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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis
Autoren: Gordon R. Dickson
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ich wollte, unsere kleine Welt könnte die Kontrakte der fremden Spezialisten mit etwas anderem als dem Blut unserer besten Kämpfer bezahlen.«
    »Wärest du daheim geblieben, Eachan, als du jung und kräftig warst?« fragte Mor.
    »Nein, Mor.« Eachan schüttelte den Kopf. »Aber es gibt andere Künste außer der Kunst der Waffen – selbst für uns Dorsai.« Er sah seinen ältesten Sohn an. »Als unsere Vorfahren sich vor weniger als hundertfünfzig Jahren auf dieser Welt niederließen, hatten sie nicht die Absicht, als Kanonenfutter für die anderen acht Systeme zu dienen. Sie wollten lediglich eine Welt, auf der sie frei nach ihrem Willen leben konnten.«
    »Und das haben sie getan«, murmelte Ian.
    »Und das haben sie getan«, wiederholte Eachan. »Dorsai ist eine freie Welt, auf der jeder tun kann, was er will, solange er die Rechte seines Nachbarn respektiert. Selbst wenn alle acht Systeme vereinigt wären, würden sie es nicht wagen, diese kleine Welt anzugreifen. Aber der Preis – der Preis …« Er schüttelte den Kopf und füllte von neuem sein Glas.
    »Das sind bittere Worte, die du deinem Sohn auf die Reise mitgibst«, sagte Kensie. »Die Welt hat auch viel Gutes. Außerdem stehen wir heutzutage nicht unter militärischem, sondern unter wirtschaftlichem Druck. Wer würde schon Dorsai erobern wollen – es ist nichts als rauhe Schale ohne einen nennenswerten Kern. Sieh dir dagegen die reichen neuen Welten an. Ceta auf Tau Ceti, oder auch die älteren, noch reicheren Planeten wie Freiland, Newton und Venus. Sie müssen sich Sorgen machen. Sie stehen im harten Konkurrenzkampf um die besten Wissenschaftler, die besten Techniker, die besten Künstler und die besten Ärzte. Und je mehr sie sich gegenseitig zerfleischen, desto mehr Arbeit gibt es für uns.«
    »Trotzdem – Eachan hat recht, Kensie«, knurrte Ian. »Sie träumen davon, unsere kleine Welt zu erpressen, um unser Lebensblut als Faktor in ihrem Kampf gegen die anderen Mächte einzusetzen. Sie brauchen uns als Peitsche, vor der sich die Feinde ducken.« Er beugte sich zu Eachan vor, und Donal sah im gedämpften Licht des Speisesaals plötzlich die helle Brandnarbe, die sich wie eine Schlange über seinen Arm wand und im Ärmel seiner Ausgehuniform verschwand. »Das ist die Gefahr, die wir nie vergessen dürfen.«
     
    *
     
    »Und die Exotischen Welten …«, begann Mor leise.
    »Ach ja«, sagte Kensie.
    »Mara und Kultis – interessante Welten. Laßt euch nicht von ihnen täuschen, wenn ihr einmal hinkommt. Weder du, Mor, noch du, Donal. Die Bewohner sind hart – trotz ihrer Künste, ihrer Priesterroben und all dem äußerlichen Tand. Sie kämpfen nicht selbst, aber sie wissen, wie man die besten Leute anheuert. Und man erzielt Fortschritte auf Mara und Kultis – nicht nur auf dem Gebiet der Künste. Ihr solltet einmal mit einem der berühmten Psychologen zusammentreffen.«
    »Sie sind absolut ehrlich«, warf Eachan ein.
    »Das auch«, sagte Kensie. »Aber was mich vor allem fesselt, ist die Tatsache, daß sie es auf ihre eigene Art zu etwas bringen. Wenn ich Dorsai verlassen müßte und unter den anderen Welten wählen würde …«
    »Ich würde immer Soldat bleiben«, erklärte Mor.
    »Das glaubst du jetzt«, meinte Kensie und nahm einen Schluck. »Das glaubst du jetzt. Aber es ist eine wilde Galaxis, hier im Jahre 2403. Ein Dutzend verschiedene Kulturen versuchen sie in ein Dutzend verschiedene Bahnen zu zwingen. Vor knapp fünfhundert Jahren dachte der Mensch noch kaum daran, den sicheren Boden zu verlassen. Und je weiter wir gehen, desto schneller wird das Tempo. Und je schneller es wird, desto weiter trägt es uns.«
    »Es ist die Venusgruppe, die uns dazu zwingt, nicht wahr?« fragte Donal. Seine jugendliche Schüchternheit war durch den Whisky gelockert.
    »Glaube das nicht!« entgegnete Kensie. »Die Naturwissenschaften sind nur ein Weg in die Zukunft. Venus, Mars, dazu Cassida und Newton, haben ihren Höhepunkt bereits hinter sich. Project Blaine ist ein reicher und mächtiger alter Mann, aber er hat keine Ahnung von den neuen Tricks, die man auf Mara und Kultis, auf den Lieblichen Welten oder auf Ceta kennt. Ihr beiden Jungen, macht es euch zur Angewohnheit, alles zweimal zu betrachten, wenn ihr zu den Sternen hinausgeht; denn in neun von zehn Fällen will man euch beim ersten Hinsehen täuschen.«
    »Hört auf ihn, Jungen«, sagte Eachan von seinem Platz aus. »Euer Onkel Kensie ist schlau für zwei. Ich wollte, ich könnte euch
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