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Solo

Solo

Titel: Solo
Autoren: Jack Higgins
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Klappentext

      John Mikali ist ein international
gefeierter Konzertpianist. Das Publikum liegt ihm zu Füßen,
die Frauen finden ihn unwiderstehlich, auch wenn er sich
zurückhaltend gibt. Seine Karriere führt steil nach oben; mit
jedem Konzert wird er besser, der Zenit ist greifbar nahe …
Während Musikfreunde und Frauen in aller Welt Mikali hemmungslos
feiern, weiß nur ein einziger Mensch, daß er zugleich einer
der gefährlichsten Männer in Europa ist – ein
russischer Agent, jener Mann, der Mikali die geheimen Aufträge
vermittelt. Niemand, aber auch niemand sonst kann ahnen, welch
ungeheuerliches Doppelleben der berühmte Pianist führt.
Skrupellos und eiskalt wird er nachts zum Mörder um des Mordens
willen. Heute ein Zionist in London, morgen ein Großindustrieller
in Italien, gestern ein Bankier in Zürich, übermorgen ein
Politiker in Berlin – die Morde scheinen keinen Sinn zu ergeben.
Westliche und östliche Regierungen verdächtigen sich
gegenseitig, ziehen ihre geheimen Anti- Terror-Pläne aus den
Schubladen, Polizei und Geheimdienste arbeiten mit- und gegeneinander
– Chaos droht. Mikali beherrscht seine Camouflage so perfekt,
daß er nie in Verdacht geraten wäre. Bis schierer Zufall
– und eine Frau – ihn mit dem altgedienten Söldner,
Agenten und Haudegen Asa Morgan zusammenführen. Eigentlich ist es
Eifersucht, die Asa Morgan so aufmerksam macht. Dann stößt
er auf eine Fährte, die ihm den Atem verschlägt …
    Allmählich, fast behutsam, entwickelt sich nun
ein Kampf zweier gleichwertiger Geheimdienst-Spezialisten, der seine
faszinierende Spannung aus der Meisterschaft des Autors bezieht, wie
kaum ein anderer die Fäden dramaturgisch zu verwirren und
entwirren. Die Schlinge wird immer enger, die Jagd psychologisch und
von der Aktion her immer furioser. Bis zu einem Finale, das so
verblüffend nur ein Higgins zu präsentieren versteht.

    Prolog

      Der Mann aus Kreta durchschritt das
Tor in der hohen Ziegelmauer, die das Haus am Regent's Park umzog, trat
ins Gebüsch und verschmolz mit der Dunkelheit. Er blickte auf das
Leuchtzifferblatt seiner Armbanduhr. Zehn Minuten vor sieben, er hatte
noch hinlänglich Zeit.
      Aus einer Tasche seines Anoraks zog
er eine Mauser mit aufgesetztem Schalldämpfer hervor. Er
überprüfte den Mechanismus, lud durch und steckte die Waffe
wieder ein.
    Das Haus war ein imposanter Bau. Kein Wunder, schließlich
    gehörte es Maxwell Joseph Cohen – Max
Cohen für seine Freunde. Cohen war unter anderem
Vorstandsvorsitzender der größten Konfektionsfirmen der Welt
und einer der einflußreichsten Juden der britischen High-Society.
Alle, die ihn kannten, mochten ihn gut und achteten ihn hoch.

      Leider war er auch ein fanatischer
Zionist, ein schwerwiegender Fehler in den Augen gewisser Leute. Nicht,
daß den Mann aus Kreta dies im geringsten interessiert
hätte. Politik war Unfug. Kindischer Zeitvertreib. Sein Augenmerk
galt nicht der Zielperson, sondern einzig den äußeren
Gegebenheiten, und die hatte er gründlich studiert. Im Haus
befanden sich Cohen, seine Frau und ein Dienstmädchen –
sonst niemand. Das übrige Personal wohnte außerhalb.

      Der Mann zog eine schwarze
Wollmütze über, die auch das Gesicht bedeckte und nur Augen,
Nase und Mund freiließ, dann stülpte er die Kapuze seines
Anoraks hoch, trat aus dem Gebüsch und ging auf das Haus zu.
    Maria, das Dienstmädchen der Cohens, war im
Wohnzimmer, als es an der Haustür klingelte. Sie öffnete und
erschrak wie noch nie in ihrem Leben. Vor ihr stand ein Phantom mit
gezückter Pistole. Als die Lippen hinter dem obszönen Schlitz
in der Wollmütze sich bewegten, hörte sie eine leicht heiser
klingende Stimme mit deutlich ausländischem Akzent.
      «Führen Sie mich zu Mister
Cohen.» Maria öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch der
Mann aus Kreta schob sie mit vorgehaltener Waffe beiseite, trat ein und
schloß die Tür hinter sich. «Keine Flausen, wenn Sie
am Leben bleiben wollen.»
      Das Mädchen wandte sich zur
Treppe, und der Mann aus Kreta folgte ihr in den Oberstock. Als sie in
den Korridor einbogen, ging die Tür des Schlafzimmers auf, und
Mrs. Cohen erschien. Jahrelang hatte sie in der Furcht vor einem
Überfall gelebt, und als sie nun Maria sah, den vermummten Mann
und seine Waffe, sprang sie mit einem Satz wieder ins Zimmer
zurück. Sie schlug die Tür zu und drehte blitzschnell den
Schlüssel um, dann lief sie mit wild klopfendem Herzen zum Telefon
und wählte
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