdrang.
    Der Ex-Dämon nahm den Würfel heraus und öffnete ihn. Er hatte das regelmäßig schlagende Herz des Werwolfjägers vor sich. Es schien sich damit nichts verändert zu haben.
    Mr. Silver schloß den Deckel wieder und stellte den Leichtmetallwürfel an seinen Platz zurück. Was auch immer er vorhin wahrgenommen hatte - es war mit Sicherheit nicht von diesem Herz ausgegangen.
    Wovon aber dann?
    Er ging in die Hocke und sah bis in die hintersten Ecken des Safes. Das Höllenschwert, die Waffe mit dem gefährlichen Eigenleben, lag zusammen mit dem goldenen Ornament im untersten und größten Fach.
    Nicht jedermann konnte das Höllenschwert anfassen. Man brauchte einen starken Willen und mußte sich die Waffe immer wieder aufs neue Untertan machen.
    Selbst für Mr. Silver war es nie ganz ungefährlich, das Höllenschwert an sich zu nehmen, denn wenn er es nicht ständig geistig unterjochte, konnte es sich gegen ihn wenden und ihn zu töten versuchen.
    Einige, die von der Kraft des Höllenschwerts nichts gewußt hatten und die diese Waffe in ihren Besitz zu bringen versucht hatten, hatten das mit ihrem Leben bezahlt.
    Völlig Untertan konnte man sich das Schwert nur machen, wenn man seinen Namen kannte, doch den hatten Mr. Silver und seine Freunde bislang trotz aller Bemühungen noch nicht in Erfahrung bringen können.
    Das Höllenschwert war für Loxagon geschmiedet worden, und es hieß, daß sich der Name des Schwerts demjenigen offenbaren würde, der die Klinge in Loxagons Grab stieß.
    Die Schwierigkeit aber war, daß niemand wußte, wo sich das Grab dieses einst so machtgierigen Dämons befand. Angeblich existierte eine Karte, auf der eingezeichnet war, wo man Loxagon verscharrt hatte, und wenn man das goldene Ornament richtig auf diesen Plan legte, würde man das Grab finden, aber der Plan befand sich noch nicht in Mr. Silvers Besitz.
    Und wie es im Moment aussah, würde er ihn auch nicht mehr brauchen. Vom Höllenschwert nämlich ging die magische Aura aus, die Mr. Silver spürte. Es schien verhindern zu wollen, daß Loxagons Grab jemals gefunden wurde.
    Es wollte das goldene Ornament zerstören!
    Eine enorme Hitze entwickelte die schwere, große Waffe. Die Klinge schien mit einem fluoreszierenden Licht überzogen zu sein. Das Schwert nahm mit seiner großen Kraft Einfluß auf das Ornament, das aus drei Dritteln bestand. Zusammengesetzt ergaben sie einen Kreis, in dem sich drei Buchstaben befanden. Ein U, ein N und ein A. Es handelte sich um die Anfangsbuchstaben der Namen jener Dämonen, die Loxagon begraben hatten.
    Sie existierten nicht mehr, und ihre Namen
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