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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf
Autoren: Jill Mansell
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läuft doch was, nicht wahr? Ich
wusste
es doch, aber Kerr wollte es einfach nicht zugeben, und in den letzten Wochen war er richtiggehend übellaunig. Einen Moment mal.« Die Empfangsdame zögerte. Etwas spät fiel ihr auf, dass Marcella schwarz war und Maddy nicht. »Sie können nicht Maddys
Mutter
sein …«
    Marcella erklärte voller Stolz: »Ich bin ihre Mutter, seit sie fünf Jahre alt ist.«
    »Na gut.« Die junge Frau stand auf und sagte: »Sie dürfen zu Kerr gehen. Aber ich komme mit.«
    Die Tür zu seinem Büro war geschlossen. Die Empfangsdame, die sich als Sara vorgestellt hatte, klopfte. »Kerr, ich bin’s.«
    Auf der anderen Seite der Tür rief eine Männerstimme: »Herein.« Sara trat zur Seite und winkte Marcella vorbei.
    »Nach Ihnen, Mutter von Maddy.«
    »Ich danke Ihnen sehr.« Marcella lächelte sie schelmisch an, bevor sie die Tür öffnete.
    Kerr McKinnon saß an seinem Schreibtisch und sprach in den Telefonhörer. Marcella fand, dass er besser aussah als sein Bruder; andererseits hatte er ja auch nicht durchmachen müssen, was Den durchgemacht hatte. Dennoch konnte sie nachvollziehen, dass Maddy auf ihn abfuhr. Ganz objektiv gesehen, versteht sich.
    Sie sah, wie sich Kerrs Gesichtsausdruck veränderte, als ihm klar wurde, wer da gerade in sein Büro spaziert war. Ohne zu lächeln, stand Marcella einfach da und sah ihn stumm an. Sie gab sich einschüchternd.
    »Äh, tut mir leid, ich rufe Sie zurück«, stotterte Kerr in den Hörer und legte ihn langsam auf die Gabel. Marcella konnte nicht sehen, ob seine Hand zitterte, aber sie konnte wetten, innerlich zitterte er sehr wohl.
    Und jetzt … oh, das war großartig, jetzt wich sogar alle Farbe aus seinem Gesicht! Die Stille zog sich hin. Es war wie in
High Noon
. Schließlich ergriff Marcella das Wort.
    »Angst?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich hasse den Gedanken, ich könnte meine Wirkung verlieren.«
    Ein Muskel in Kerrs Wange zuckte. »Weiß Maddy, dass Sie hier sind?«
    »Nein.«
    »Aha.«
    »Aber dein Bruder weiß es. Er ist unten. Wir haben uns gerade lange unterhalten«, sagte Marcella. »Es ist alles in Ordnung. Ich habe heute Nachmittag deine Mutter besucht.«
    »Sie haben was?« Kerr schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie hat es Ihnen wirklich erzählt …?«
    »Die ganze Geschichte, aber wir haben jetzt keine Zeit, uns damit zu beschäftigen. Ich bin sicher, du weißt, was ich von deiner Mutter halte. Was Den anbelangt, nun, ich bin einfach froh, dass die Wahrheit ans Licht gekommen ist. Besser spät als nie. Jetzt zu dir.« Marcella schwieg kurz und sah auf ihre Uhr. »Was empfindest du für Maddy?«
    Kerr fand keine Worte. »Äh … äh …«
    »Komm schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.« Marcella sah ihn mit großen Augen auffordernd an. »Hast du noch Interesse an ihr? Oder bist du nicht mehr interessiert, weil es schon Wochen her ist und du seitdem jemand viel Besseres kennengelernt hast?«
    »Aufhören«, rief Kerr eilig. »Ich bin immer noch interessiert.«
    »Gut.« Marcellas Gesichtsausdruck wurde weicher.
    »Ich
wusste
es.« Hinter ihr strahlte Sara triumphierend. Sie stieß Marcella an. »Habe ich es Ihnen nicht gesagt?«
    »Sara? Könntest du bitte wieder an den Empfang gehen? Ich denke, ich komme hier allein zurecht«, sagte Kerr.
    »Ist schon gut, wir gehen jetzt sowieso«, tröstete Marcella die enttäuschte Empfangsdame.
    Kerr war verblüfft. »Wir?«
    »Du bist doch hier der Boss, oder nicht? Du kannst dir doch sicher den Rest des Nachmittags frei nehmen.« Marcella lächelte. »Das ist das Mindeste, was ich für meine Tochter tun kann.«
    »Nichts den anderen erzählen«, wies Kerr Sara fest an, als er mit der Jacke über der Schulter und Marcella im Schlepptau das Büro verließ.
    »Kein Klatsch.« Sara zog gehorsam einen imaginären Reißverschluss über ihrem Mund zu. »Du kannst auf mich zählen.«
    »Wer das glaubt, glaubt alles«, murmelte Kerr, während sie die Treppe hinuntergingen. »Etwas verstehe ich hier nicht. Als Sie dachten, dass mein Bruder den Unfall verursacht hat, weigerten Sie sich, mit mir zu reden. Jetzt, da Sie wissen, dass es meine Mutter war, ist alles in Ordnung. Aber es war trotzdem ein Mitglied meiner Familie. Ich verstehe das nicht …«
    »He, keine Sorge.« Marcella klang zufrieden. »Für mich ergibt das einen Sinn. Und nur darauf kommt es an.«

59 . Kapitel
    »Hör mal, lass den Kopf nicht hängen. Du wusstest doch, dass es früher oder später passieren würde.«
    Kate wischte
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