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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you
Autoren: Sarah Dessen
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schließlich, mit hochrotem Kopf, Scarlett, um die sich entschieden zu viele Menschen drängten. Als sie mich bemerkte, brach sie in Tränen aus.
    »Alles okay, alles okay«, beruhigte ich sie, während ich an Cameron, der aschfahl im Gesicht war, vorbeischlüpfte und mich neben sie hockte. Irgendwer schrie, man solle sofort einen Krankenwagen rufen. Die Musik hatte aufgehört. Ich versuchte mich an die Atemübungen zu erinnern, die wir im Vorbereitungskurs gelernt hatten, hatte aber, was das anging, gerade eine Art Filmriss.
    Scarlett packte mich am Mieder und zerrte mich zu sich. |329| Ihr Griff war erstaunlich stark und fest. »Ich will keinen Krankenwagen«, sagte sie. »Bring mich einfach hier raus, so schnell wie möglich. Auf keinen Fall bekomme ich mein Baby auf dem Ball.«
    »Ist ja gut.« Ich warf einen Hilfe suchenden Blick Richtung Cameron, doch der lehnte an der Zugbrücke und fä chelte sich mit einer Hand Luft zu. Er war noch mehr neben der Kappe als Scarlett. »Dann mal los. Komm, auf geht’s.«
    Ich legte ihren Arm um meine Schulter, half ihr aufzustehen und stützte sie, während wir uns einen Weg durch die dicht gedrängten Menschen bahnten. Mrs Oakley lief neben mir her und meinte, wir sollten bleiben, wo wir seien, sie habe schon wen angerufen. Irgendwo nahm ich ein pinkfarbenes Etwas wahr, das zu explodieren schien: Ginny Tabor, die in höchsten Tönen nach kochendem Wasser verlangte. Doch ich kriegte im Prinzip überhaupt nichts mehr richtig mit. Alles, was ich spürte, war Scarletts Hand, die mich so fest umklammerte, dass ich kaum geradeaus schauen konnte. Doch irgendwie, o Wunder, kamen wir trotzdem langsam, aber sicher vorwärts.
    »Wo ist Cameron?«, keuchte Scarlett, als wir uns durch die Tür auf den Hof vor der Cafeteria schoben. »Was ist mit ihm passiert?«
    »Er steckt irgendwo da drinnen.« Ich hielt sie fest, wäh rend wir vorwärts stolperten. Ihre Hand krallte sich in meine Haut. »Er sah aus, als wäre ihm ein bisschen übel oder so.«
    »Für so was haben wir jetzt keine Zeit«, brüllte sie mir ins Ohr.
    »Wir schaffen das, alles wird gut«, antwortete ich. Wir näherten uns bereits dem Parkplatz, da wurde mir schlagartig |330| bewusst, dass wir ein Problem hatten: Wie sollten wir von hier wegkommen? Die Limousine würde erst gegen Mitternacht wieder auftauchen, um uns abzuholen. Mittlerweile waren wir fast allein; die meisten blieben am Cafeteria-Eingang stehen, auch Mrs Oakley, die uns nachrief, wir sollten auf den Krankenwagen warten, er müsse jede Sekunde kommen.
    »Ich will keinen Krankenwagen«, sagte Scarlett zum wiederholten Mal. »Ich schwöre, ich kratze ihnen die Augen aus, wenn sie auch nur versuchen mich in so ein Teil zu verfrachten.«
    Eine Kleinigkeit hatte sie allerdings offenbar vergessen. »Wir haben kein
Auto
«, antwortete ich, »sondern sind mit der Limousine hergekommen.«
    »Mir egal.« Sie umklammerte meine Schulter noch fester. »
Tu
endlich was, verdammt!«
    »Ich besorge uns eine Mitfahrgelegenheit.« Hektisch blickte ich mich auf dem Parkplatz um, in der kühnen Hoffnung, dass genau in diesem Moment jemand losfahren würde. Der arme Mensch tat mir jetzt schon Leid. »Keine Angst«, fuhr ich fort, »ich habe alles im Griff.«
    Aber über solche Situationen hatte nie etwas in
Seventeen
gestanden. Wir waren auf uns allein gestellt.
    Da hörte ich, wie ein Wagen quietschend um die Ecke bog. Ich beugte mich vor und winkte wie eine Wahnsinnige, so gut ich eben winken konnte, denn Scarlett hing wie ein nasser Sack auf meiner anderen Seite. »Hallo!«, brüll te ich. »Stopp! Anhalten bitte!«
    »O nein, bitte nicht«, wisperte Scarlett. »Die Fruchtwasserblase ist gerade geplatzt. Mann, sieh dir das an. Was für eine Sauerei. Das Kleid ist hinüber, aber so was von.«
    »Stopp! Anhalten!«, schrie ich, so laut ich konnte, |331| während sich der Wagen näherte, sein Tempo verlangsamte und plötzlich doch rasant abbremste. Und noch bevor er mit laufendem Motor neben uns hielt, wusste ich, wer drinsaß.
    »Na, ihr zwei.« Macon lächelte mich an und entriegelte per Knopfdruck die hinteren Türen. Er fuhr mittlerweile einen anderen Wagen, einen Lexus. Elizabeth saß neben ihm auf dem Beifahrersitz. »Wollt ihr mitfahren?«
    »Klar wollen wir mitfahren«, kreischte Scarlett. »Bist du bescheuert oder was?«
    »Wir würden gerne mitfahren, danke«, sagte ich höflich und cool zugleich. Elizabeth wandte sich um und öffnete von innen die Tür, damit wir
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