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Sommer in Venedig

Sommer in Venedig

Titel: Sommer in Venedig
Autoren: Joleen Carter
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ihr die wildesten
Dinge - zum Beispiel den Mädchenweitwurf - veranstaltete, versuchte Rebecca,
ihr vorsichtig das Schwimmen beizubringen. Zur Mittagszeit gingen sie an die
Strandbar, bestellten sich kühle Getränke und aßen jeder ein belegtes Panino
dazu. Endlich konnten sie Stella dazu bewegen, sich auf ihrer Liege
zusammenzurollen und einen kleinen Mittagschlaf abzuhalten. Gregorio platzierte
seine   Liege direkt neben Rebeccas,
hielt ihre Hand und strich sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken. Bevor
sie sich schließlich wieder auf den Nachhauseweg machten, bauten sie gemeinsam
mit Stella eine kleine Burg am Wasser. Schon in der Stadtbahn schlief die
kleine Stellina in Gregorios Armen ein. Ein Lächeln umspielte ihren kleinen
Mund.

 
    Wie eine kleine Familie mussten sie auf die
anderen Fahrgäste wirken. Eine sehr glückliche, kleine Familie, wenn man den
freundlich gestimmten Gesichtsausdrücken der Mitfahrenden Glauben schenken
durfte. »Er würde einen wunderbaren Vater abgeben«, dachte Rebecca, legte
zuerst eine Hand auf sein Bein und lehnte schließlich ihren Kopf an seine noch
freie Schulter. Er roch nach Mann und Meer und Sonne. Für kein Geld der Welt hätte
sie diesen Moment eintauschen mögen.

 
    Gregorio hatte seinen »Urlaub« um eine Woche verlängert.
Trotzdem blieben ihnen nur noch acht gemeinsame Tage.
    Verbrachten sie die Vormittage häufig mit Stella
am Strand, führte Gregorio sie nachmittags durch das historische Rom. Er hätte
einen perfekten Reiseführer abgegeben, wenn er nicht schon ein Millionärssohn
mit Familienbetrieb gewesen wäre. Inzwischen hatte Gregorio die Zeichnung von
Rebecca auf dem großen Bett sowie den Bocca della Verità von Signore Bertollini
ebenfalls rahmen lassen, sodass die Suite langsam ihre persönliche Note annahm.

 
    Er führte sie in eine der teuersten Boutiquen der
Hauptstadt, nur um ihr ein passendes Abendkleid auszusuchen, das sie an ihrem
letzten gemeinsamen Abend tragen sollte. Es war rot, endete eine Handbreit über
dem Knie und bestand aus einem unglaublich weich fließenden Material, das ihren
Körper perfekt zur Geltung brachte. Dazu schenkt er ihr flache, schwarze
Stiefel, deren Schaft aus feinstem, butterweichen Leder bis zu ihrem Knie
reichte.

 
    Am Abend steckte Gregorio seiner Liebsten eigenhändig
das Haar auf. Nur einige widerspenstige Locken ringelten sich hier und da
hervor. Rebecca war nie eitel gewesen, aber heute Abend konnte sie sich an
ihrem eigenen Spiegelbild nicht sattsehen. Wieder zeichnete Gregorio sie: wie
sie vor dem großen Standspiegel stand und sich betrachtete. Wieder entstand ein
wunderschönes Bild. Gregorio hatte einen Blick für schöne Motive und verewigte
diese nur mit seinen Stiften auf dem Papier.

 
    Um Punkt 20 Uhr stand die schwarze Limousine vor
dem Hotel und brachte das hübsche Paar zu einem von von wohlhabenden Römern
geschätzten Restaurant. Gregorio hatte ein Menü für sie beide zusammenstellen
lassen, das Rebecca das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Jeder einzelne
Gang war ein Stückchen Italien, zu dem Gregorio sie über Herkunft und
Geschichte aufklärte. Dazu hatte er einen schweren roten Wein gewählt, der so
gut schmeckte, dass Rebecca später, als Gregorio ihr beim Aufstehen den Stuhl
hielt, bereute, nicht enthaltsamer gewesen zu sein.

 
    Doch auch den Wein hatte Gregorio mit Bedacht gewählt.
So sorgte dieser dafür, dass Rebecca ihren letzten Abend frei von Sorgen und
Hemmungen genießen konnte. Er wollte nicht, dass sie die letzte Nacht weinend
wach lag. Er wollte, dass sie erschöpft, glücklich und vollkommen losgelöst in
seinen Armen schlafen würde. Während er sich darüber Gedanken machte, wie sein
Leben ohne sie weitergehen sollte. Aber wie er litt, das sollte sie nicht
merken. Nicht heute Nacht.

 
    Rebecca kicherte, als Gregorio ihr galant den Arm
reichte. Es war ihr peinlich, denn es war bereits das zweite Mal, dass sie in
Gregorios Gegenwart betrunken war. Außerdem packte der Alkohol ihren Kopf in
Watte, sodass sie keinen rechten Gedanken fassen konnte. Zudem wirkte Gregorio
jetzt noch attraktiver. Überdeutlich sah sie seinen sinnlichen Mund und dann
grinste er auch noch so unverschämt mit seinen ebenmäßigen, weißen Zähnen. Sie
leckte sich unwillkürlich die Lippen, wollte ihn unbedingt küssen.
    Doch Gregorio passte auf, führte sie aus dem
Lokal und zog sie mit sich in eine dunkle Ecke. Dann erst gab er ihrem Wunsch
nach und ließ sich auf einen
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