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Solo

Solo

Titel: Solo
Autoren: Jack Higgins
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Serviette das Kinn. «Aber ein Mann wie Mikali. Es ist wirklich höchst erstaunlich. Warum, Asa? Was ist sein Motiv?»

    «Ich habe keine Ahnung. Ich kann Ihnen nur sagen, woher seine Erfahrung stammt, sonst nichts. Er ging als Achtzehnjähriger zur Fremdenlegion. Hat zwei Jahre als Fallschirmjäger in Algerien gedient.»
    «Wie ungemein romantisch.»
      «Verzeihung, Sir», unterbrach Baker. «Darf ich wegen Deville fragen?»

      «Moment, Superintendent.» Ferguson wandte sich Morgan zu. «Ich glaube, Asa, es würde sich empfehlen, wenn Sie jetzt nach nebenan gehen und mit Frau Doktor Riley Frieden schließen würden.»
      «Was heißen soll, daß Sie mich bei diesem Thema aus dem Weg haben wollen?»
    «Richtig.»

      Baker hielt ihm die Wohnzimmertür auf. Morgan zögerte kurz, dann ging er hinüber, und der Superintendent schloß die Tür hinter ihm.

      Katherine Riley stand am Adam-Kamin, hatte die Hände auf den Sims gelegt und starrte in die Flammen. Sie hob den Kopf und sah ihn im Spiegel mit dem reichgeschnitzten Goldrahmen.
      «Sie haben sich in eine höllische Klemme manövriert, Asa. Ich konnte Sie nicht dort lassen.»
      «Oh, im Reden sind Sie ganz groß», sagte er. «Das muß man Ihnen lassen. Eine teure Erziehung zahlt sich eben aus.»
    «Asa – bitte.» In ihrer Stimme klang jetzt echter Schmerz.
      «Ich weiß», sagte er hart. «Die Leidenschaft hatte Sie gepackt und wollte Sie nicht loslassen. Fragt sich nur für wen? Für mich oder für ihn?»

      Sie stand da und starrte ihn an. Ihr Gesicht war jetzt noch bleicher geworden, und als sie sprach, war ihre Stimme sehr leise.

    «Gestern abend haben Maria und ich Sie gewaschen. Wie oft wurden Sie verwundet? Fünfmal? Sechsmal? Und das sind nur die Narben, die man sehen kann. Sie tun mir leid.»
      Sie ging an ihm vorbei zur Tür und trat ins Eßzimmer. Ferguson blickte auf, und Baker drehte sich nach ihr um.
    «Kann ich jetzt gehen?» fragte sie.

      Ferguson blickte hinüber zu Morgan, der unter der Tür stand. Katherine beugte sich vor, stemmte die Hände auf den Eßtisch. «Bitte!» sagte sie fordernd. «Ich halte das nicht mehr lange aus.»
      Ferguson sagte: «Und wohin möchten Sie gehen, Frau Doktor Riley?»
      «Ich habe die Schlüssel zur Wohnung einer Kollegin am Douro Place. Dort steht auch mein Wagen. Ich möchte nur so schnell wie möglich nach Cambridge zurück.»
      Fergusons Gesicht war sehr ruhig und seine Stimme überraschend sanft, als er sagte: «Und das möchten Sie wirklich? Wissen Sie das ganz genau?»

    «Ja», sagte sie dumpf.
      «Sehr schön.» Er nickte Baker zu. «Setzen Sie Frau Doktor Riley in einen Wagen, Superintendent. Lassen Sie sie zu dieser Wohnung am Douro Place bringen. Wir können sie ja jederzeit in Cambridge erreichen, wenn wir sie brauchen.»

      Katherine ging zur Tür, und Baker folgte ihr. Als sie hinausgehen wollte, sagte Ferguson: «Noch eines, Frau Doktor Riley. Bitte versuchen Sie nicht, das Land ohne unsere ausdrückliche Genehmigung zu verlassen. Es wäre wirklich höchst peinlich, wenn wir Sie abfangen müßten.»

    Kim trug eine zugedeckte Schüssel herein. Ferguson schmunzelte leicht: «Ah, Pudding! Ich fürchtete schon, er hätte ihn vergessen.» Er setzte sich und stopfte die Serviette wieder in den Kragen, während der Gurkha ihn bediente. «Eine besondere Art Käsekuchen, mit Grand Marnier getränkt. Versuchen Sie ihn, Asa.»
      «Nein, danke», sagte Morgan. «Aber ich nehme mir noch einen Cognac, wenn ich darf.»
    «Bedienen Sie sich. Tut es sehr weh, ich meine, Ihr Arm?»

      «Teuflisch», erwiderte Morgan, was auch stimmte, und doch übertrieb er absichtlich den gequälten Ausdruck auf seinem Gesicht, als er sich eine großzügige Portion Courvoisier in ein Kristallglas goß.
      Als er trank, kam Baker zurück. Ferguson fragte: «Keine Schwierigkeiten?»
    «Keine, Sir.»

      «Gut. Mikali hat keine Anstalten gemacht, die Albert Hall zu verlassen?»
      «Nein, Sir. Ich habe gerade über Telefon mit unserem mobilen Einsatzposten auf dem Parkplatz gesprochen. Die neueste Meldung lautet, daß die Proben soeben zu Ende gingen.»
      Ferguson sah auf die Uhr. «Sechs Uhr fünfzehn. Mal rechnen. Das Konze rt fängt mit Haydns Symphonie Die Uhr an. Dann müßte doch Mikali so gegen Dreiviertel neun an der Reihe sein und die Pause etwa um halb zehn beginnen.»

    «Und da nehmen wir ihn fest, Sir?»
      «Ich würde sagen, lieber erst nach dem
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