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Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche
Autoren: Jeff Somers
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sie uns noch, dass nächstes Jahr jede Frau, die auch nur ein bisschen was auf sich hält, ihren Kopf mit Glitter, Farbe und Diamanten schmücken wird. Klar, vielleicht hat das Mädchen ja sogar recht. Ich habe mir schon vorgenommen, mit Dr. Killicks darüber zu sprechen.
    Weil ich schon gewusst hatte, dass ich wirklich kein Durchhaltevermögen haben würde, habe ich Winnie dazu überreden können, mich früh wieder nach Hause zu bringen. Er ist natürlich danach gleich wieder losgezogen, und wahrscheinlich werde ich ihn jetzt eine ganze Zeit lang nicht mehr zu sehen bekommen. Wenn man den kleinen Vinnie erst einmal aus den Augen lässt, dann kann es ganz leicht passieren, dass er verschwindet. Kurz hatte ich darüber nachgedacht, Gerry anzurufen, aber irgendwie hatte ich dazu keine Lust. Ich bin müde, und der Husten ist so schlimm, dass mir alles wehtut. Vielleicht muss ich morgen sowieso Killicks aufsuchen, bloß damit er mir etwas gibt, was dieses Kribbeln in meiner Brust verschwinden lässt. Mann, das nervt!
    Freitag, 16:30: Mann, was für ein komischer Tag! Ich fühle mich richtig, richtig krank! Ich huste und spucke dauernd ganz übles Zeug aus. Als ich aufgewacht bin, hatte ich das Gefühl, jemand habe mir eine Rippe entfernt, und als ich mich im Spiegel angeschaut habe, hätte ich beinahe losgeschrien. Killicks garantiert, dass seine Behandlungen mindestens drei Jahre lang halten, aber im Spiegel sah ich fast so alt aus, wie ich wirklich bin. Also habe ich beschlossen, seine Praxis aufzusuchen und ihn wissen zu lassen, was ich von seinen Scheiß-Methoden halte und ihn dazu zu bringen, mir irgendetwas gegen das zu geben, was sich da in mir eingenistet hat – was immer es auch sein mag.
    Ziemlich gereizt habe ich dann nach meinem Schweber gerufen, aber mein Fahrer hat sich nicht gemeldet. Also habe ich ihn gefeuert. Und so etwas nervt einfach immer. Man sollte doch meinen, solche Leute würden sich darüber freuen, einen Job zu haben. Aber die behandeln einen, als sei man ihnen einfach richtig lästig. Letztendlich habe ich dann wieder einmal alles und jeden gefeuert und denke ernstlich darüber nach, stattdessen lieber, wo immer es geht, Droiden zu verwenden. Monique hat schon vor ein paar Jahren vollständig auf Droiden umgestellt, und sie hat gesagt, sie sei noch nie so mit dem Personal zufrieden gewesen wie jetzt.
    Ohne den Schweber musste ich auf die gottverdammte Straße runter und mir ein Pedicab rufen. Wenigstens waren die Straßen nicht so überfüllt wie sonst. Aber es gibt doch nichts Entzückenderes, als in Windrichtung zu einem Kerl zu sitzen, der sich offensichtlich ausschließlich von Zeug ernährt, das nicht besser ist als Küchenschaben und Ratten - vom Geruch her könnten es wirklich Küchenschaben und Ratten sein! Offenkundig mag der Kerl diesen Geruch schlichtweg so gern, dass er sich weigert, sogar hin und wieder ein Bad zu nehmen. Während also mein geruchsintensiver Fahrer da vor mir so keucht und japst und dabei fast genauso übel hustet wie ich selbst, konnte ich kaum verhindern, dass mein neuer roter Mantel durch den Dreck auf den Straßen schleift. Killicks Praxis liegt fast sieben Häuserblocks weit entfernt – das hat eine Ewigkeit gedauert! Und dann musste ich nicht nur durch die Lobby im Erdgeschoss, als würde ich zu diesem Downtown-Abschaum gehören, sondern musste meinen fetten Freund auch noch dafür bezahlen, dass ich sieben Häuserblocks lang seinen Wohlgeruch genießen durfte!
    Meine Güte, in Killicks Praxis war wirklich viel los, und alle dort haben gehustet, was das Zeug hält. Irgendetwas grassiert wohl gerade. Ein Mann in einem absolut atemberaubenden Silvio-Martini-Anzug -wenn das Ding maßgeschneidert war, muss das eine Million Yen gekostet haben, und genau danach sah es auch aus – ist allen Ernstes bewusstlos geworden und einfach auf den Fußboden gesackt. Zu dem Zeitpunkt war ich schon eine ganze Weile da, und die Leute haben sich zugeflüstert, er warte schon fast eine Stunde. Eine Stunde! Was auch immer Killicks sich dabei denken mag, ich hoffe, er hört jetzt bald damit auf. Es ist mir völlig egal, wie beliebt er ist, man muss seine Kundschaft doch respektvoll behandeln! Eine Stunde! Da wäre ich wohl auch zusammengebrochen. Der arme Gentleman sah ziemlich übel aus, als ich dann gegangen bin, und ich glaube, ich habe sogar ein bisschen Blut gesehen.
    Freitag, 21:33: Schon wieder wütend. Unten auf der Straße brüllt jemand herum. Über Vid wollte ich die
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