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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen
Autoren: Larry Brent
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    Er wurde seit drei Tagen beobachtet - und
wußte es nicht.
    Harry Finnigan - Amerikaner und Tourist in
Kalkutta - war auf eine unterhaltsame, entspannende Zeit während seines Aufenthaltes
in dieser Stadt eingestellt. Aber nicht auf Tod und Wahnsinn. - In den späten
Abendstunden eines ereignisreichen Tages schlenderte er noch durch die Chandi
Chawk. Die Schaufenster der einschlägigen Geschäfte waren überfüllt mit
kunstgewerblichen Gegenständen aller Art. Bizarre Götterfiguren in
grellbemalter Keramik oder kupfer- und messingfarben. Die Göttin Kali mit ihren
vielen Armen war in verschiedenen Größen zu bekommen, Tempeltänzerinnen in den
unterschiedlichsten Stellungen, Krüge und Kannen in jeder Form und Größe. Auf
dem Weg zum Hotel nahm Finnigan gern diese Straße, weil er die Auslagen
schätzte. Er war ein Freund von Asiatica; seit seiner Ankunft hatte er schon
eine Menge gekauft. Wenn das so weiterging, mußte er einen Extrakoffer beschaffen,
um alles in die Staaten mitnehmen zu können.
    Er hätte sich weniger Gedanken über diese
Probleme gemacht, hätte er sein wirkliches gekannt ... Ein anthrazitfarbener
Cadillac fuhr langsam hinter Ihm her und rollte an die Bordsteinkante. In dem
Wagen saßen drei Personen. Der Fahrer, ein Mann auf dem Beifahrersitz und ein
dritter im Fond.
    Der auf dem Hintersitz war dunkelgekleidet
und hatte den Hut tief in die Stirn gezogen, so daß sein Gesicht umschattet und
nicht zu erkennen war.
    Alle drei waren Inder, stolz, mit dunklen,
unergründlichen Augen und energischen Kinnpartien. Es schien, als wären die
beiden Männer auf dem Vordersitz zumindest Brüder.
    »Das ist unser Mann, Vater«, sagte der Inder
auf dem Beifahrersitz. »Was hältst du von ihm ?«
    Der Sprecher neigte den Kopf ein wenig zur
Seite und blickte nach hinten.
    »Die Figur stimmt. Ich glaube, es geht«,
lautete die rätselhafte Antwort.
    »Wir haben uns bei der Auswahl viel Mühe
gegeben«, bemerkte der Beifahrer wieder. Der Inder am Steuer schob sich
schweigend eine Zigarette zwischen die Lippen. »Einsachtzig groß, sportlich,
gutaussehend...«
    »Auf das letzte lege ich nicht unbedingt
Wert«, mußte der Sprecher sich sagen lassen. »Gesichter kann man verändern .«
    Der Cadillac rollte an Finnigan vorbei, der
nicht auf den Wagen achtete. Der Amerikaner stand vor einem Schaufenster, als
der Beifahrer die Autotür aufstieß. Der Inder trat ohne besondere Hast auf den
Amerikaner zu.
    »Sorry, Mister«, sprach er Finnigan an,
»dürfte ich Sie freundlicherweise um Feuer bitten ?«
    Der Inder steckte sich eine Zigarette
zwischen die Lippen.
    »Selbstverständlich, gern«, sagte Finnigan
ahnungslos und kramte sein Feuerzeug aus der Hosentasche.
    Da schnellte die Rechte des unbekannten
Mannes plötzlich nach vorn und preßte den getränkten Wattebausch auf Mund und
Nase des Ahnungslosen.
    Finnigan kam weder zum Schreien noch zu einer
Abwehrbewegung.
    Er taumelte, atmete tief durch und fiel
seinem Jäger förmlich in die Arme. Der Inder lief die zwei Schritte mit ihm zu
dem startbereiten Auto zurück, schubste sein Opfer auf den Rücksitz, knallte
die Tür zu und nahm seinen Platz neben dem Chauffeur wieder ein.
    Das alles war so schnell gegangen, daß kaum
ein Passant etwas von dem Vorfall bemerkt hatte. Wer etwas gesehen hatte, war
höchstens der Meinung, daß ein Betrunkener zu dem Cadillac begleitet wurde.
    Harry Finnigan fiel schräg gegen den Mann mit
dem breitkrempigen Hut.
    Der Inder drückte den Bewußtlosen gegen die
Tür und nahm dann den Hut ab.
    Hätte Finnigan in diesem Moment das Gesicht
seines Nachbarn sehen können, wäre er zu Tod erschrocken.
    . Das neben ihm - war es überhaupt ein
Mensch?
    Sein Gesicht war eine Mischung aus
Teufelsfratze und Geißbock. Die Hörner waren leicht nach hinten gebogen, und
der Hut enthielt an diesen Stellen zwei große Löcher, um diesen Auswüchsen Raum
zu schaffen...
    Dieser Kopf - war echt! Es war keine Maske,
die der Mann trug.
    Das Gesicht gehörte einem der legendären
Ganderchoe, jener Familie, von der man sich hinter vorgehaltener Hand
schreckliche Dinge erzählte und behauptete, sie sei halb Mensch - halb Tier...
     
    *
     
    Auch er war ein Ganderchoe. Aber man sah es
ihm nicht an.
    Er sah aus wie ein normaler Mensch, sein Kopf
wies nicht die geringsten Anzeichen einer Veränderung oder tierischen
Veranlagung auf.
    Doch sein Menschsein täuschte
.. .
    Auch in ihm lebte der Funke des Teuflischen
und wirkte das Böse, das dieser Familie
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