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Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)

Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne, Ferienliebe - Eis mit Kuss: aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher! (German Edition)
Autoren: Sabine Both
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nicht der Himmel auf Erden ist!
    Fabio streckt die Hand aus und deutet auf einen kleinen Hügel, auf dem ein paar windschiefe Säulen zwischen verdorrten Olivenbäumen in der Mittagshitze brüten. Wir sind da.
    Fabio nimmt mich an der Hand und führt mich durch kniehohes Gestrüpp zum Tempel. Wir entdecken ein kleines Fleckchen Schatten unter einem Baum und flüchten uns dort hin. Fabio hat an alles gedacht. Vom Gepäckträger der Vespa holt er eine Tasche, aus der er mit ein paar Handgriffen ein Picknick hervorzaubert. Wassermelone. Pfirsiche. Brot mit Salami. Eine große Flasche Seven Up.
    Wir verschwinden mit den Mündern in triefenden Melonenstücken und spucken die Kerne um die Wette ins Gras. Dann legen wir uns auf den Rücken, hören den Zikaden beim Zirpen zu und halten Händchen.
    »Du«, fange ich an, »findest du mich eigentlich hübsch?«
    Fabio richtet sich auf und schaut mich mit seinen Kakaoaugen an, dass ich Angst bekomme, jeden Moment könnte flüssige Schokolade aus seinem Gesicht tropfen.
    »Wase du fragste da?«, sagt er. »Du biste nicht hübsch. Du biste wunderschön.«
    »Ehrlich?«
    » Si. Du biste bellissima. « Fabio nimmt meine Hände und zieht mich hoch. Dann schaut er mich von oben bis unten an. »Weißt du, wase iche sehe?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Iche sehe Haare, die sinde Farbe von Vanilleeis unde haben Gefühl vone Seide. Und iche sehe Augen wie Meerfarbe. Und große und runde, wie wenn eine Welt kann darin sehen. Und dann iste wunderschöne, wie sagte man ...« Er streicht mir mit der Hand über die Schultern.
    »Schultern«, sage ich.
    »Wunderschönes Schulter.« Er lacht. »Wie Hügel in Toskana. Und dann, iche sehe ganze Körper wie Venus. Mit Beine so lang wie bella Italia aufe Landkarte.«
    Ich muss jetzt auch lachen.
    »Und dann, iche sehe Lachen. Und Lachen iste wie Sonne.«
    »Und wenn du lachst, dann sind da immer vier Sonnen auf einmal«, sage ich.
    Jetzt lacht er nicht mehr. Er schaut mich ernst an. So ernst, dass mir mit einem Mal zugig im Kopf wird. Verflixt! Ich spüre ganz deutlich, dass jetzt etwas Entscheidendes passieren wird. Und dieses Entscheidende hat etwas mit meinen Lippen zu tun, denn in denen brutzelt es wie nach einer Überdosis Kribbelbrause. Oh, oh. Gleich werde ich geküsst! Der erste Kuss in meinem Leben!
    Fabio zieht mich an den Händen zu sich heran. Dann senkt er seinen Kopf zu mir herunter. Ich schließe die Augen. Ich sehe ohnehin nur noch verschwommen vor lauter Adrenalin. Ich spitze die Lippen. Irgendetwas Produktives muss ich schließlich auch zu der Situation beitragen. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen. Für einen Augenblick denke ich daran, wie schön es wäre, jetzt lässig in der Sonne zu liegen und an einem Strohhalm zu züzzeln. Ich bin noch nicht so weit! Aber ich muss so weit sein! Es gibt kein Zurück. Jetzt wird mein Mund quasi entjungfert ...
    An meiner Nase reibt etwas. Ich öffne irritiert die Augen. Hab ich Wahrnehmungsstörungen? Nein, hab ich nicht! Fabio reibt seine Nase an meiner Nase. In meinen Lippen schaltet sich augenblicklich der Vibrationsalarm aus. Und mein Gehirn schickt an alle Körperzellen Entwarnungs-Meldungen. Küssen bis auf weiteres verschoben! Bitte entspannen!
    Näseln ist schön. Ich drehe den Kopf von einer zur anderen Seite und fahre mit der Nase über Fabios Wangen. Die Härchen in seinem Gesicht kitzeln. Und ich atme den Geruch seiner Haut ein. Sie riecht wundervoll. Wie Himbeereis. Nur besser.
     
    Liebes Tagebuch!
    Wir näseln und näseln. Wir näseln uns sogar schon die Ohren. Und wir streicheln uns. Am Rücken. An den Armen. Sogar am Bauch. Aber Küssen tun wir uns nicht. Ich glaube, wir trauen uns beide nicht. Und ich weiß überhaupt nicht, wie das noch was werden soll mit dem Küssen.
     
    »Immer noch nicht?« Karolin hat sich erfolgreich von hinten angeschlichen und alles mitgelesen.
    Ich knalle empört das Tagebuch zu. Dieses Biest!
    »Nein, immer noch nicht, auch wenn es dich einen feuchten Dreck angeht.«
    Karolin verzieht angewidert das Gesicht. »Boh, seid ihr feige! Wenn ich so alt bin wie du, küsse ich von morgens bis abends.«
    »Klar, Tante Käthi zu Weihnachten auf die nassen Lippen.«
    Dieser Wurmfortsatz redet über Dinge, von denen er so viel Ahnung hat wie ich vom Integralrechnen. Null!
    »Ist doch nicht so schwer!«, palavert Karolin weiter, rollt sich auf Flipper und küsst wie ein durchgeknallter Vorschlaghammer seine Gummischnauze ab.
    »Ja, genau. Ganz einfach«,
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